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Kommunales Kino Oberkirch
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Chronik

16.04.2024

MUNAY TANZT; D 2022 - Zu Gast sind Regisseur Mario Kanzinger und Munay

Zu Gast im Kommunalen Kíno: Regisseur Mario Kanzinger und Munay

Munay, 75 Jahre alt, lebte 27 Jahre im Schwarzwald. Irgendwann war es Zeit für gravierende Veränderungen. Munay machte sich auf den Weg zu einer außergewöhnlichen Reise. Sie startete in Konstanz, das Ziel war Flensburg, ganz im Norden der Republik. Unterwegs übernachtete Munay in ihrem kleinen Zelt - aber am liebsten im Moos unter dem Sternenhimmel. 

Begleitet wurde sie von Mario Kanzinger, einem passionierten Dokumentarfilmer aus Südbaden und führte ein Handy-Tagebuch. MUNAY TANZT zeigt authentisch die emotionalen Höhen und tiefen von Munays Reise auf ihrem Weg durch Deutschland - und zu sich selbst.

Munay und der Filmemacher Mario Kanzinger sind zu Gast im Kommunalen Kino. Die Veranstaltung findet um 20 Uhr im s´freche hus statt.

19.03.2024

MÄRZENGRUND; Ö/D 2022; R. Adrian Goiginger

Der 3. Alpen-Film ist ein Melodram in heroischer Tiroler Landschaft, die als grandiose Kulisse für die Lebensbeichte des Bauernsohnes Elias dient. Elias wird nach einem "Sündenfall" von seinen Eltern zur Erholung auf eine einsame Alm geschickt. Dort beschließt er, nicht mehr in die Zivilisation zurück zu kehren, um im Alter aber doch noch heimzukommen.

Bildgewaltiges Werk des jungen österreichischen Filmemachers Adrian Goiginger, das dem Abgrund des Klischeehaften durch die Qualität der Inszenierung und ihrer Schauspieler entkommt.

05.03.2024

GIOVANNI SEGANTINI - MAGIE DES LICHTS; CH 2015; R. Christian Labhart

Der Dokumentarfilm spürt eindringlich den Verbindungen zwischen der Biografie des Malers Giovanni Segantini und seinen Gemälden nach. Die Mutterliebe stellt für den Maler ein Ideal dar, sie entspricht der Sehnsucht nach der füh verlorenen Kindheit.

Bruno Ganz liest aus Briefen und Tagebuchaufzeichnungen des Malers. Dabei tritt der Schauspieler nicht vor die Kamera, ebenso wenig wie Mona Petri, der die zweite Erzählerstimme gehört. Sie liest aus Asta Schreibs Segantini-Biografie "Das Schönste was ich sah".

MAGIE DES LICHTS ist ein ungewöhnlich stimmungsvolles Werk, das dem genialen Künstler gerecht wird.

20.02.2024

ACHT BERGE, I/F/Belg 2022; R: Felix van Groeningen und Charlotte Vandermeersch

Der erste Film unserer "alpinen" Reihe erzählt die Geschichte von zwei Jungen, die zu Männern werden: Pietro der Stadtbursche und Bruno, das letzte Kind eines vergessenen Bergdorfes. Im Laufe der Jahre trennen sich ihre Wege. Bruno bleibt seiner vertrauten Heimat treu, während Pietro in die weite Welt hinauszieht. Trotzdem kehrt er immer wieder in die Berge zurück, zu diesem Dasein in Stille, Ausdauer und Maßhalten. 

Die Verfilmung des Bestsellers von Paolo Cognetti wurde mit dem Preis der Jury bei den Filmfestspielen in Cannes ausgezeichnet.

06.02.2024

EINFACH MAL WAS SCHÖNES; D 2022; R. Karoline Herfurth

In Karoline Herfurths Tragikomödie Einfach mal was Schönes versucht die Radiomoderatorin Karla (ebenfalls Kariline Herfurth) "den Richtigen" zu finden, während ihre biologische Uhr immer lauter tickt.

Karla entscheidet kurz vor ihrem 40. Geburtstag auch ohne den passenden Mann eine Familie zu gründen - entgegen allen Unkenrufen ihrer Familie. Das Chaos nimmt unweigerlich seinen Lauf … ein herzerwärmendes Kinoerlebnis voller Charme und Witz. 

23.01.2024

IM TAXI MIT MADELEINE; F 2022; R. Christian Carion

Auf dem Weg zum Seniorenheim erzählt die 92-jährige Madeleine (Line Renaud) dem mürrischen Taxifahrer (Dany Boon) ihre Lebensgeschichte und bittet ih, nochmal alle Orte, die für sie bedeutend waren, anzufahren. Daraus entwickelt sich eine tief berührende Geschichte, die beweist, jedes Schicksal ist einzigartig.

Eigenwillig, charmant und mit resoluter Lebensweisheit zieht Madeleine in dieser Komödie nicht nur Charles und eine Polizeistreife in ihren Bann, sondern auch das begeisterte Publikum.

09.01.2024

LORIOTS GROSSE TRICKFILMREVUE; D 2022; R: P. Geyer; Bettina und Susanne v. Bülow

Im ersten Film der Reihe "Mit Spaß ins Jahr" präsentieren Susanne und Bettina von Bülow das gesammelte Trickfilmwerk - 31 Trickfilmklassiker - von Vico von Bülow, genannt LORIOT (1923 - 2011) in neuem Glanz.

Loriot war als Zeichner, Autor und Darsteller Vorbild für viele Kolleg:innen - und zugleich unerreichbar in seinem lakonischen Humor. Ein Anarchist im seriösen Gewand.

19.12.2023

Kinderfilm: ALS DER WEIHNACHTSMANN VOM HIMMEL FIEL,; D 2011;

Das Kino-Genre Weihnachtsfilm brachte wahre Klassiker hervor, die man sich alle Jahre wieder gerne ansieht. Die deutsche Produktion "Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel" aus dem Jahr 2011 ist definitiv so ein Klassiker. Der charmante Kinder- und Weihnachtsfilm basiert auf dem gleichnamigen Roman der Erfolgsautorin Cornelia Funke.

Zwölf Tage vor Weihnachten geschieht während einer stürmischen Gewitternacht das bis dahin Undenkbare: Der Weihnachtsmann Niklas Julebukk fällt im wahrsten Sinne des Wortes vom Himmel - und zwar ausgerechnet in der Nähe des kleinen Ortes, in denen Ben mit seiner Familie aus der großen Stadt ziehen musste. Schnell beginnt ein großes Abenteuer, das Bens Leben gehörig auf den Kopf stellt und für allerlei Turbolenzen sorgt.

Niklas Julebukk wird nämlich von dem bitterbösen Waldemar Wichteltod und seiner fiesen Nussknacker Armee verfolgt. Wichteltod hat sich einen perfiden Plan ausgedacht: Er will das besinnliche Weihnachtsfest in eine einzige, hemmungslose Konsumorgie verwandeln, bei der es einzig und allein ums Kaufen gehen soll. Nur Niklas Julebukk hat es gewagt, sich diesem Plan in den Weg zu stellen. Klar, dass Wichteltod nun alles daran setzt, den Weihnachtsmann Niklas auszuschalten.

Klar aber auch, dass der in Ben einen tatkräftigen Unterstützer findet, der zusammen mit dem Nachbarsmädchen Charlotte und deren Hund Wutz Niklas Julebukk dabei hilft, Weihnachten zu retten. 

05.12.2023

Literaturreihe: MITTAGSSTUNDE; D 2022; R. Lars Jessen, nach dem Roman von Dörte Hansen

In Lars Jessens Drama "Mittagsstunde" geht es um Heimat, Veränderung und Stillstand. Mit 300.000 Besuchern war die Verfilmung von Dörte Hansens Bestseller der größte deutsche Arthouse-Hit 2022.

In Rückblenden und auf unterschiedlichen Zeitebenen spielend erzählt der Film eine berührende Familiengeschichte.

"Das Alte Land", der erste Bestsellerroman der Autorin Dörte Hansen, wurde als Miniserie fürs Fernsehen mit Iris Berben verfilmt. Jetzt kommt ihr zweiter Roman "Mittagsstunde" auf die große Leinwand, mit einem überragenden Charlie Hübner in der Hauptrolle. Wieder geht es um eine Familiengeschichte in Norddeutschland, angesiedelt im fiktiven Dorf Brinkebüll.

Noch vor der Titelsequenz springt der Film von den 60er in die 70er Jahre, in die Gegenwart und wieder zurück in die 70er, als wollte er zeigen, dass Zeit etwas sehr Relatives ist. Raffiniert wird hier die persönliche Geschichte der Familie Feddersen in dem fiktiven nordfriesischen Dorf Brinkebüll verwoben mit der Strukturveränderung auf dem Land, die Flurbereinigung und der Kampf um ein altes Hügelgrab mit der Abnabelung eines jungen, klugen Mannes, der lieber studieren möchte, als den Gasthof seines Großvaters zu übernehmen. Aber das ist schon viel zu linear für die fast assoziative Erzählweise des Films, der im Grunde nur eine Hauptfigur hat, dieses kleine schicksalhafte Dorf, das es so gar nicht mehr gibt. Nach seinem autobiografischen Kinodebüt »AM TAG ALS BOBBY EWING STARB« von 2005 und »DORFPUNKS«, den Erinnerungen seines Freundes Rocko Schamoni, hat sich Lars Jessen nun die Erinnerungen an das Landleben von Dörte Hansen vorgenommen.

21.11.2023

Literaturreihe: HANNES; D 2021; R. Hans Steinbichler; Romanvorlage Rita Falk

Krimifans ist sie vor allem als Autorin der Eberhofer-Reihe bekannt. Dass Rita Falk auch anders als kriminalistisch-humoristisch kann, ließ sie ihre Leser*innen aber spätestens mit der Veröffentlichung von „Hannes“ wissen. Der 2012 erschienene Roman erzählt die tragikomische Geschichte einer Freundschaft zweier 19-Jähriger – wobei einer von ihnen, nämlich der titelgebende Hannes, nach einem Motorradunfall im Koma liegt. Nachdem bereits sieben von Rita Falks Eberhofer-Provinzkrimis (im Koki zeigten wir 2022 „Kaiserschmarrndrama“) erfolgreich verfilmt wurden.

Mit Hans Steinbichler hat sich nun ein echter Experte des modernen Heimatfilms des Stoffes angenommen. Das Ergebnis ist ein Coming-of-Age-Film vor wuchtiger Bergkulisse mit dem erklärten Anspruch, ein „Crossover zwischen absolutem Drama und waschechter Komödie“ im Geiste von „Ziemlich beste Freunde“ zu sein. 

07.11.2023

DER GESANG DER FLUSSKREBSE; US 2022; R. Olivia Newman; nach einem Roman von D. Owens

An dem Erfolgsroman "Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens  kam in den vergangenen Jahren kein Literaturfan vorbei. Seit 2019 ist der Bestseller nahezu pausenlos auf den Toprängen der Bestsellerlisten Deutschlands zu finden. In den USA war es das erfolgreichste Buch des Jahres 2019, in Deutschland das zweiterfolgreichste 2020. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Geschichte des "Marschmädchens" Kya verfilmt und in die Kinos gebracht wird.

Kommt der Streifen an den Hype des Buches heran? 

Der Film startet mit dem mysteriösen Tod des beliebten Quarterbacks Chase Andrews im Jahr 1965. Er wird leblos unter einem Feuerwachturm im Sumpf von Barkley Cove gefunden, eine fiktive Stadt im US-Bundesstaat North Carolina. War es Mord oder ein Unfall? Es gibt keine Indizien für ein Fremdverschulden. Doch das Dorf sowie die ermittelnden Polizisten haben schnell eine Schuldige gefunden: Kya, von allen abfällig das "Marschmädchen" genannt. Vor Gericht muss sie sich behaupten. Ist sie unschuldig? Was hatte es mit ihrer Beziehung zu Andrews auf sich?

Die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Delia Owens klingt nach düsterem Drama, ist aber pures Wohlfühlkino für alle, die Liebesgeschichten mögen, es gerne etwas süßer haben und ein Taschentuch mitbringen. Beeindruckend ist neben den wunderschönen Naturaufnahmen die schauspielerische Leistung von Hauptdarstellerin Daisy Edgar-Jones. Sie verleiht dem Film Frische und Tiefe. 

17.10.2023

DANIEL RICHTER; D 2022; Regisseur Pepe Danquart ist anwesend

Oscar-Preisträger Pepe Danquart („Schwarzfahrer“) ist durch eine langjährige Freundschaft mit Rainer Braxmaier mit dem Kommunalen Kino eng verbunden war schon mehrfach mit seinen Filmen zu Gast in Oberkirch.

Danquart errang für diesen Film das Vertrauen von Daniel Richter, um den Mann bei der Arbeit im Atelier und den Vorbereitungen für neue Ausstellungen sowie beim Gespräch mit der Galeristin Hella Pohl zu filmen. Das ist in der Summe enorm unterhaltsam, weil Danquart stets die richtige Balance zu Distanz und Nähe findet. Zudem ist Richter ein immens beredter Gesprächspartner mit Sinn für Selbstironie, der so tief in den kreativen Prozess eintaucht, dass er die Kamera nicht mehr wahrzunehmen scheint. Daraus ergeben sich immer wieder überraschende Einblicke in Richters künstlerisches Selbstverständnis. WAZ

Der Maler Daniel Richter ist ein Star der internationalen Kunstszene. Seine Bilder werden auf der ganzen Welt gekauft, gesammelt und gehandelt - er gehört zu den einflussreichsten Künstlern unserer Zeit. Geboren in Eutin, Schule und Ausbildung abgebrochen, ist er in seinen 20ern in der Hausbesetzerszene Hamburgs aktiv. Er entwirft Flyer, Plattencover und Plakate für Punkbands, gründet das Musiklabel Buback und studiert schließlich doch an der Hochschule für bildende Kunst. Heute lebt und malt er in Berlin - ist aber dem linksautonomen Milieu der Hamburger Hafenstrasse bis heute verbunden. Im Herzen ist er ein Rebell geblieben, ein zutiefst sozial-kritischer, politischer Mensch. Der Oscar®-prämierte Regisseur Pepe Danquart hat Richter über einen Zeitraum von drei Jahren begleitet, hat seine künstlerische Entwicklung festgehalten, ist ihm zu seinen großen Ausstellungen in New York und Paris gefolgt und hat ihn in seinem Atelier beobachtet: beim Malen, beim Musik hören, beim Nachdenken, ganz pur und unkommentiert. Richters Bilder sind häufig politisch motiviert, pessimistisch oder ironisch, handeln von Konflikten und kultureller Unordnung. Farbenstark, leuchtend, wirken sie oft surreal, fast psychedelisch.

10.10.2023

ACHTUNG FILM NOMADLAND ENTFÄLLT

Leider dürfen wir kurzfristig die Filme NOMADLAND und THE FRENCH DISPATCH mit Frances McDormand aus lizenzrechtlichen Gründen nicht zeigen. Wir bitten um Ihr Verständnis und freuen uns, Sie dafür am 17.10. zu Pepe Danquarts DANIEL im s´freche hus zusammen mit dem Regisseur begrüßen zu dürfen.

26.09.2023

JE SUIS KARL; D 2021; R.:Christian Schwochow

Terroranschlag in Berlin. Ganz direkt betroffen ist Maxi. Sie hat ihre Mutter, ihre zwei jüngeren Brüder und ihr Heim verloren. Nur sie und ihr Vater Alex haben überlebt. Beide versuchen nun einen Weg zu finden, wie sie mit ihrer Trauer umgehen können. Doch nichts scheint zu helfen. Erst durch die Mitarbeit bei einer politischen Bewegung findet Maxi neuen Lebensmut, denn dort lernt sie den charismatischen Studenten Karl kennen, der sie mit auf ein europäisches Studententreffen in Prag nimmt. Er hilft ihr, mit ihrer Angst und ihrem Trauma fertig zu werden. Doch Karl hat große Pläne, Europa zu verändern und Maxi ist der Schlüssel. Und Maxi erkennt nicht, mit wem sie sich da eingelassen hat.....

12.09.2023

Kooperation mit PAuLA und BUND: DER WILDE WALD; D 2021; R.: Lisa Eder

Als der Bayrische Wald 1970 zum ersten international anerkannten deutschen Nationalpark gekürt wurde, war das Konzept, den Wald sich selbst zu überlassen, ganz neu und nicht unumstritten. Heute ist der Bayrische Wald zusammen mit dem angrenzenden tschechischen Nationalpark Sumava das größte Waldschutzgebiet in Mitteleuropa und dient unzähligen Tier- und Pflanzenarten als „Arche Noah“. Lisa Eders Dokumentarfilm portraitiert das Ökosystem Wald und schwelgt dabei in Luftaufnahmen, Weitwinkelperspektiven, Nachtaufnahmen und mikroskopischen Blicken. Der Respekt vor der Natur und den natürlichen Kreisläufen, dem Werden und Vergehen, ist Eders Film jederzeit anzumerken.

Eine fachkundige Einführung zu dem Film und dem unschätzbaren Wert der Nationalparke hält Meinrad Heinrich, der als ehrenamtlicher Ranger im Nationalpark nördlicher Schwarzwald engagiert ist.

25.07.2023

ADEL VERPFLICHTET; GB 1949; R.: Robert Hamer mit Sir Alec Guiness

Der Klassiker des schwarzen britischen Hunors. Schwarze Komödie mit Sir Alec Guinness, der hier gleich acht Mal ermordet wird. Auf seine blaublütige Sippschaft ist Louis (Dennis Price) nicht gut zu sprechen. Immerhin hat die seine Mutter wegen eines „Fehltritts“ verstoßen und ihn so um den Adelstitel gebracht! Jetzt übt Louis tödliche Rache. Acht Opfer säumen seinen Weg – und alle (auch die Lady!) werden von Alec Guinness gespielt! Allein dafür hätte er bereits den Adelstitel verdient. Den verlieh ihm die kürzlich verstorbene Queen übrigens bereits 1959…

11.07.2023

Reihe Lieblingsadelige: CORSAGE; D2022; R.: Marie Kreutzer

Der zweite Film in der Reihe "Unsere Lieblingsadeligen":

Darauf musste man lange warten- „Sissi“ endlich aus anderer Perspektive, nicht das naive, hübsche Mädchen, das Romy Schneider unsterblich werden ließ, sondern, grandios verkörpert von Vicky Krieps, als 40jährige Frau, die, dem Bild der Zeit entsprechend, keine große Zukunft mehr hat. Sie verlässt unruhig Wien und reist nach England und Ungarn, um ihrer aufregenden Jugendzeit nachzueifern. Während ihrer Reise besucht Elisabeth ehemalige Liebhaber und politische Verbündete. Sie entwickelt dabei einen Plan, um ihr Vermächtnis zu schützen.

27.06.2023

KOOP mit Demenzagentur: DAS INNERE LEUCHTEN; D 2019; R.: Stefan Sick

Was bleibt von einem Leben, das sich nur im Hier und Jetzt abspielt? In einer Stuttgarter Pflegeeinrichtung beobachtet der Dokumentarist Stefan Sick demente Menschen bei ihren alltäglichen Ritualen. In dem Zwischenreich, das diese Menschen bewohnen, gibt es keine sinnstiftenden Lebenszusammenhänge mehr, keine Kommunikation im üblichen Sinn. Die Vergangenheit ist verloren, und selbst die Gegenwart lässt sich allenfalls für Sekunden festhalten. Stefan Sick nähert sich den Kranken behutsam, minutenlang ausschließlich beobachtend, auf erläuternde Kommentare, Schilderungen von Biografien oder andere Informationen verzichtet er. Welche leitende Idee hinter diesem Konzept steht, bleibt unbestimmt, eine Reflexion über die oft beklagten Zustände in deutschen Pflegeeinrichtungen will der Film nicht sein.

13.06.2023

Reihe Lieblingsadelige: SPENCER; GB/D 2021; R.: Pablo Larrain

Kristen Steward prägt den Film durch ihre glanzvolle Darstellung von Diana Spencer.

Prinzessin Diana verbringt in den frühen 1990er-Jahren mit dem Haus Windsor die letzten Weihnachtsfeiertage auf dem Landgut Sandringham. Während ihres dortigen Aufenthalts beschließt sie, dass sie Prinz Charles verlassen möchte. Das Königshaus kenne keine Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart seien gleich…

23.05.2023

VIRAR MAR - MEER WERDEN; Bras/D 2022; R. P.Hartmann und D. Carvalho

Im Rahmen seiner bundesweiten Kinotour mit seinem Filmessay VIRAR MAR – MEER WERDEN ist der Regisseur Philipp Hartmann am 23. Mai im Kommunalen Kino Oberkirch zu Gast. Hartmann, der an der Hochschule für bildende Kunst in Hamburg Film studiert hat und zuvor als Wasserwirtschaftler tätig war, war schon zweimal in Oberkirch, zuletzt 2018 mit seinem Film 66 KINOS. Der Filmemacher und studierte Ökonom stellt dem Publikum seinen Film vor, erzählt von den Dreharbeiten in Dithmarschen und Brasilien und steht auch nach dem Film für Fragen und Austausch zur Verfügung.

Wasser ist grundlegend für das Leben. Eine Naturgewalt, die den Planeten bestimmt und für die Menschheit unkontrollierbar scheint. Es ist der Mangel, aber auch der Überfluss, die nicht nur die Landschaft, sondern auch die Lebensbedingungen prägen. Das Wasser wird zur physischen wie metaphysischen Metapher – vor dem Hintergrund der Dramen in Zeiten des Klimawandels.

Das Kommunale Kino zeigt Hartmanns Film in Kooperation mit dem BUND-Renchtal und dem Verein PAuLA e.V.

16.05.2023

SUN CHILDREN; Iran 2022; R.: Majid Majidi

Der 12-jährige Ali und seine drei Freunde arbeiten hart, um zu überleben und ihre Familien zu unterstützen. Sie erledigen kleine Jobs in einer Garage und begehen kleine Delikte, um schnelles Geld zu verdienen. Durch eine scheinbar wundersame Wendung des Schicksals wird Ali damit betraut, einen versteckten Schatz unter der Erde zu finden. Er rekrutiert seine Bande, doch um Zugang zum Schatz zu bekommen, müssen sich die Kinder zunächst in der "Sonnenschule" einschreiben, einer wohltätigen Einrichtung, die versucht, Straßenkinder und Kinderarbeiter auszubilden.

02.05.2023

LUNANA-DAS GLÜCK LIEGT IM HIMALAYA; Bhutan 2021; R.: Pawo ChoyningDorji;

Ugyen ist ein junger Lehrer in Thimphu, der kurzerhand für sein letztes Pflichtjahr nach Lunana versetzt wird, dem abgelegensten Dorf des Landes. Zeitgleich läuft sein Visumsantrag für eine Australienreise. Der junge Lehrer ist überrascht von der Ehrfurcht, die man ihm entgegenbringt, aber auch schockiert von der Lebensweise auf dem Dorf. „Der Städter“ lebt sich ein, entwickelt einen Ehrgeiz, den Kindern so viel wie möglich beizubringen. Dann aber erreicht ihn das Paket seines besten Freundes aus Thimphu und mit ihm das langersehnte Visum für Australien. Er muss sich entscheiden. Ugyen selbst aber lauscht – ebenso neugierig und lernwillig – den wunderschönen Liedern der Yak-Hirten, und da tut sich für ihn eine neue Welt auf.

18.04.2023

NAMASTE HIMALAYA; D 2022; R.: Anna Baranowski und Michael Moritz

Der Dokumentarfilm "NAMASTE HIMALAYA - Wie ein Dorf in Nepal uns die Welt öffnete"erzählt die berührende Geschichte von zwei Weltenbummlern, die während der Corona Pandemie in einem kleinen Dorf in Nepal stranden. Ihre fünfmonatigen Erfahrungen, den Alltag im Dorf und den Zauber der Natur erzählen die beiden in poetischen Bildern und einem fast literarischen Off-Text.

Ideal ergänzt wird die Vorführung mit Fotografien aus Nepal von Uta und Josef Erdrich, die von Gerhard Hahn für diesen Abend zusammengestellt wurden. Rainer Nepita und die Eheleute Erdrich haben 2005 den ASHA-Freundes- und Förderkreis gegründet, über den eine Primary-Schule und ein Hostel in Nepal finanziert wird. ASHA - der Name steht in der Nepalisprache für Hoffnung - verschafft Kindern aus armen Familien die Chance für einen regelmäßigen Schulbesuch. Ab der 6. Klasse kann durch Einzelpatenschaften auch der Besuch einer weiterführenden Schule ermöglicht werden. Weitere humanitäre Hilfe wurde für die Opfer des verheerenden Erdbebens im Jahr 2015 und während der Pandemie geleistet, zum Beispiel mit dem erfolgreichen Wasseraufbereitungsprojekt PAUL.

Nach dem Film besteht die Gelegenheit mit jungen Gästen aus Nepal über ihre Situation in Deutschland, über ihr Land Nepal, die Fotos, das ASHA Projekt und den Film zu sprechen. Die Veranstaltung beginnt um 19:30 im S´Freche Hus. Der Eintritt ist frei, stattdessen können Gäste mit einer kleinen Spende das ASHA-Wasserfilter-Projekt unterstützen.

Achtung: Die Vorführung findet heute ausnahmsweise im s´freche Hus statt und beginnt bereits  um 19:30 Uhr.

28.03.2023

WIE IM ECHTEN LEBEN; F 2022; R.: E. Carrére

In ihrem jüngsten Film von 2022 zeigt sich Juliette Binoche von einer ganz anderen Seite: als Schriftstellerin, die inkognito mit einer Putztruppe den Dreck wegräumt den andere machen. Binoche ist dabei die einzige professionelle Schauspielerin, die bei diesem Sozialdrama nach einer Erzählung von Florence Aubenas mitwirkt. Die Handlung spielt in der Normandie und führt eindrucksvoll den Arbeitsdruck vor, in 90 Minuten eine riesige Fähre zu säubern und trotz Mindestlohn die Freude am Leben und das Träumen nicht zu verlieren.

14.03.2023

LA VÉRITÉ-LEBEN UND LÜGEN LASSEN; F 2019; R.: Hirokadu Kore-Eda

Juliette Binoche spielt Lumir, die Tochter der älteren Schauspielerin Fabienne (Catherine Deneuve), die als Ikone des französischen Kinos gilt. Als ihre Memoiren veröffentlicht werden, kehrt ihre Tochter, selbst erfolgreiche Drehbuchautorin, mit Ehemann Hank (Ethan Hawke) und dem gemeinsamen Kind von New York nach Paris zurück. Das Wiedersehen von Mutter und Tochter ist mit großen Spannungen verbunden, wobei in dessen Verlauf pikante Wahrheiten ausgesprochen werden und verschiedenste Geheimnisse ans Licht kommen. „La Verité“ war der erste Spielfilm, den Regisseur Kore-Eda („Shoplifters“) außerhalb Japans drehte.

28.02.2023

Reihe Juliette Binoche: DIE LIEBENDEN VON PONT-NEUF: F 1991; R.:Leon Carax

Juliette Binoche ist eine der profiliertesten französischen Schauspielerinnen, mit zahlreichen Auszeichnungen dekoriert und vom Publikum geliebt. Das Kommunale Kino würdigt ihr Werk  in einer eigenen Filmreihe mit drei Beispielen.

In „Die Liebenden von Pont-Neuf“ verkörpert sie eine von Blindheit bedrohte Malerin, die zufällig auf den Clochard Alex auf dem Pont Neuf trifft und eine leidenschaftliche und nicht immer glückliche Affäre beginnt. Immer wiederkehrendes Element: die berühmte Brücke über die Seine.

„Ein faszinierender Bilderbogen voller Impulsivität, pendelnd zwischen naturalistischer Beschreibung und märchenhafter Übersteigerung“(Lexikon des Internationalen Films).

24.02.2023

DAS HAMLET SYNDROM; D/Pol 2023; R: E. Niewiera und P. Rosolowski

Der gemeinsame Dokumentations- und Lichtabend wird am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine zusammen mit Lichtmischer Alexander Doll aus Oberkirch Tiergarten und dem Bündnis „Oberkirch für Frieden“ veranstaltet, dem der Verein Paula, der Sozialverband VdK und die Ortsverbände von Grünen, BfO und der SPD angehören.

Die in Berlin lebenden Elwira Niewiera und Piotr Rosolowski dokumentieren in ihrem Film ein einzigartiges Theaterprojekt, an dem wenige Monate vor der Invasion Russlands in die Ukraine 2022 fünf junge ukrainische Frauen und Männer teilnehmen. Darin versuchen sie, ihre Kriegserfahrungen mit Shakespeares Theaterstück Hamlet in Beziehung zu setzen. Die Bühne ist eine Plattform, auf der sie ihre Trauer und Traumata anhand der berühmten Frage "Sein oder Nichtsein" reflektieren können. Die Protagonisten kämpfen an gegen Enttäuschung, Ohnmacht und Wut. Slavik, der als Soldat durch die Hölle des Krieges gegangen ist, Katya, die sich nach der Vergebung ihrer Mutter sehnt, weil sie in den Krieg zog, Rodion, der aus dem Donbas geflohen ist und nun mit wachsender Homophobie konfrontiert ist, Roman, der immer noch mit den traumatischen Erinnerungen als Sanitäter auf dem Schlachtfeld kämpft, und Oxana, die einfach nur vergessen und das Land verlassen will.

Der Film ist ein kraftvolles Porträt einer Generation, die mit dem Trauma des Krieges zurechtzukommen versucht, was nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine nun auch ihre Gegenwart und Zukunft prägt. Drei der fünf Darsteller kämpfen inzwischen für ihr Land gegen die Invasoren.

Bei Regenwetter muss die Illumination der Außenfassade allerdings ausfallen, der Film wird gezeigt. Der Eintritt ist frei, die Veranstalter bitten um eine Spende, die einer Hilfsorganisation für die Opfer des Krieges zu Gute kommen.

14.02.2023

JAGDSAISON; D 2022; R.: Aaron Lehmann

Der 3. Film der Reihe "Frauenpower" ist eine turbulente Komödie um die Midlifecrisis. Drei Freundinnen, darunter Rosalie Thomass als Eva, planen ein Wellness- Wochenende mit Yoga und Sauna und Seitenblicken auf andere Männer. Natürlich klappt nicht alles wie sie sich das vorstellen. Komik ist eben unfreiwillig am schönsten.

„Das Ergebnis ist ein herrlich komischer Film mit großartigem Soundtrack und Pop-Anspielungen, der sich mehr für Slapstick als Subtilität interessiert und dabei so viele zündende Gags auffährt, wie man sie im deutschen Kino sonst das ganze Jahr nicht erlebt.“ (epd. Film) –„female empowerment“ gegen den deutschen Komödienmief.

31.01.2023

WANDA MEIN WUNDER; CH 2021; R.: Bettina Oberli

Die Polin Wanda kümmert sich um den wohlhabenden, 70-jährigen Joseph, der einen Schlaganfall erlitten hat, in seiner Villa in der Schweiz. Sie hilft ihm und seiner Frau Elsa rund um die Uhr und muss dabei ihre eigene Familie in der Heimat vernachlässigen. Wandas Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie unerwartet schwanger wird – von Josef, der sie dafür bezahlt hatte. Die heile Welt in der reichen Schweiz gerät aus den Fugen.

17.01.2023

Reihe Frauenpower: RABIYE KURNAZ vs. G.W. BUSH; D 2022; R. Andreas Dresen

Rabiye Kurnaz (Meltem Kaplan) führt in ihrem Bremer Reihenhaus das Leben einer bescheidenen Hausfrau. Ihr Leben ändert sich schlagartig, als ihr Sohn Murat in Guantanamo landet. Plötzlich steht sie in Washington vor dem Supreme Court. In seinem 27. Langfilm erzählt Andreas Dresen die bekannte Geschichte mit ernstem Hintergrund und viel komödiantischen Anteilen. Ein Glücksgriff: die Kabarettistin Meltem Kaplan als ebenso naive wie unerschrockene Rabiye.

20.12.2022

KAISERSCHMARRNDRAMA; D 2021; R. Ed Herzog

Nach „Dampfnudelblues“, „Schweinskopf al dente“ und „Leberkäsjunkie“ die nächste Verfilmung eines Eberhofer-Krimis nach einer Romanvorlage von Rita Falk. Und Vorgänger des aktuellen Eberofer-Kinohits "Guglhupfgeschwader".

Die tiefenentspannten Tage auf dem Eberhofer-Hof sind endgültig gezählt: Durch einen Doppelhaus-Neubau soll das Idyll gründlich optimiert werden. Eberhofers Dauerfreundin Susi treibt, ausgerechnet zusammen mit Franz' verhasstem Bruder Leopold, den Bau voran, um die beiden Familien im Doppelhaushälften-Glück mit Gemeinschaftssauna zu vereinen, und billiger ist es allemal.

 Neben Franz gehen auch seinem Papa diese Pläne ordentlich gegen den Strich und so protestiert der gegen die „Gentrifizierung seines Hofes“, indem er kurzerhand den Baukran besetzt. Eberhofers einziger Ruhepol, sein Hund Ludwig, bereitet ihm wegen zunehmender Altersschwäche zudem Sorgen. Zum Glück erlöst bald ein neuer Mordfall den Polizisten Franz vom häuslichen Chaos....

29.11.2022

THE FATHER; GB 2020; R. Florian Zeller

Wer bin ich eigentlich?: Der von Florian Zeller inszenierte Spielfilm «The Father» ist das berührende Porträt eines Alzheimerkranken, ganz aus dessen Sicht gefilmt, grossartig gespielt von Anthony Hopkins als kranker Vater und Olivia Colman als fürsorgliche Tochter. Ein Meisterwerk, das verunsichert und gelegentlich wehtut.

Anthony ist 81, lebt allein und verweigert sich allen Pflegenden, die seine Tochter Anne ihm zu vermitteln versucht. Doch diese Notwendigkeit wird immer dringlicher, da sie ihn nicht mehr jeden Tag besuchen kann. Denn sie hat den Entschluss gefasst, nach Paris zu ziehen. Während Anthony versucht, sich mit der aufkommenden Demenz und den veränderten Lebensumständen zu arrangieren, beginnt er, an seinen Lieben, seinem Verstand und schliesslich an der ganzen Welt zu zweifeln, weil diese ihm immer mehr abhandenkommt. Bei vielen Handlungen in diesem absichtlich verwirrenden, dennoch wunderbaren Film weiss man nie, ob sie stimmen.

08.11.2022

Umweltreihe mit PAuLA und BUND: GUNDA; NOR 2020; R. Viktor Kossakovsky

GUNDA ist Kino pur. Der Film zeigt das Leben eines Hausschweins, einer Hühnerschar und einer Rinderherde mit meisterhafter Intensität. In herausragenden Schwarz-Weiß-Bildern begegnet Regisseur Victor Kossakovsky den tierischen Bewohnern auf einem kleinen Bauernhof auf Augenhöhe und erzählt sie als Geschöpfe mit eigener Wahrnehmung, eigenem Empfinden und eigenen Gewohnheiten – eine meditative Reise in das Leben seiner Protagonisten und ihren Kosmos mit seinem ganz eigenen Raum- und Zeitgefüge.
GUNDA ermöglicht uns, über das Geheimnis tierischen Bewusstseins nachzudenken und darüber, welche Rolle wir Menschen dabei spielen: ein poetisches Plädoyer für das Recht auf Leben der Lebewesen, die wir sonst nur als „Nutztiere“ wahrnehmen. Der richtige Film zur richtigen Zeit.

 

25.10.2022

FABIAN oder DER GANG VOR DIE HUNDE; D 2021; R. Dominik Graf

Fabian oder Der Gang vor die Hunde ist ein Filmdrama von Dominik Graf nach dem Roman Fabian. Die Geschichte eines Moralisten von Erich Kästner, das im Juni 2021 im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspiele Berlin seine Premiere feierte.

Berlin, 1931. Jakob Fabian (Tom Schilling), promovierter Germanist und ironischer Beobachter, arbeitet tagsüber in der Werbeabteilung einer Zigarettenfabrik. Nachts driftet er mit seinem wohlhabenden Freund Labude (Albrecht Schuch), der von einer Revolution der Klassen träumt, durch Kneipen, Bordelle und Künstlerateliers. Als Fabian die selbstbewusste Cornelia (Saskia Rosendahl) kennenlernt, gelingt es ihm für einen kurzen Moment seine pessimistische Grundhaltung abzulegen. Er verliebt sich. Doch dann fällt auch er der großen Entlassungswelle zum Opfer, während Cornelia dank ihres Chefs und Verehrers Karriere als Schauspielerin macht. Ein Arrangement mit dem sich Fabian schwer abfinden kann. Aber nicht nur seine Welt gerät aus den Fugen. Der Gang vor die Hunde beginnt.

23.10.2022

Stummfilmkonzert mit Johannes Cernota

Am 23. Oktober findet im Kommunalen Kino ein einzigartiges Kinoerlebnis statt. Der Hamburger Pianist Johannes Cernota begleitet live auf dem Steinway Flügel in der Oberkircher Mediathek herausragende Filme von und mit den unvergessenen Stars einer vergangenen aber unvergesslichen Kinoepoche - Charlie Chaplin, Buster Keaton und natürlich Stan Laurel und Oliver Hardy. Ihre Filme gehören zu den ewigen Klassikern - man denke an "Goldrausch" oder "Der große Diktator" von Chaplin), "Der General" von Keaton) oder die genial-chaotischen Slapsticknummern von Laurel und Hardy.

Während der Stummfilmzeit gab es noch keine Möglichkeit, Bild und Ton synchron aufzunehmen und abzuspielen. Die Aufführungen dieser Stummfilme wurden jedoch musikalisch untermalt um Atmosphäre zu verstärken oder dramatische Effekte zu verschaffen.

Johannes Cernota begleitet diese Filme wie in den 1920er Jahren mit Improvisationen live am Flügel. Themen aus Klassik, Jazz und Volksmusik bieten dafür die Grundlage ebenso wie aus dem Stegreif kreierte Melodien. Alles im Hinblick darauf, dass Film und Musik zu einer Einheit verschmelzen. Durch die LIVE-Begleitung entsteht eine besondere Atmosphäre zwischen Film, Musik und Publikum. Virtuos, einfühlsam und pointiert kleidet Johannes Cernota die Darstellkunst von Chaplin, Keaton und Laurel und Hardy musikalisch ein und sorgt für ein einzigartiges Kinoerlebnis, das bei Jung und Alt regelmäßig für Begeisterung sorgt.

Die familienfreundliche Veranstaltung findet am Sonntag, 23.10. um 17 Uhr statt. Karten gibt es an der "Abendkasse", Erwachsene zahlen 8 €, Kinder und Koki Mitglieder 4 €, Familien können die Veranstaltung für 15 € besuchen.

11.10.2022

NAHSCHUSS; D 2021; R. Franziska Stünkel

In der DDR lässt es sich für den bekennenden Kommunisten Franz Walter (Lars Eidinger) gut leben. So kommt es für ihn wie gerufen, als er nach seiner Promotion an der Berliner Humboldt Universität ein Jobangebot beim Auslandsnachrichtendienst des Arbeiter- und Bauern-Staats erhält. Der Job bietet viele Vorzüge, also lässt er sich blenden und wird Teil des Geheimdienstes. Gemeinsam mit seiner Freundin Corina (Luise Heyer) genießt er fortan das angenehme Leben und findet in seinem Vorgesetzten Dirk (Devid Striesow) sogar einen neuen Freund und Mentor. Wo es in seiner Tätigkeit anfangs nur um reine Informationsbeschaffung geht, verlangen die Aufträge nach und nach immer mehr von Franz und er ist gezwungen, zu Mitteln zu greifen, die er nicht mehr mit seinem Gewissen vereinbaren kann. Gerade als er sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere befindet, kommen ihm moralische Zweifel an seiner Tätigkeit und er will aussteigen. Doch im Netz aus Unterdrückung, Erpressung und Befragung ist er Opfer und Täter zugleich und es gibt für ihn kein Entkommen...

20.09.2022

WAS GEWESEN WÄRE; D2019; R. Florian Koerner von Gustorf

Erster Film in der Reihe "aktuelles Kino in Deutschland": ASTRID (Christiane Paul) ist Ende vierzig und hat ihr Leben fest im Griff. Sie hat sich in PAUL (Ronald Zehrfeld) verliebt, und ihre erste gemeinsame Wochenendreise führt sie nach Budapest, auf ein paar romantische Tage zu Zweit. Doch in der ungarischen Hauptstadt kommt alles anders als geplant: Sie treffen auf JULIUS (Sebastian Hülk), Astrids erste große Jugendliebe, die 1986 in der DDR auf einer Künstlerparty begann. Und diese Liebe war damals nie einfach, aber immer aufregend. Es sind Gefühle, die durch den Lauf der Geschichte nicht richtig beendet werden konnten. Astrid betrachtet gemeinsam mit Paul ihre Vergangenheit, und plötzlich könnte alles sein, wie es nie gewesen war.

19.07.2022

Umweltreihe: YOUTH UNSTOPPABLE; CAN 2020; R: Slater Jewell-Kemker

Umweltreihe in Kooperation mit PAuLA e.V. und BUND-Renchtal:

Der Film zeigt Interviews mit jungen Aktivisten aus der ganzen Welt, die das Klima der Erde retten wollen. Die Kanadierin Slater Jewell-Kemker nahm mit 15 Jahren an der UN-Klimakonferenz bei. Sie begleitete die Veranstaltung mit der Kamera.

Die Kanadierin Slater interviewt seit ihrem zehnten Lebensjahr Prominente und Politiker über die Umwelt, mit 15 fing sie an ihre Begegnungen und Erlebnisse zu filmen. Entstanden ist eine sehr persönliche Langzeitbeobachtung des weltweiten Youth Climate Movements, beginnend im Jahr 1992 auf dem 1.Weltklimagipfel, auf dem die 12-jährige Aktivistin Severn Suzuki, ähnlich wie Greta Thunberg heute, bemerkenswert eindrucksvoll an die Anwesenden appellierte. Die Forderungen sind  heute unverändert, die Dringlichkeit stärker denn je. Ein ausschlaggebender Moment für Slaters mutiges und überzeugtes Engagement liegt in einem frühen Treffen mit ihrem Kindheitshelden Jean-Michel Cousteau – Jahre später begegnet sie ihm wieder, jetzt als bekannte Aktivistin. Slater erzählt von Höhen und Tiefen der Klimabewegung, nimmt das Filmpublikum mit auf Klimakonferenzen, Demonstrationen, zu Gesprächsrunden und Interviews. Auf eindringliche Weise legt sie die politischen (Fehl)Entwicklungen der letzten Jahre dar und zeigt den Druck durch die Zivilgesellschaft als wirksame Handlungsoption.

Mit ihrem bewegenden Film weckt Slater Jewell-Kemker ein Gefühl von globaler Zusammengehörigkeit und regt zu persönlichem Engagement an – und klingt am Ende hoffnungsvoll: „Ich glaube, dass eine andere Welt möglich ist“.

05.07.2022

FRAU STERN; D 2020; R: Anatol Schuster

Frau Stern will sterben. Sie ist überzeugt: Eine Waffe könnte bei dieser Entscheidung durchaus von Nutzen sein. Kurzerhand fragt sich die resolute 90-jährige Holocaust-Überlebende durch ihre Nachbarschaft in Berlin-Neukölln – jedoch ohne Erfolg. Als sie ihre geliebte Enkelin Elli bittet, doch mal ihren Dealer nach einer Pistole zu fragen, erntet sie ebenfalls nur verständnislose Blicke. Beunruhigt von diesem Wunsch versucht Elli mit extravaganten Vernissagen und feucht-fröhlichen Karaoke-Partys die Lebensfreude ihrer Oma wieder zu wecken – ebenfalls erfolglos. Und so streift Frau Stern durch die Straßen Berlins, entschlossen, diese Welt zu verlassen, und wird dabei immer wieder aufs Neue vom Leben überrascht. Denn es sind die kleinen und absurden Dinge und Begegnungen, die dem Pathos ihrer Todesgedanken gegenüberstehen.

Quelle: Filmfestival Max Ophüls Preis 2019

"Ein Film wie ein Denkmal" (FAZ)

"Eine der schönsten Überraschungen, die der deutsche Film in diesem Jahr zu bieten hat." (Programmkino.de)

"Man möchte all die Charaktere am liebsten umarmen, so sehr wachsen sie einem ans Herz."(filmstarts.de)

"Der Film Frau Stern ist ein kleines Wunder" (Jury New Berlin Film Award)

21.06.2022

STERNE ÜBER UNS; D 2019; R: Christina Ebelt

Die alleinerziehende Melli und ihr neunjähriger Sohn Ben verlieren ihre Wohnung. Sozialwohnungen gibt es gerade nicht und das Obdachlosenheim ist ein Alptraum für Mutter und Kind. Also ziehen sie mit Zelt und Koffer in den Wald. - Christina Ebelts Spielfilmdebüt feierte auf dem Münchner Filmfest Premiere.

Melli hatte die Miete einbehalten, wegen Schimmel in der Wohnung. Statt Abhilfe kam die fristlose Kündigung. Melli und ihr neunjähriger Sohn Ben sind plötzlich obdachlos, denn schnell eine bezahlbare Wohnung zu finden, erweist sich als unmöglich. Also ziehen die beiden mit Zelt und Koffern in den Wald und bauen sich, damit niemand sie entdecken kann, ein notdürftig eingerichtetes Lager weit weg von allen Wegen. Ben findet das Leben im Wald eigentlich ganz aufregend und abenteuerlich, aber Melli setzt alles daran, so schnell wie möglich wieder eine Wohnung zu finden. Das Leben unter diesen extremen Bedingungen bringt die beiden noch enger zusammen, denn niemand darf von ihrer Obdachlosigkeit erfahren, das schärft Melli ihrem Sohn wieder und wieder ein. Sie macht sich große Sorgen, dass man ihr den Jungen wegnimmt.

31.05.2022

SENORA TERESAS AUFBRUCH IN EIN NEUES LEBEN; ARG/CHI 2018; R:V. Pivato und C. Atalan

Seit vielen Jahren arbeitet die 54-jährige Teresa Godoy als Hausmädchen in einem Einfamilienhaus in Buenos Aires. Doch dann ist die Familie, für die sie arbeitet, gezwungen, das Anwesen zu verkaufen und umzuziehen. Notgedrungen macht sich daher Teresa auf den Weg in die Stadt San Juan, wo sie eine neue Arbeitsstelle gefunden hat. Dazu muss sie jedoch die argentinische Wüste durchqueren, wozu sie keine sonderlich große Lust verspürt. Und es kommt wie es kommen muss: Beim ersten Zwischenstopp verliert Teresa ihre Tasche und all ihren Besitz, als sie beim fahrenden Händler El Gringo ein Kleid anprobiert und dieser die Tasche versehentlich in seinen Wagen lädt. Am nächsten Tag trifft Teresa den Händler wieder und gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach ihren Habseligkeiten. Dabei kommen sich die beiden langsam näher..

10.05.2022

DIE ERBINNEN; Par./Uru/Bra 2018; R: M. Martinessi

Chela (Ana Brun) und Chiquita (Margarita Irún) sind schon seit über 30 Jahren ein Paar. Längst sind ihre Rollen innerhalb ihrer Beziehung festgelegt: Während sich Chela gerne in ihrem Heim in gedämpftem Licht hinter ihrer Staffelei versteckt, organisiert die extrovertierte Chiquita ihr gemeinsames Leben. Die beiden Frauen leben von ihrem Erbe, doch langsam geht ihnen das Geld aus und Chiquita muss sogar für einen Monat wegen Betrugs ins Gefängnis. Für ihre Lebensgefährtin ist das eine große Herausforderung, da plötzlich sie in der Rolle ist, sich um Autofahrten, Haushaltshilfen und Finanzen zu kümmern. Chela kommt nun auf die Idee, einen kleinen Taxi-Service für die älteren Damen in ihrem reichen Nachbarsviertel anzubieten. Bei einer Fahrt lernt sie dann die lebensfrohe Angy (Ana Ivanova) kennen und ist sogleich fasziniert von ihr. Die junge Frau lockt Chela sogar aus ihrer Passivität und erweckt fast vergessene Sehnsüchte in ihr…

26.04.2022

Reihe FRAUEN IN SÜDAMERIKA: Die Sehnsucht der Schwestern Gusmao; Bras. 2019; R. K. Ainouz

Der 1. Film der Reihe "Frauen in Südamerika": Karim Aïnouz erzählt das Schicksal der Gusmão-Schwestern als sehnsuchtsvolles Melodram im Stile eines Douglas Sirk-Films. „Die Sehnsucht der Schwestern Gusmão“ ist ein Denkmal für unzählige Frauenschicksale des 20. Jahrhunderts. Unterdrückt vom Patriarchat, ausgestoßen und verachtet, verlieren die beiden Frauen dennoch nie ihren Lebensmut. Über mehrere Jahrzehnte zieht sich die Erzählung, mit ausgezeichneten Kostümen und einem tollen Szenenbild, durch die wir auch mitbekommen, wie sich die brasilianische Gesellschaft langsam verändert. Damit öffnet Aïnouz den Blick für eine rein weibliche Perspektive auf ein ganzes Jahrhundert. Der Film wurde dafür bereits mit dem Prix Un Certain Regard auf dem Festival de Cannes ausgezeichnet und geht für Brasilien 2020 ins Oscar-Rennen.

05.04.2022

LAND DES HONIGS; Nordmazed. 2019; R: L. Stevanov u. T. Kotevska

Weltweit sterben die Bienen – Wildbienen wie Honigbienen – und dies aus vielfältigen und komplexen Gründen. In „Land des Honigs“ hat ihr Sterben vor allem eine Ursache: die Gier nach Profit.

Es gibt eine Regel unter den Imkern, die besagt: Nimm nur die Hälfte des Honigs und lasse die andere Hälfte den Bienen. Wer diese Regel respektiere, werde guten Honig bekommen, davon ist Imkerin Hatidze Muratova überzeugt. Sie selbst befolgt das Gesetz seit Jahrzehnten und lehrt es so auch den Menschen, die das Imkern lernen wollen. Was passiert, wenn sich ihre Nachbarn nicht daran halten, muss sie dann schmerzhaft erfahren – und sieht sich bald selbst in ihrer Existenz bedroht. Der Dokumentarfilm „Land des Honigs“ erzählt auf erschütternde Weise von einem Einzelschicksal auf dem Land in Nordmazedonien, das ungefragt für das große Ganze stehen kann: die weltweite Honigproduktion ebenso wie die Natur im Gesamten.

 

22.03.2022

Umweltreihe mit PAuLA u. BUND: UNSER BODEN, UNSER ERBE: D 2019; R. Marc Uhlig; 79 Min. ab 0

Die dünne Humusschicht des Bodens versorgt alle Menschen auf der Welt mit Lebensmitteln, sauberem Trinkwasser und sauberer Luft. Und sie kann das Klima retten. Denn gesunde Böden sind nach den Ozeanen der größte Speicher für Treibhausgase und tragen wesentlich zur Senkung von CO2 bei. Aber um zehn Zentimeter fruchtbare Erde zu bilden, braucht unser Planet mehr als 2.000 Jahre. Und dennoch nutzen wir unsere Böden, als wären sie unerschöpflich. Damit ist unsere Lebensmittelquelle gefährdet – durch uns Menschen! Was bedeutet das für die Zukunft? Wie muss sich die Landwirtschaft, die Gesellschaft ändern, damit wir unseren Kindern eine lebendige Welt mit lebendigen Böden weitergeben können?

Der Dokumentarfilm „Unser Boden, unser Erbe“ zeigt, wie wichtig und zugleich extrem bedroht unsere Lebensgrundlage, der Boden ist. Regisseur Marc Uhlig vermittelt eindringlich, warum die kostbare Ressource unsere größte Wertschätzung verdient. Denn wir alle können zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit beitragen ob als Landwirt, Gärtner oder Konsument im Supermarkt! Experten wie TV-Köchin Sarah Wiener und Umweltwissenschaftler Ernst Ulrich von Weizsäcker geben wertvolle Denkimpulse. Ein inspirierendes Plädoyer für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und nachhaltige Ernährung.

08.03.2022

WELTFRAUENTAG - DIE PAZIFISTIN; CH 2021; R. Chiquet/Affolter; 75 Min. ab 0

Am internationalen Weltfrauentag zeigen wir einen ganz besonderen Film über eine vergessene Heldin:

Mit dem Dokumentarfilm «Die Pazifistin» bringen uns Fabian Chiquet und Matthias Affolter die vergessene Gertrud Woker, die Forscherin, Frauenrechtlerin und Friedensaktivistin, nahe – und machen damit einen ersten Schritt zu ihrer Rehabilitation.

Die Schweizer Chemikerin, Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin Gertrud Woker (1878-1968) kämpfte als erste Chemiedozentin im deutschsprachigen Raum für eine verantwortungsvolle Wissenschaft und gegen die Entwicklung von Gas- und Atomwaffen. Damit schaffte sie sich mächtige Feinde. Nach ihrem Tod verschwand sie aus dem kollektiven Gedächtnis. Der Film begibt sich auf eine Spurensuche und erzählt in kunstvollen Collagen von einer Frau in einer Vorreiterrolle, deren Anliegen bis heute brandaktuell sind.

«Mit diesem Film wollen wir der vergessenen Geschichte einer herausragenden Frau Geltung verschaffen. Gertrud Wokers Geschichte ist aktuell, weil sie ihrer Zeit auf verschiedenen Gebieten voraus war: Sie forderte gleiche Rechte für Frauen, internationale Verständigung statt Nationalismus, Verantwortung der Wissenschaft und interdisziplinäres Denken. Mit ihren kühnen und neuartigen Ideen stellte sie sich gegen die Konventionen ihrer Zeit und nahm vieles vorweg, was erst nach ihrem Tod umgesetzt wurde – und bis heute aktuell bleibt», heisst es im Kommentar der Filmemacher Fabien Chiquet und Matthias Affolter.


22.02.2022

THE FAREWELL; US/China 2019; R. Lulu Wang; 100Min.

Die chinesischstämmige AmerikanerinBilli (Awkwafina) ist in New York aufgewachsen, steht aber im regelmäßigen Telefonkontakt mit ihrer Großmutter in China, ihrer ,,Nai Nai" (Zhao Shuzhen). Von ihren Eltern erfährt sie, dass Nai Nai Krebs hat, die Familie ihr ihre tödliche Krankheit jedoch verschweigen möchte. Damit sie sich verabschieden können, wird als Vorwand eine Hochzeit in der Heimatstadt organisiert.

The Farewell steckt voller gelungener Details. Die Haupt- und Nebenfiguren sind liebevoll gezeichnet; ihre Interaktionen sind oft skurril, aber mindestens ebenso oft anrührend.

"Eine berührende Geschichte von Liebe, Nähe und kulturellen Wahrheiten. Eine Ausnahmefilm." (Der Spiegel)

01.02.2022

DER PROFI; F 1981; R. G. Lautner mit J.P. Belmondo

Der französische Geheimagent Joss Baumont (Jean-Paul Belmondo) wird in einen kleinen afrikanischen Staat geschickt, um dessen Präsident Njala zu exekutieren. Doch noch bevor Beaumont zuschlagen kann, ändert sich die politische Lage und seine Vorgesetzten liefern Beaumont den örtlichen Behörden aus. Der langen und qualvollen Gefängnisstrafe entkommt Beaumont nur durch einen waghalsigen Ausbruch. Zurück in Paris informiert er seine ehemaligen Vorgesetzten über seine Anwesenheit – und über seinen Plan Njala, der gerade zu Besuch in Frankreich ist, doch noch zu ermorden. Dermaßen bedrängt, versucht der gesamte französische Geheimdienst Beaumont mit allen legalen und illegalen Mitteln, die sich auch gegen Beaumonts Freunde und Familie richten, aus dem Weg zu schaffen. Doch sie haben wenig Chancen gegen den "Profi"...

 

"Der Profi" ist ein vollkommen auf Belmondo zugeschnittener Actionfilm mit coolen Sprüchen, einem selbstherrlichen Star in eitlen Posen und der ein oder anderen Handgreiflichkeit. Mit dieser Erwartungshaltung wird man nicht enttäuscht, erweitert man seinen Blick jedoch, kann man weitaus mehr entdecken: Denn zwischen den Zeilen ist „Der Profi" ein düsteres Drama über die narzisstischen Störungen eines altmodischen Heldentypus, der in einer Welt schnell wechselnder Fronten nur noch seinem persönlichen Amoklauf frönt. Halb düsteres Drama – halb heitere Action: immer jedoch ein großes Filmvergnügen.

18.01.2022

AUßER ATEM; F 1960; R. Jean Luc Godard

Außer Atem ist der erste Film unserer kleinen Belmondo-Reihe zu Ehren des im letzten Herbst verstorbenen Schauspielers:

Direkt mit seinem ersten Film Außer Atem revolutionierte Jean-Luc Godard das Kino und setzte den Impuls für eine ganze Flut von kreativen französischen Filmen, die später als Nouvelle Vague zusammengefasst werden würde.

Der Kleinganove Michel ist nach einem Polizistenmord auf der Flucht und taucht bei der attraktiven Amerikanerin Patricia unter. Michel will sich mit ihr nach Italien absetzen, während die Polizei auf ihre Mithilfe drängt. Patricia muss sich entscheiden. Jean-Luc Godards erster längerer Spielfilm nach einer Geschichte von François Truffaut ist eine Hommage an den amerikanischen Film noir. Bis heute zählt »Außer Atem« zu den Meisterwerken der Filmgeschichte. Ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären, dem Prix Jean Vigo und dem Preis des Syndicat Français de la Critique de Cinéma.

07.12.2021

EIN MANN NAMENS OVE; SWE 2015; R. Hannes Holm

Mit viel hintergründigem Witz und Herz erzählt Regisseur und Drehbuchautor Hannes Holm diese hinreißende Komödie über eine unerwartete Freundschaft und eine große Liebe. In der Titelrolle brilliert Schwedens Schauspielstar Rolf Lassgård:

Der grantige Rentner Ove, der ständig etwas zu meckern hat, hat eigentlich mit dem Leben längst abgeschlossen. Seit dem Tod seiner geliebten Frau hat er mehrfach versucht, sich umzubringen, was aber immer durch höhere Gewalt verhindert wurde. Auch sein neuester Selbstmordversuch wird durch die neuen Nachbarn unterbrochen, die beim Einzug Oves Briefkasten umnieten. Wutentbarnnt will er die Eindringlinge zurechtweisen - und findet überraschend einen neuen Sinn in seinem Leben.

23.11.2021

MASTER CHENG IN POHJANJOKI; Fin. 2019; R: M.Kaurismäki;

Essen für die Seele im Kino (FAZ)

Auf der Suche nach einem alten finnischen Freund reist der chinesische Koch Cheng in ein abgelegenes Dorf in Lappland. Bei der Ankunft scheint niemand im Dorf seinen Freund zu kennen, aber die lokale Cafébesitzerin Sirkka bietet ihm eine Unterkunft an. Im Gegenzug hilft Cheng ihr in der Küche, und bald werden die Einheimischen mit den Köstlichkeiten der chinesischen Küche überrascht. Cheng findet trotz kultureller Unterschiede schnell Anerkennung und neue Freunde unter den Finnen. Als sein Touristenvisum abläuft, schmieden die Dorfbewohner einen Plan, der ihm helfen soll zu bleiben ...

Mika Kaurismäki, Weltreisender in Sachen Film, überrascht mit einer lakonisch-romantischen Komödie, deren Zutaten er fein ausbalanciert hat: Viel Humor, eine große Portion Warmherzigkeit, etwas Schwermut, romantische Sehnsucht und heiteres Sommerflair fügen sich zu einer filmkulinarischen Köstlichkeit, bei der finnisches Lokalkolorit auf chinesische Weisheit trifft. Kaurismäki zeigt uns dabei, wie er es ausdrückt, "die positiven Seiten der Globalisierung".

MASTER CHENG IN POHJANJOKI wurde auf den 61. Nordischen Filmtagen in Lübeck mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.

09.11.2021

ASTRID; Dän/SWE 2018; R: Permille Fischer Christensen

Von Pippi Langstrumpf über Ronja Räubertochter bis zum Michel aus Lönneberga: Kein anderer Name ist bis heute so untrennbar mit so vielen faszinierenden Kinderbüchern verbunden wie der von Astrid Lindgren. Ihre Geschichten haben bis heute die Kindheit von Millionen Menschen weltweit geprägt. Zudem setzte die "Schwedin des Jahrhunderts" und Friedenspreisträgerin des Deutschen Buchhandels sich unermüdlich für die Rechte von Kindern ein. Ihre eigene Kindheit dagegen endete früh, als Astrid im Alter von 18 Jahren unehelich schwanger wurde - im Schweden der 1920er-Jahre ein Skandal. Der Film erzählt einfühlsam davon, wie die junge Astrid den Mut findet, die Anfeindungen ihres Umfeldes zu überwinden und ein freies, selbstbestimmtes Leben als moderne Frau zu führen. Weiterhin zeichnet ASTRID nach, wie diese Erfahrungen die späteren Werke und das Engagement der Autorin prägen sollten.

Berührender Spielfilm über die junge Astrid Lindgren, die mit 18 Jahren ungewollt schwanger wird und ihr Heimatdorf verlassen muss, um in Stockholm ein neues Leben zu beginnen.
Schweden, Anfang des 20. Jahrhunderts. Astrid Lindgren wächst mit ihren jüngeren Geschwistern auf dem Bauernhof ihrer Eltern im ländlichen Vimmerby auf. Obwohl die Eltern streng sind, sind sie auch darauf bedacht, ihre Kinder mit Wärme zu frei denkenden und selbstbewussten Menschen zu erziehen. Und so darf Astrid, als sie 18 ist, in der lokalen Zeitung ein Volontariat beginnen. Doch dann verliebt sich Astrid in den verheirateten Chefredakteur des Blattes – und wird schwanger. Ihre Eltern beschließen, dass es das Beste wäre, wenn Astrid Vimmerby verlässt, um in Stockholm eine Ausbildung als Sekretärin zu absolvieren und ihr Kind zu bekommen. Als ihr Sohn Lasse geboren wird, muss Astrid ihn bei einer Pflegemutter lassen. Doch die Sehnsucht nach ihrem Kind und der Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben lassen die junge Frau um beides entschlossen kämpfen.

"ASTRID ist einer der schönsten Filme des Jahres" (Süddeutsche Zeitung)

26.10.2021

Umweltreihe mit PAuLA u. BUND: DIE WIESE; D 2019; R: Jan Haft

Manche Filme kommen gerade zur richtigen Zeit ins Kino. »Die Wiese – Ein Paradies nebenan« ist so ein Film. Wer besser verstehen will, warum das erfolgreiche bayerische Volksbegehren zum Insektenschutz, das medienwirksam den Schutz der Bienen fordert, aber natürlich alle Insekten meint, weit über Bayern hinaus so wichtig ist, wird um ihn nicht herumkommen. (epd-film)

Ein Paradies »von nebenan« nennt der Autor die Wiese und verweist auf etwas, das scheinbar alltäglich, normal, also gleich nebenan zu finden ist. Aber die sakrale Musik der einführenden Szenen verrät es: Das Biotop Wiese ist mehr – ein Stück Schöpfung, die der Mensch sogar mitgestaltet hat. Und jetzt ist er dabei, es immer rascher zu vernichten. Die Fakten sind bekannt, das Artensterben nimmt auf dramatische Weise zu. Jan Haft, Deutschlands derzeit erfolgreichster Naturfilmer, zeigt uns, was wir verlieren.

 

19.10.2021

DER JUNGE MUSS AN DIE FRISCHE LUFT; D 2018; R: Caroline Link, ab 6

Der neunjährige, pummelige Hans-Peter wächst im Ruhrpott Anfang der siebziger Jahre auf. Täglich trainiert er im Krämerladen der Großmutter sein Talent, andere Menschen zum Lachen zu bringen. Auch seine feierwütige Verwandtschaft freut sich über seine Begabung. Getrübt wird die Heiterkeit durch eine Erkrankung der Mutter. Während sein Vater sich keinen Rat weiß, ist Hans-Peter dadurch noch mehr angespornt, sein Talent weiter zu verbessern.

Bevor Hape Kerkeling sich im Fernsehen und die geliebten Comedy-Figuren verwandelt, wächst Hans-Peter (Julius Weckauf) im Ruhrpott auf. Der Junge hat Witz, Energie und ist nie um einen flotten Spruch verlegen. Obwohl das Leben im Ruhpott nicht immer leicht ist, gelingt es dem Jungen, mit seiner genauen Beobachtungsgabe immer wieder zu überraschen und den grauen Alltag der frühen 1970er aufzuheitern. Doch dann erlebt auch er ein schweres Trauma.

05.10.2021

Alles außer gewöhnlich; F 2019; R: Eric Toledano und Oliver Nakache

 

Eric Toledano und Oliver Nakache sind in Deutschland für ihre Kinofilme "Ziemlich beste Freunde" und "Das Leben ist ein Fest" bekannt. Auch  "Alles außer gewöhnlich" wurde ein großer Kassenerfolg in Frankreich und wird von der Kritik hochgelobt. In ihrem Herzensprojekt, der Komödie ALLES AUSSER GEWÖHNLICH, geben Eric Toledano und Olivier Nakache zwei Helden des Alltags eine Bühne.

15.12.2020

STAN & OLLIE; GB 2018; R: John S. Baird

Zum Abschluss des Kinojahres zeigen wir ein wunderbares Biopic, das sich verneigt sich vor der Genialität der beiden Komiker Laurel und Hardy.
Die Geschichte beginnt ganz oben – an einem Punkt also, von dem es nur noch abwärts gehen kann. 1937, während des Drehs zu Dick und Doof im Wilden Westen, sind Stan Laurel und Oliver Hardy auf dem Höhepunkt ihrer Karriere: Weltstars, das vielleicht größte Komikerduo aller Zeiten.
 
Regisseur Jon S. Braid präsentiert ein sanftes Drama mit melancholischem Grundton, das dennoch auch seine heiteren Momente hat und den Zuschauer mit der ansteckenden Komik der beiden Künstler ein Lachen ins Gesicht zaubert.

01.12.2020

GEGEN DEN STROM; ISL 2018; R: B. Erlingsson

Eine Frau gegen den Kapitalismus

Eine Ende 40-jährige Frau geht durch die isländische Landschaft, eigentlich sieht alles gewohnt schroff, atemberaubend und faszinierend aus. Sie könnte eine Wanderin sein – oder eine derjenigen Frauen, die den Weg zurück zur Natur suchen. Dann hält sie an einem Strommast und legt los: Mit einer Säge und Pfeil und Bogen sabotiert sie routiniert und konzentriert diesen Mast und damit die Stromversorgung.

Halla ist eine geheime Öko-Guerilla-Aktivistin, die gegen die Energiekonzerne kämpft, die das Land ausbeuten wollen. Sie ist überzeugt, dass die Politik einen Ausverkauf der Natur betreibt, indem immer mehr multinationale Konzerne nach Island kommen, um mit den natürlichen Ressourcen Gewinn zu machen. Es sind selbstlose Aktionen, die aber gefährlich sind – glücklicherweise bekommt Halla zweimal die Hilfe eines Mannes, der möglicherweise ihr Cousin ist – und die die Öffentlichkeit und Polizei zunehmend in Aufruhr bringen. Doch Halla ist lange Zeit sicher: Die öffentliche Meinung ist zunächst durchaus auf ihrer Seite. Vor allem aber würde niemand vermuten, dass eine mittelalte Frau hinter diesen Taten steckt, solange es einen männlichen, spanisch sprechenden Touristen gibt, der alleine aufgrund seines Aussehens verdächtig erscheint.

 

20.10.2020

STILLES LAND; D 1992; R: Andreas Dresen

Der dritte Film unserer Reihe "30 Jahre Wiedervereinigung" ist Andreas Dresens Debutfilm. Er spielt in den bewegten Herbsttagen des Jahres 1989. Während sich die politischen Ereignisse der Wendezeit überschlagen, herrscht in der Provinz noch Stille, so auch an einem Kleinstadttheater. Der junge Regisseur Kai soll dort zum ersten Mal inszenieren – ausgerechnet "Warten auf Godot". Sein Enthusiasmus wird durch die vorsichtige Zurückhaltung und die Gleichgültigkeit der Schauspieler gebremst. Er bezieht die Metaphorik des Stückes immer mehr auf die Situation. Ein Ensemblemitglied ist indessen zur ungarischen Botschaft geflohen. Langsam tauen die Akteure auf und verfassen eine gemeinsame Petition an Honecker. Als die Mauer fällt, scheitert ein gemeinsamer Ausflug allerdings an banalen Hindernissen; nur die Assistentin Claudia, in die Kai sich verliebt hat, macht sich gegen seinen Willen alleine auf den Weg. Sie kehrt mit einem Hamburger Schauspieler zurück, der gleichsam als Karikatur eines Westlers dem Theater kluge Marketing-Ratschläge unterbreitet.

 

06.10.2020

GUNDERMANN; D 2018; R: Andreas Dresen

GUNDERMANN erzählt von einem Baggerfahrer, der Lieder schreibt. Der ein Poet ist, ein Clown und ein Idealist. Der träumt und hofft und liebt und kämpft. Ein Spitzel, der bespitzelt wird. Ein Weltverbesserer, der es nicht besser weiß. Ein Zerrissener. GUNDERMANN ist Liebes- und Musikfilm, Drama über Schuld und Verstrickung, eine Geschichte vom Verdrängen und Sich-Stellen. GUNDERMANN ist ein Film über Heimat. Er blickt noch einmal neu auf ein verschwundenes Land. Es ist nicht zu spät dafür. Es ist an der Zeit.

Mit feinem Gespür, Zärtlichkeit und Humor wirft Regisseur Andreas Dresen in GUNDERMANN einen Blick auf das Leben von Gerhard „Gundi“ Gundermann, einem der prägendsten Künstler der Nachwendezeit. Er starb 1998, mit gerade einmal 43 Jahren. Das Drehbuch stammt von Laila Stieler. Die Hauptrolle spielt Alexander Scheer, der alle Lieder im Film selbst eingesungen hat. Anna Unterberger steht als seine Frau Conny Gundermann vor der Kamera. In weiteren Rollen sind unter anderem Axel Prahl, Thorsten Merten, Bjarne Mädel, Milan Peschel, Kathrin Angerer und Peter Sodann zu sehen.

 

22.09.2020

30 Jahre Wiedervereinigung: BALLON; D 2028; R.: Michael Herbig

Michael Bully Herbigs Film "Ballon" erzählt von der spektakulären Flucht zweier ostdeutscher Familien aus der DDR.

Die Familien Strelzyk und Wetzel entwickeln einen Plan, um aus der DDR zu flüchten. Im September 1979 treten die zwei Paare mit vier Kindern ihren Flug mit dem Heißluftballon an. Diesen haben sie aus Regenmantelstoffen selbst zusammengenäht. Ihr Fluchtversuch scheitert jedoch, der Ballon stürzt knapp vor der Grenze ab. Ehrgeizig beginnen sie, an einem neuen Flugobjekt zu arbeiten. Allerdings kommt ihnen die Stasi auf die Spur und beginnt mit den Ermittlungen. Es wird ein Wettlauf gegen die Zeit.

23.06.2020

Reihe "An der frischen Luft": WEIT; D 2017

Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser stammen aus Freiburg und hatten den Film zunächst nur als Erinnerung für ihre Familie und die Freunde gedacht, die sie unterstützt hatten, doch bald zeigte sich, dass er sehr viel mehr Menschen ansprach. "Weit" wurde 2017 im Kino zum erfolgreichsten Dokumentarfilm im deutschsprachigen Raum, und 2018 ging die Erfolgsgeschichte weiter.In ihrem ermutigenden und hoffnungsvollen Film folgen die Zuschauer den Reisenden von Land zu Land bei ihren faszinierenden Begegnungen und Abenteuern, die sie mit der Handykamera dokumentierten. - Erfolgreichster Dokumentarfilm des Jahres 2017.

"Uns zieht es hinaus. Mit Rucksack, Zelt und nur dem, was wir wirklich brauchen. Und das alles über Land. Nie den Kontakt zur Erde verlieren. Immer Strecke spüren. Über die Meere mit dem Schiff, denn jeden Meter wollen wir mit all unseren Sinnen wahrnehmen, mit Zeit reisen. Wir lernen Grenzen kennen. Wollen lernen, was Verzicht heißt und was Genuss bedeutet."

Mit diesen Vorsätzen machten sich die Filmemacher auf den Weg und versuchten, das auch in der Montage ihres Films zu vermitteln. Der Zuschauer wird in ein anderes Zeitgefühl und die besondere Aufmerksamkeit für die Details in Natur und Alltag hineingezogen. Gwendolin Weisser und Patrick Allgaier ist es gelungen, kulturelle Grenzen und ganz praktische Hindernisse zu überwinden, indem sie den Menschen vertrauten, die ihnen begegneten. So demonstriert der einnehmende und immer wieder bewegende Film Weltoffenheit im besten Sinn.

 

26.05.2020

Umweltfilmreihe: DIE WIESE; D 2019; R.: Jan Haft

PAuLA e.V. und BUND-Renchtal zeigen in der Mediathek Oberkirch zusammen mit dem Kommunalen Kino den preisgekrönten Dokumentarfilm DIE WIESE  des bekannten Naturfilmers Jan Haft. Manche Filme kommen gerade zur richtigen Zeit ins Kino. »Die Wiese – Ein Paradies nebenan« ist so ein Film. Wer besser verstehen will, warum das Volksbegehren "Pro Biene" zum Insektenschutz, das den Schutz der Bienen forderte, aber natürlich alle Insekten meint, weit über Baden-Württemberg hinaus so wichtig ist, wird um ihn nicht herumkommen.

Sie ist das Paradies nebenan - die Wiese. Nirgendwo ist es so bunt, so vielfältig und so schön, wie in einer blühenden Sommerwiese. Hunderte Arten von Vögeln, Heuschrecken, Zikaden und anderen Tieren leben zwischen den Gräsern und farbenprächtig blühenden Kräutern der Wiese. Das Zusammenspiel der Arten, die Abhängigkeit der Tiere und Pflanzen voneinander, macht die Blumenwiese zu einem Kosmos, in dem es unendlich viel zu entdecken gibt. Eine faszinierende Welt, in der ein Drittel unserer Pflanzen- und Tierarten zu Hause ist.

In nie gesehenen Bildern und mit großem, technischen Aufwand gedreht, stellt die Dokumentation einige der schönsten, liebenswertesten und skurrilsten Bewohner unserer Wiese vor. Die Hauptdarsteller des Filmes sind junge Reh-Zwillinge, die ein Leben zwischen Waldrand und Wiese führen und den Zuschauer mitnehmen auf ihre Abenteuer.

DIE WIESE – EIN PARADIES NEBENAN führt die Zuschauer in eine Welt, die jeder zu kennen glaubt, und die doch voller Wunder und Überraschungen steckt und deren Fortbestehen immer gefährdeter ist.

Bitte beachten: Wir zeigen DIE WIESE um 20 Uhr in der Mediathek in Oberkirch.

 

12.05.2020

Reihe Agnes Varda: Augenblicke - Gesichter einer Reise; F 2017

Die 89-jährige Regie-Ikone Agnès Varda und der 33-jährige Streetart-Künstler JR machen sich mit ihrem einzigartigen Fotomobil auf, um Frankreichs Menschen und ihre Geschichten zu entdecken und zu verewigen: in überlebensgroßen Porträts an Fassaden, Zügen und Schiffscontainern. Von der Provence bis zur Normandie widmen sie ihre Kunst den Menschen – sei es dem Briefträger, dem Fabrikarbeiter oder der letzten Bewohnerin eines Straßenzugs im ehemaligen Bergbaugebiet. Landschaften verwandeln sich in Bühnen, Gesichter erzählen von vergessenen Geschichten und aus Blicken werden Begegnungen von Herzlichkeit und Humor.

Madame Agnès ist eine lebhafte Zuhörerin. Die Wissbegier der zierlichen Filmemacherin mit der munter gefärbten Pilzkopfrisur ist so unverstellt und ermutigend, dass sie auch Menschen zum Erzählen bringt, die es nicht gewohnt sind und die im Kino eigentlich nie vorkommen: alte Bäuerinnen, junge Landarbeiter. In ihrem jüngsten Dokumentarfilm Augenblicke: Gesichter einer Reise sind die wahren Sehenswürdigkeiten der Orte, die Agnès Varda besucht, stets die Frauen und Männer, die dort leben.

28.04.2020

VOGELFREI; F 1985; R.Agnes Varda

Der Film kann mit drei Worten definiert werden: Weite, Rebellion und Einfachheit.

Die winterlich kahlen Weinberge im Süden Frankreichs: Ein marokkanischer Landarbeiter findet in einem Graben die Leiche einer jungen Frau in abgerissenen Kleidern. Einige Menschen erinnern sich an die vagabundierende Mona, die in den letzten Monaten ihren Weg kreuzte.

Agnes Varda erhielt für "Vogelfrei" den Goldenen Löwen bei den Filmfestspielen in Venedig 1986. Ihre faszinierende Hauptdarstellerin Sandrine Bonnaire erhielt den César als beste Schauspielerin des Jahres.

31.03.2020

Thema Demenz: DAS INNERE LEUCHTEN; D 2019; R. Stefan Sick

Zwei Jahre lang begleitet Regisseur Stefan Sick Demenz-Erkrankte in einem Pflegeheim. Daraus ist jetzt ein sensibler und berührender Dokumentarfilm entstanden, den das Kommunale Kino Oberkirch in Kooperation mit dem Team des Pflegestützpunkt Achern-Renchtal präsentiert:

Fast schwebend bewegt sich Herr Volz durch die Gänge, tanzend folgt er einer inneren Musik, bisweilen sitzt er versonnen und dirigierend auf dem Sofa, als leite er seinen eigenen Chor. Herr Volz ist dement. Er lebt im Gradmann-Haus, einem Pflegeheim für Demenzkranke in Stuttgart. Zwei Jahre lang hat der Filmemacher Stefan Sick in der Einrichtung gedreht, hat Menschen beobachtet, denen nahezu ihr ganzes Leben abhandengekommen ist, wie der ­alten Dame, die einmal eine erfolgreiche Fotografin mit eigenem Studio war, sich aber auch angesichts alter Fotos nicht mehr an ihre Vergangenheit erinnert, ebenso wenig wie der Mann, der immer aufs Neue seinen Geldbeutel sucht.

Wie geht man als Filmemacher mit einem solchen Thema um? Wie nahe darf man an Menschen herantreten, die nicht wissen, dass sie eine Rolle in einer Dokumentation spielen? In dem Zwischenreich, das diese Menschen bewohnen, gibt es keine sinnstiftenden Lebenszusammenhänge mehr, keine Kommunikation im üblichen Sinn. Die Vergangenheit ist verloren, und selbst die Gegenwart lässt sich allenfalls für Sekunden festhalten. Stefan Sick nähert sich den Kranken behutsam, minutenlang ausschließlich beobachtend, auf erläuternde Kommentare, Schilderungen von Biografien oder andere Informationen verzichtet er.

17.03.2020

STYX: D/Ö 2018; R. Wolfgang Fischer

Vor dem Hintergrund der aktuellen Seenotrettungsdebatte, dem Elend der Flüchtenden in seeuntauglichen Booten, dem Geschäft der Schlepper und der Unbarmherzigkeit der europäischen Gesellschaften bei der Frage nach der Aufnahme der Geflüchteten zeigen wir den vielfachpreisgekrönten Spielfilm von Wolfgang Fischer:

Wolfgang Fischers Drama STYX mit Susanne Wolff erzählt auf eindringliche Art von einer starken Frau, die allein auf hoher See einem kenternden Boot mit Flüchtenden begegnet – und nun die schwierigste Entscheidung ihres Lebens treffen muss.

Ganz alleine auf hoher See, unterwegs zu einer fast einsamen Insel – das ist der Traum von Rike, den sie sich nun endlich erfüllt. Sie mietet ein Segelboot und begibt sich von Gibraltar aus auf die lange Reise nach Ascension Island. Bis auf ein paar Funksprüche hier und da ist sie dabei nur auf sich gestellt. Doch Rike fühlt sich stark und gegen die Widrigkeiten gewappnet – bis sie eines Tages durch ihr Fernglas blickt und in nicht allzu großer Entfernung ein kenterndes Boot mit Flüchtenden entdeckt. Viele Menschen drohen zu ertrinken, einige springen ins Wasser, sie winken und schreien um Hilfe. Als mehrere Notrufe an die Küstenwache ins Leere laufen oder abgeblockt werden und keines der umliegenden Schiffe zur Hilfe eilt, muss Rike eine Entscheidung treffen: Soll sie helfen und dabei riskieren, selbst in Gefahr zu geraten? Oder soll sie nach Anweisung der Küstenwache Abstand halten und dabei zusehen, wie Menschen sterben? In seinem Film STYX wählt Regisseur Wolfgang Fischer einen ungewöhnlichen Einstieg.

03.03.2020

COLONIA DIGNIDAD; D 2015; R. F. Gallenberger

Eine Glaubensgemeinde zwischen Sklaverei und Schuhplattler: Der Film "Colonia Dignidad" erzählt die Geschichte einer deutschen Sekte in Chile. Beeindruckend: Daniel Brühl und Emma Watson in den Hauptrollen.

Während des chilenischen Militärputsches 1973 werden Lena und ihr Freund Daniel von Pinochets Geheimpolizei gefangengenommen. Lena kommt frei, aber Daniel wird in die abgeschottete deutsche Kommune `Colonia Dignidad' verschleppt. Diese ist nach außen ein Musterdorf unter Führung des zwielichtigen Predigers Paul Schäfer, in Wahrheit aber eine tödliche Strafkolonie, die mit der herrschenden Diktatur zusammenarbeitet. Lena schließt sich der Kommune an, um Daniel zu finden und mit ihm zu fliehen.

 

11.02.2020

Umweltfilmreihe: WORAUF WARTEN WIR NOCH? ;F 2016; R. Marie-Monique Robin

Der erste Film der Umweltfilmreihe 2020 des Kommunalen Kino in Kooperation mit PAuLA e.V. und dem BUND-Renchtal über ein begeisterndes Wandel-Projekt ganz in der Nähe im benachbarten Elsass:

Auf Initiative der Stadt Ungersheim startete 2009 ein partizipatives Demokratieprogramm mit dem Titel "21 Aktionen für das 21. Jahrhundert", das alle Aspekte des täglichen Lebens umfasst: Ernährung, Energie, Verkehr, Wohnen, Geld, Arbeit und Schule. "Autonomie" ist das Schlüsselwort des Programms, das darauf abzielt, die Nahrungsmittelproduktion zu verlagern, um die Abhängigkeit vom Öl zu verringern, die Energie-Bilanz und die Entwicklung erneuerbarer Energien zu fördern und die lokale Wirtschaft durch eine ergänzende Währung (den „Radis)“ zu unterstützen.

 

28.01.2020

Familienbande: GLÜCKLICH WIE LAZZARO; D/F/I 2018; R. Alice Rohrwachter

Alice Rohrwacher hat mit „Glücklich wie Lazzaro“ ein kleines Kinowunder zwischen Märchen und Sozialrealismus vollbracht.

Der gutmütige Lazzaro lebt als Knecht auf einem italienischen Bauernhof in einem malerischen Dorf, das von der hartherzigen Marquesa Alfonsina de Luna beherrscht und ausgebeutet wird. Eines Tages lernt er Tancredi kennen, den Sohn der Marquesa, der eine wilde Vorstellungskraft besitzt. Als Tancredi Lazzaro bittet, ihm bei seiner eigenen Entführung zu helfen, entsteht zwischen den ungleichen jungen Männern eine Freundschaft, die Lazzaros Leben für immer verändert.

Der Film rückt ihn ins Zentrum, der im Leben ewig am Rande steht: Lazzaro schaut als stiller Zeuge wohlwollend auf alles, was im Kreise seiner bäuerlichen Großfamilie vor sich geht. Er erfüllt seine Pflichten ohne zu klagen, ist immer hilfsbereit, immer arglos und duldsam, verfolgt niemals eigene Interessen. Er ist derjenige, für den in einer fröhlichen Runde kein Marsala mehr übrig ist, und der trotzdem sein Lächeln nicht verliert. Böse gesagt: Lazzaro ist der Depp, den man für alles einspannen und ausnutzen kann. Nett gesagt: Er sieht nur das Gute im Menschen und kann gar nicht anders, als anderen mit Wohlwollen zu begegnen. Ein Naivling? Ein Heiliger? Wie Alice Rohrwacher den jungen Mann um die 20 in der ersten Hälfte des Films inszeniert, scheint es, als müsse die ganze Welt durch seine wachen Augen hindurchgehen, um überhaupt zu existieren.

14.01.2020

Familienbande: SHOPLIFTERS, Jap 2018; R.Hirokazu Koreeda

Sie klauen alles – eines Tages auch ein kleines Mädchen. Es ergeht ihm aber sehr gut dabei. Hirokazu Kore-edas Film "Shoplifters" handelt vom Glück am asozialen Rand der japanischen Gesellschaft.

Shoplifters gewann in diesem Jahr die Goldene Palme des Filmfestivals in Cannes, und diese Juryentscheidung war die richtige. Der Film ist hinreißend. Kore-eda zeigt ein für westliche Augen ganz ungewohntes Japan, nämlich ganz unten in der sozialen Hierarchie, wo es nicht einmal mehr besonders exotisch zugeht. Trotzdem ist diese Geschichte voller Poesie. Konfliktlos geht es nicht zu, aber es gibt keinen Zorn, keine Anklage, kein Gerechtigkeitspathos. Es werden große Gefühle entfesselt, und doch bleibt das Ganze dezent. Es ist ein in jeder Hinsicht menschlicher Film, leicht und eindringlich und oft ausgesprochen lustig.

17.12.2019

DIE KUNST SICH DIE SCHUHE ZU BINDEN, Swe 2012, R. Lena Koppel

Alex hat zwar eine hohe Meinung von sich selbst, doch die Realität sieht leider anders aus: Er ist arbeitslos und seine Beziehung zu Lisa steht kurz vor dem Ende. Der einzige Job, den ihm das Arbeitsamt anbietet, ist ein Betreuerposten in einem Heim für geistig behinderte Menschen. Widerwillig nimmt er die Stelle an, lernt jedoch dann durch die gemeinsam Arbeit zu schätzen, dass jeder Mensch Talente hat, die es wert sind, gefördert zu werden.

03.12.2019

DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG; D/Fin 2017, R. Aki Kaurismäki

Khaled (Sherwan Haji), ein junger Syrer, gelangt als blinder Passagier nach Helsinki. Dort will er Asyl beantragen, ohne große Erwartungen an seine Zukunft. Wikström (Sakari Kuosmanen) ist ein fliegender Händler für Männerhemden und Krawatten. In der Mitte des Lebens angekommen, verlässt er seine Frau, gibt seinen Job auf und profiliert sich kurzfristig als Poker-Spieler. Von dem wenigen Geld, das er dabei gewinnt, kauft er ein herunter-gewirtschaftetes Restaurant in einer abgelegenen Gasse von Helsinki. Als die finnischen Behörden entscheiden, Khaled in die Ruinen von Aleppo zurückzuschicken, beschließt er, illegal im Land zu bleiben. Wikström findet ihn schlafend im Innenhof vor seinem Restaurant. Vielleicht sieht er etwas von sich selbst in diesem ramponierten, angeschlagenen Mann. Jedenfalls stellt er Khaled als Putzkraft und Tellerwäscher an. Für einen Moment zeigt uns das Leben seine sonnigere Seite, aber schon bald greift das Schicksal ein. Der Ausgang des Films bleibt offen, er führt entweder in ein respektables Leben oder auf den Friedhof. Für in die Enge getriebene Menschen bietet beides Vorzüge.

DIE ANDERE SEITE DER HOFFNUNG erzählt davon, dass jeder Melancholie ein fast rebellischer Zug der Hoffnung innewohnt. Und zeigt das Leben als Wechselspiel von ständiger Sehnsucht und schwankender Hoffnung, von fast märchenhafter Menschlichkeit und kaltem Realismus. Aki Kaurismäkis Filme sind bekannt für ihren lakonischen, skurrilen und minimalistischen Stil. Seine Helden waren immer die "kleinen Leute": Außenseiter, Arbeiter und Arbeitslose – die Verlierer der Gesellschaft. Seit LE HAVRE hat Kaurismäki den Kosmos seiner filmischen „Underdogs“ um eine globale Komponente erweitert. Um diejenigen, die auf der Flucht sind und jetzt in der sozialen Hierarchie ganz unten stehen.

Aki Kaurismäki wurde auf den 67. Internationalen Filmfestspielen Berlin mit dem Silbernen Bär für die Beste Regie ausgezeichnet!

21.11.2019

DAS WUNDER VON MALS, A 2016, R. Alexander Schiebel

Pestizide! Überall auf der Welt sind sie auf dem Vormarsch. Überall? Nein! Ein von unbeugsamen Vinschgern bewohntes Dorf in Südtirol hört nicht auf, diesem Eindringling Widerstand zu leisten. Mals will zur ersten Gemeinde Europas werden, die den Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft verbietet. In einer Volksabstimmung entscheiden sich 76 Prozent der Bewohner für eine Zukunft ohne Glyphosat & Co.

Eine 5000-Seelen-Gemeinde, angeführt von einem Dutzend charismatischer Querdenker, fordert damit eine übermächtige Allianz aus Bauernbund, Landesregierung und Agrarindustrie zum Kampf.

Der Film zum Thema: Das aktuelle Volksbegehren Artenschutz "Pro Biene" sorgt in BW für konroverse Diskussionen aber auch für die notwendige Auseinandersetzung mit dem Thema Pestizide. Kommunales Kino, PAuLA und BUND leisten mit "Das Wunder von Mals" einen weiteren Beitrag zur Bewußtseinsbildung.

 Wir zeigen den Film im Kath. Gemeindezentrum in Oberkirch (Kirchplatz). Der Eintritt ist frei.

19.11.2019

WAS WERDEN DIE LEUTE SAGEN? D/Nor/Swe 2017; R: Iram Haq

Die fünfzehnjährige Nisha lebt ein Doppelleben. Zuhause gehorcht sie strikt den Traditionen und Werten ihrer pakistanischen Familie. Draußen mit ihren Freunden verhält sie sich wie ein ganz normaler norwegischer Teenager. Doch als ihr Vater sie mit ihrem Freund erwischt, kollidieren ihre beiden Welten brutal. Nisha wird von ihren Eltern gekidnappt und nach Pakistan gebracht. Sie hat Angst und fühlt sich allein in der Fremde. Aber Stück für Stück entdeckt sie das Land und die Kultur ihrer Familie.

WHAT WILL PEOPLE SAY ist ein emotionaler Film über Liebe und Courage und darüber, seinen eigenen Weg zu finden. Und es ist eine komplexe Geschichte über die Liebe zwischen Eltern und Kindern und wie schwer es manchmal ist, beide Seiten zu verstehen.

Ein Mädchen zwischen moderner Gesellschaft und patriarchaler Familientradition: Die norwegisch-pakistanische Regisseurin Iram Haq greift in ihrem Spielfilm auf eigene Erfahrungen zurück und ringt dem plakativen Thema eine sehr differenzierte Darstellung ab.

 

05.11.2019

DIE GRÜNE LÜGE; Österreich 2017; R. Werner Boote MEDIATHEK

Zusammen mit PAuLA und BUND-Renchtal zeigen wir in unserer Umweltfilm-Reihe "Die Grüne Lüge" in der Mediathek:

Kann man mit dem Konsum von als "fair" und "nachhaltig" deklarierten Produkten die Welt retten? Oder sind das vor allem grüngewaschene Marketingideen profit-orientierter Konzerne, die so den Absatz ankurbeln wollen? Diesen Fragen geht der renommierte Dokumentarfilmer Werner Boote gemeinsam mit der Greenwashing Expertin Kathrin Hartmann auf einer Recherchereise um die Welt nach. Die beiden Reisenden zeigen auf, welch Unterschiede klaffen zwischen dem, wie Konzerne produzieren und wie sie ihre Waren auf dem Markt anpreisen. Es geht z.B. um Palmöl, das sich in rund der Hälfte unserer Supermarktprodukte befindet und das so gut wie gar nicht nachhaltig produziert werden kann. Es geht um Elektroautos, um Konzerne wie BP und RWE und Ideen von einer gerechteren, demokratischeren Wirtschaftsordnung.

15.10.2019

IN DEN GÄNGEN, D 2018; R. Thomas Stuber

Ein Großmarkt ist nicht gerade ein Sinnbild für Heimeligkeit. Die endlosen Gänge, die riesigen Regale, der Geruch von Plastik und Pappe, das gellend kalte Neonlicht und hier und da ein Mitarbeiter in einem praktisch-widerstandsfähigen Kittel, der stumm vor sich hin Waren sortiert oder auch einen Gabelstapler durch die Gegend fährt. Und doch kann ein Großmarkt ein geschützter Raum sein. So wie in Thomas Stubers "In den Gängen".

Chris hat eine dubiose Vergangenheit, die ihn in Gestalt zweier zwielichtiger Gestalten mit reichlich Alkohol im Einkaufswagen zwischen den Regalen einholt. In dem Großmarkt versucht er einen Neuanfang. Immer ein wenig linkisch und mit scheuem Blick spielt Rogowski diesen Chris. 

In diesem Großmarkt irgendwo im Osten der Republik arbeiten Menschen, die in ihrem Leben ab und zu falsch abgebogen sind, von der Gesellschaft abgehängt wurden oder einfach kein Glück hatten. Die Routine und die Rituale dieses Großmarktes geben ihnen eine Heimat. Wenn es zur Nachtschicht zum Warensortieren geht, begrüßt Chef Rudi (Andreas Leupold) seine Mitarbeiter motivierend über die Lautsprecheranlage und legt eine seiner Lieblings-CDs ein. Zum Schichtende verabschiedet er sich per Handschlag von jedem Einzelnen.

01.10.2019

TRANSIT D/F 2018: R: Christian Petzold

Zweiter Film der Franz-Rogowski-Reihe:

Vor fast achtzig Jahren schilderte Anna Seghers in „Transit“ die Not der deutschen Emigranten. Christian Petzolds Film übersetzt den Roman in unsere Gegenwart.

Um Haaresbreite entgeht Georg in Paris im Jahr 1942 einer Verhaftung durch die Nazis und somit der Deportation in ein Arbeitslager. Zufällig kommt er an die Papiere des verstorbenen Schriftstellers Weidel. Unter dessen Identität flieht er nach Südfrankreich, um politisch Gleichgesinnte zu treffen. In Marseilles verliebt er sich in Marie, aber Marie hofft immer noch auf eine Rückkehr ihres Ehemanns aus dem Krieg. Und während sie nach Südamerika möchte, will Georg in Frankreich bleiben.

17.09.2019

LUX - KRIEGER DES LICHTS; D 2018 mit Franz Rogowski

Lux-Krieger des Lichts ist der erste Film in Reihe mit 3 aktuellen Filmen des deutschen Ausnahme-Schauspielers Franz Rogowski:

Torsten Kachel hat sich selbst zum Superhelden ernannt, um die Welt ein kleines bisschen besser zu machen. Dabei geht es ihm vor allem darum, sich sozial zu engagieren. Dann soll eine Dokumentation über ihn gedreht werden, und sein Fokus ändert sich. Denn damit die Geldgeber mitspielen, erwarten sie von Torsten, der sich Lux nennt, dass er von der sozialen Schiene abrückt. Er soll es stattdessen mit echten Verbrechern aufnehmen.

23.07.2019

LOVING VINCENT; Pol/GB 2017; R. Dorota Kobiela

Der schönste und überraschendste Kunstfilm des Jahres: „Loving Vincent“ ist eine Hommage an Vincent van Gogh, geschaffen von Künstlern aus aller Welt.

Ein Jahr nach dem Tod Vincent van Goghs taucht plötzlich ein Brief des Künstlers an dessen Bruder Theo auf. Der junge Armand Roulin soll den Brief aushändigen, doch er kann den Bruder nicht ausfindig machen und reist in den verschlafenen Ort Auvers-sur-Oise. Hier hat der berühmte Maler die letzten Wochen seines Lebens verbracht. Auf der Suche nach dem Empfänger stößt Armand auf ein Netz aus Ungereimtheiten und Lügen. Fest entschlossen will er die Wahrheit über den Tod des Malers herausfinden.

„Loving Vincent“ ist der erste Film, der vollständig aus Ölgemälden erschaffen wurde und van Goghs berühmte Bilderwelten auf der Kinoleinwand lebendig werden lässt. Ein nie dagewesenes Gesamtkunstwerk, das den Zuschauer visuell und inhaltlich tief in die Welt des Vincent van Gogh eintauchen lässt.

09.07.2019

VINCENT VAN GOGH; USA1956; R.Vincente Minelli

Vincent van Gogh - Ein Leben in Leidenschaft: Meisterwerk mit Kirk Douglas selbstzerstörerisch bis zum Wahnsinn.

Biopic über Vincent van Gogh (1853 – 1890). Als junger Mann arbeitet Vincent als Missionar bei belgischen Bergarbeitern der Borinage. Er verliert den Posten, geht, weil er sich zur Malerei berufen fühlt, auf Anraten von Bruder Theo nach Paris, wo er die Impressionisten kennen lernt, sich mit Paul Gauguin anfreundet. Cousine Kay erwidert seine Liebe nicht. In der Provence in Arles ein Schaffensrausch mit Bildern leuchtender Intensität. Er lebt mit Gauguin, die Freundschaft scheitert. Nach Sanatoriumsaufenthalt nimmt er sich in Auvers das Leben.

Am 23.07. zeigen wir als Ergänzung zu diesem Klassiker "Loving Vincent" von 2017.

25.06.2019

Kino Frankreich: DIE GRUNDSCHULLEHRERIN; F 2016; R. Hélené Angel

Ein anstrengender und lohnender Beruf? Mit Sarah Forestier in der Titelrolle erzählt Hélène Angel in ihrem Film von Schule und Erziehung als persönliche Herausforderung: Eine engagierte Grundschullehrerin gibt alles für ihre Schüler, um ihnen einen perfekten Start ins Leben zu bereiten. In privater Hinsicht verläuft ihr Leben jedoch eher chaotisch, denn sie ist alleinerziehend und findet kaum Zeit für ihren Sohn, der daher zu seinem Vater ziehen möchte. Zudem hat sie einen neuen Schüler in ihrer Klasse, der ihre volle Aufmerksamkeit fordert, was sie dazu zwingt, ihr Leben in den Griff zu bekommen.

»Die Grundschullehrerin« ist ein überaus konzentrierter und dichter Film, der ebenso Einblicke in den schulischen Alltag bietet wie in die Prämissen und Ziele der angebotenen Erziehung. In diesem Kontext weisen die Einzelereignisse der Handlung über sich hinaus und zielen ins Allgemeine, wird das Geschehen zum Spiegel der gesellschaftlichen Verfasstheit – ohne jedoch, und das erfreut an einem Film eines solchen Themas natürlich besonders, oberlehrerhaft aufzutrumpfen. Was zum einen daran liegt, dass die Kinderdarsteller mit ihrer Unbekümmertheit einerseits und ihrer Kamerascheu andererseits viel zur authentischen Anmutung des Ambientes beitragen. Und zum anderen ist da Sarah Forestier in der Rolle der Lehrerin, die ihre feinnervige Grundkonstitution mit Zähigkeit und Kraft paart und permanente Überforderung mit eisernem Willen kontert. Auf diese Weise vermittelt sie ein glaubwürdiges Bild von einem der anstrengendsten und lohnendsten Berufe, die sich denken lassen.

04.06.2019

DAS LEBEN IST EIN FEST; F 2018

Wir haben kurzfristig unser Programm geändert. Statt "Die feine Gesellschaft" zeigen wir die französische Erfolgskomödie "Das Leben ist ein Fest".

Kann einem Wedding Planner etwas Schlimmeres passieren als ein verdorbenes Buffet, eine Hochzeitsgesellschaft, die im Stau steht, ein Fotograf, der sich daneben benimmt, eine Band, die kurzfristig absagt, und ein Team, das wegen einer Lebensmittelvergiftung ausfällt? Wenn dann noch die eigene Frau die Scheidung will und der Schwager in der Braut die große Liebe seines Lebens erkennt, ist das Chaos perfekt!

Nach dem Riesenerfolg von ZIEMLICH BESTE FREUNDE präsentieren die Regisseure und Drehbuchautoren Olivier Nakache und Eric Toledano ein weiteres Mal eine großartige französische Gesellschaftskomödie voller Herz und Humor, unvorhergesehener Wendungen und schreiend komischer Momente.

"Mit dieser feingetakteten Mischung aus Poesie und Komik, Sarkasmus und Herz, ist dem Regieduo Toledano/Nakache abermals eine ziemlich tolle Komödie gelungen" (epd Film)

21.05.2019

Kino Frankreich: MADAME AURORA, F 2017; R. Blandine Lenoir

Zweiter Film in der Reihe "Kino Frankreich".  Anders als der deutsche Verleihtitel nahelegt, handelt es sich bei der in die Jahre kommenden Aurore um eine flotte, charmante und eigensinnige Heldin.

Mit Erklärungen hält sich dieser Film genau wie seine Hauptfigur lieber nicht auf. Mitten hinein in Aurores Leben taucht die Erzählung, und dieses Leben als geschiedene Mutter zweier erwachsener Töchter ist im Grunde gar nicht so schlecht. Wenn da nicht diese Hitzewallungen wären. Sie rühren wohl von den hormonellen Veränderungen her, die heute statt Wechseljahre eher Menopause genannt werden – beides leicht befremdliche Bezeichnungen, wie Aurore feststellt. Dann kommen noch ein paar Veränderungen hinzu, die ebenfalls an die Nerven gehen: Aurore verliert ihren Job als Bedienung in einem Restaurant, weil der neue Chef dämliche Regeln aufstellt, die sie beim besten Willen nicht akzeptieren kann. Außerdem will Aurores jüngere Tochter zu ihrem Freund ziehen, was bedeutet, dass die geschiedene Frau bald allein wohnen wird. Die ältere Tochter dagegen ist schwanger, und auch die heraufziehende Großmutterschaft stellt Aurores Selbstbild in Frage.

07.05.2019

Kino Frankreich: EINE BRETONISCHE LIEBE; F 2017; R. Carine Tardieu

Erster Film unserer Reihe "Kino Frankreich": Mit charmanter Leichtigkeit widmet sich Carine Tradieu in ihrer klugen, kunstvollen Komödie den großen Themen der menschlichen Existenz mit einem hervorragenden Cast,

Jede Familie hat ihre Geheimnisse, lebt mit den kleinen und großen Lügen, den Brüchen des eigenen Daseins. Die einen halten sie unter der Oberfläche der bürgerlichen Existenz verborgen, andere tragen sie offen zur Schau und wieder andere wissen gar nichts von den eigenen Geheimnissen – so wie Erwan (François Damiens). Er ist Bombenentschärfer. Einst rettete er Leben in den Krisenregionen dieser Welt, doch als seine Frau starb, kehrte er nach Frankreich zurück, um sich um die gemeinsame Tochter Juliette zu kümmern. Die ist nun erwachsen – und schwanger. Von wem, weiß sie nicht oder gibt vor, es nicht zu wissen. Um einen genetischen Defekt auszuschließen, den einige Familienmitglieder tragen, machen sie und Erwan einen DNA-Test. Der bringt zutage, dass der Mann, den Erwan seit mehr als 40 Jahren für seinen Vater gehalten hat, gar nicht sein biologischer Vater ist.....

Selten hat jemand mit so viel Witz und Ernsthaftigkeit zugleich von den Tragödien der menschlichen Existenz erzählt. »Ich dachte, meine Familie sei banal«, sagt Erwan einmal. Banale Familiengeschichten? Die gibt es nicht – schon gar nicht so schön und clever erzählt.

26.03.2019

LUCKY; USA 2017; R. John C. Lynch

Der geniale Harry Dean Stanton (Paris, Texas) hat kurz vor seinem Tod eine letzte Hauptrolle geschenkt bekommen: In "Lucky" spielt er eine knurrige Version seiner selbst, die sich vom Leben verabschiedet.

Der 90-jährige Lucky lebt allein in der Einöde, irgendwo im Südwesten Amerikas. Er ist alleine, doch nicht einsam. Für sein Alter ist er außerdem erstaunlich agil: Jeden Tag beginnt er mit Yoga, dann kauft er sich ein paar Zigaretten und verbringt den Abend in der Bar um die Ecke. Doch eines Tages erlebt er einen Schwächeanfall und beginnt, sein Leben zu hinterfragen.

Lucky" mag ein stiller Film sein, subtil ist er nicht. Exakt in der Mitte ertönt die Johnny-Cash-Version von "I See a Darkness", am Ende singt Harry Dean Stanton das Trennungslied "Volver Volver", geht wieder trinken, sagt ein paar besonders grundlegende Sätze - und schenkt uns ein wunderschönes Lächeln zum Ende hin.

12.03.2019

303 ; D 2018; R. Hans Weingärtner

Roadmovie und der Sommerfilm des Jahres: Hans Weingartner lässt in "303" zwei liebenswert verstrahlte Menschen im Wohnwagen durch halb Europa kurven.

Jule macht sich mit ihrem Mercedes 303 Camper auf den Weg nach Spanien, um dort ihrem Freund, der dort lebt, mitzuteilen, dass sie schwanger ist. Unterwegs nimmt sie den Tramper Jan mit. Der Grund seiner Reise ist ein ganz anderer. Er ist auf der Suche nach seinem leiblichen Vater. Auf der langen Fahrt führen Jule und Jan viele tief gehende Gespräche, sodass sich die beiden im Laufe der Zeit immer näherkommen.

26.02.2019

DAS WUNDER VON MALS; I/A 2018; Kooperation mit PAuLA und BUND-Renchtal

BUND-Renchtal, PAuLA und das Kommunale Kino zeigen mit dem Dokumentarfilm, wie sich ein Dorf  in Südtirol gegen Monokulturen und Umweltzerstörung in der Landwirtschaft wehrt und Alternativen aufzeigt.

Seit dem Ende der Nullerjahre verschandelt der konventionelle Apfelanbau mehr und mehr die Landschaft in Südtirol. Die Monokulturen rücken immer tiefer in die Alpentäler vor. Sie nehmen Flächen ein, auf denen bisher Kälber und Kühe weideten und Landwirte Gemüse und Getreide anpflanzten.

Apfel-Monokulturen, die der Biodiversität schaden sind das eine Problem. Ein anderes, noch viel schlimmeres, sind die krankmachenden Pestizide, die beim Obstanbau eingesetzt werden. Denn der giftige Sprühnebel, der bis zu 20 Mal im Jahr auf den Obst-Anbauflächen versprüht wird, verteilt sich durch den Wind über das gesamte Dorf.

In seinem Film „Das Wunder von Mals“ berichtet der Dokumentarfilmer Alexander Schieber wie sich eine Handvoll Malser gegen Pestizide und gegen eine übermächtige Lobby aus Obstbauern, Bauernbund, Landesregierung und Konzerne zur Wehr setzt. Bei einer Volksabstimmung entscheiden sich schließlich 76 Prozent der Bürger für eine Zukunft ohne Glyphosat und Co. Mals soll zur ersten pestizidfreien Gemeinde Europas werden.

Der Film zeigt einen ungleichen Kampf á la „David gegen Goliath“. Er berichtet über die Existenzbedrohung von Bio-Bauern, die Gesundheitsgefahren in der Bevölkerung, den Klimawandel, Biodiversität und Landwirtschaftspolitik und will schlussendlich zeigen, wie wir gemeinsam die Wende in der Landwirtschaft herbeiführen können.

19.02.2019

Sonderveranstaltung: DIE ZWEITE RETTUNG VON BHAKTAPUR

 
 
Freuen Sie sich auf einen besonderen Abend mit unvergesslichen Eindrücken.
Der Macher des Dokumentarfilms, Robert Neuber, wird anwesend sein.
Ebenso Martin Kohl der im Film als Zeitzeuge eine besondere Rolle inne hat. Beide werden persönlich dem Publikum besondere Eindrücke vermitteln und für Fragen zur Verfügung stehen.

12.02.2019

AVA; F 2018, R. Léa Mysius

Ava ist 13 Jahre alt und verbringt ihre Sommerferien mit ihrer Familie in Frankreich an der Atlantikküste. Einzig ein Schatten trübt die Idylle, denn Ava wird bald ihr Augenlicht verlieren. Doch statt sich der Verzweiflung hinzugeben, will sie ihre letzten Wochen mit Sehkraft nutzen und so viele Abenteuer wie nur möglich erleben. Und bald macht sie eine Bekanntschaft, die ihrem Leben neuen Wind einhaucht.

29.01.2019

CAPTAIN FANTASTIC; US 2016; R. Matt Ross

 

Ben Cash und seine sechs Kinder leben abseits der Zivilisation tief in den Wäldern des US-Staates Washington. In mühsamer Handarbeit haben sie sich ein kleines Paradies geschaffen, wo sie sich selbst versorgen und ihren Kindern alles beibringen können, was sie zum Überleben in der Wildnis brauchen. Auch ihre schulische Bildung kommt nicht zu kurz. Doch als die Mutter unerwartet stirbt, bringt Ben seine Zöglinge zum ersten Mal in ihrem Leben hinaus in die moderne Zivilisation.

Bodevan, Kielyr, Vespyr, Rellian, Zaja, Nai: die Namen der Kinder von „Captain Fantastic“ klingen ein wenig so, als hätte sie ein moderner Ossian erfunden, ein Sagenschreiber, der aber auch Modemarken branden könnte. Die Sache ist schnell erklärt. In dieser Familie ist jedes Mitglied so individuell, dass es nicht auf einen Namen hören sollte, den andere auch tragen. Draußen ist die Welt, in der ein Donald, der Präsident werden will, den Vornamen mit einem Enterich teilt, der nie ein Geschäftsimperium haben wird. Daraus ist nicht sofort abzuleiten, dass in dieser Welt alles auf Konformismus hinausläuft. Sicher aber ist, dass Bodevan, Kielyr, Vespyr, Rellian, Zaja und Nai nicht konform gehen: nicht mit der Welt, nicht mit dem Lehrplan der Schulen und sicher nicht mit der herrschenden Ideologie.

 

15.01.2019

FRIDAS SOMMER; Spa 2017, R. Carla Simon

Spanien 1993: Nach dem Tod ihrer Mutter muss die sechsjährige Frida (Laia Artigas) zu ihrer Tante und ihrem Onkel aufs Land ziehen. Mit gebrochenem Herzen sieht sie zu, wie alle Möbel aus der alten Wohnung in Lieferwagen verstaut werden und ihre einzigen Freunde zum Abschied noch ein Stück winkend mit dem Auto mitlaufen, in dem sie zu den Verwandten transportiert wird. Obwohl sich diese liebevoll um sie kümmern, fühlt sich Frida ohne Anschluss und fernab ihrer Heimat allein und verlassen, der erste Sommer bei ihrer neuen, alten Familie ist für das Mädchen extrem problematisch. Alle stehen vor der Herausforderung, sich Schritt für Schritt näherzukommen. Erst als sich Frida mit ihrer Cousine Anna anfreundet und die beiden praktisch unzertrennlich werden, scheint sie langsam mit ihrer Situation klarzukommen.

"Seit »Boyhood« hat kein Film soviel Respekt und Einfühlungsvermögen dafür gezeigt, was es heißt, ein Kind zu sein." San Diego Reader

18.12.2018

Jahresabschlussfilm: FLORENCE FOSTER JENKINS; GB/F 2016; R: S. Frears

Florence Foster Jenkins (gespielt von Meryl Streep) gehört wohl zu den schrägsten Gestalten der Musikgeschichte. Die betagte Erbin könnte sich eigentlich auf ihrem unermesslichen Reichtum ausruhen. Als große Opernliebhaberin hat sie jedoch einen Traum: Florence möchte sich der Gesangskunst widmen und endlich selbst auf der Bühne die Massen begeistern. Dummerweise hat sie eine schrecklich schiefe Stimme, die jedem Zuhörer die Tränen in die Augen treibt. Ihr wohlmeinender Mann St. Clair Bayfield (Hugh Grant) will ihr die Illusionen nicht nehmen und stellt den talentierten Pianisten Cosmé McMoon  und den Gesangslehrer Carlo Edwards (David Haig) ein. Die beiden sollen Florence loben und sie vor scharfzüngigen Kritikern schützen. Doch Bayfield muss schnell erkennen, in welches Schlamassel er sich da geritten hat. Florence plant in der Carnegie Hall, einem der renommiertesten Konzertsäle in New York, aufzutreten…

Die letzten Monate ihres außergewöhnlichen Lebens hat Kultregisseur Stephen Frears in einen Film verwandelt. Und charmanter, ergreifender – und dazu witziger – kann man das nicht machen. Was für ein Glücksfall, dass er Meryl Streep für die Rolle der musikverliebten Lady begeistern konnte.

11.12.2018

BROT UND TULPEN; I/CH 2000; R: Silvio Soldini

Wir haben BROT UND TULPEN schon einmal im KoKi gezeigt, aber er passt so gut in die Reihe und ist so bestrickend......

Rosalba ist Hausfrau, Mitte vierzig und ein wenig schusselig. Immer wieder verlegt, vergisst oder verliert sie irgendetwas. Bei einer Busreise kommen ihr auf einer Autobahnraststätte in Süditalien ihre Ohringe abhanden. Während Rosalba noch sucht, fährt die Reisegesellschaft ohne sie weiter. Im Bus sitzen ihr Ehemann und ihre beiden Söhne. Per Anhalter macht sie sich auf den Weg in Richtung Heimatstadt Pescara, landet aber in Venedig, der Stadt ihrer Träume. Warum nicht den Sonntag in Venedig verbringen? Sie bleibt auch noch den nächsten Tag, die ganze Woche und noch länger. Als sie den melancholischen Kellner Fernando kennen lernt, nimmt sie kurzerhand einen Job als Floristin an. Rosalba entdeckt mit jedem weiteren Tag in der Lagunenstadt ein neues Leben - ihr eigenes Leben...

"Betörend: die grossen, staunenden Augen, mit denen Rosalba in den Spiegel ihrer Träume blickt. Grandios: der komödiantische Charme, mit dem Bruno Ganz die Tragik Fernandos umhüllt. Uberwältigend: Venedig. Soldini lässt die Sehenswürdigkeiten und Gondoliere beiseite, er zeigt die verwinkelten Gassen und düsteren Kammern des Stadtlabyrinths als Seelenlandschaft der Erwartung."

27.11.2018

THE PARTY; GB 2017; R: Sally Potter

Sally Potter stürzt in der Satire "The Party" ihre sechs Protagonisten vom Gipfel des Feminismus, bitterböse und hochkomisch. Britisches Kino in Bestform!

In ihrem achten Kinofilm lädt die britische Regisseurin und Drehbuchautorin Sally Potter namhafte Akteure, u.a. eben Bruno Ganz, in der Rolle eines Achtsamkeitsyogi namens Gottfried, den er in einer aus Biohanf genähten Weste zur Perfektion bringt, zur Party.

Was als Komödie mit hintersinnigem Witz und scharfen Dialogen beginnt, kippt in die Tragödie. Wenn dem Leben mit Argumenten nicht mehr beizukommen ist, wird unversehens um den Fortbestand der nur scheinbar gefestigten Existenzen gerungen.

Janet ist gerade zur Ministerin im Schattenkabinett ernannt worden – die Krönung ihrer politischen Laufbahn. Mit ihrem Mann Bill und ein paar engen Freunden soll das gefeiert werden. Die Gäste treffen in ihrem Londoner Haus ein, doch die Party nimmt einen anderen Verlauf als erwartet. Bill platzt mit gleich zwei explosiven Enthüllungen heraus, die nicht nur Janets Existenz in den Grundfesten erschüttern. Liebe, Freundschaften, politische Überzeugungen und Lebensentwürfe stehen zur Disposition. Unter der kultivierten linksliberalen Oberfläche brodelt es, und in der Auseinandersetzung werden schließlich scharfe Geschütze aufgefahren – durchaus im Wortsinn.

25.11.2018

Bruno Ganz Reihe: HEIDI; CH/D 2015; R: A. Gsopner - Sonntagsmatinee

Wir beenden die Bruno-Ganz-Reihe mit einem Kinderfilm-Klassiker für die ganze Familie und Ganz als großartigem Almöhi:

Die glücklichsten Tage ihrer Kindheit verbringt das Waisenmädchen Heidi zusammen mit ihrem eigenbrötlerischen Großvater, dem Almöhi (Bruno Ganz), abgeschieden in einer einfachen Hütte in den Schweizer Bergen. Zusammen mit ihrem Freund, dem Geißenpeter genießt die Freiheit in den Bergen in vollen Zügen. Doch die unbeschwerte Zeit endet jäh, als Heidi von ihrer Tante Dete nach Frankfurt gebracht wird. Dort soll sie in der Familie des wohlhabenden Herrn Sesemann eine Spielgefährtin für die im Rollstuhl sitzende Tochter Klara sein und unter der Aufsicht des strengen Kindermädchens Fräulein Rottenmeier (Katharina Schüttler) lesen und schreiben lernen. Obwohl sich die beiden Mädchen bald anfreunden und Klaras Großmutter (Hannelore Hoger) in Heidi die Leidenschaft für Bücher erweckt, wird die Sehnsucht nach den geliebten Bergen und dem Almöhi immer stärker…

Regisseur Alain Gsponer und Drehbuchautorin Petra Volpe haben sich des Themas, trotz seines - durch die vielen Adaptionen entstandenen - heiter-naiven, biederen und altmodischen Beigeschmacks, ernsthaft angenommen. Und es zu dem großen Drama zurückgeführt, das es beinhaltet: Wie kann Heidi, der Freigeist, sich gegen die kleinbürgerliche Enge der Gesellschaft zur Wehr setzen?

Achtung: Wir zeigen Heidi am SONNTAG um 10:30 Uhr!

20.11.2018

Reihe Bruno Ganz: EINER NACH DEM ANDEREN, NOR 2014; R: H.P. Moland

wow, was für ein Film - und Bruno Ganz als Bandenführer: Die Schneeräumung ist eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit. Nils (Stellan Skarsgård) geht ihr mit so einnehmender Zuverlässigkeit nach, dass er zum Bürger des Jahres gewählt wird. Als sein Sohn zufällig Opfer einer fatalen Verwechslung der Mafia wird, gerät der beste Bürger in einen ausschweifenden Drogenkrieg. Nils will seinen Sohn rächen und macht sich auf zu einer Reise an den Ursprung des Verbrechens. Einen Auftragskiller nach dem nächsten bringt er so akribisch zu Fall wie er einst seine Mitbürger von unerwünschten Schneemassen befreit hatte. Bandenführer Papa (Bruno Ganz), der mit der Drogenmafia auf Kriegsfuß steht, wittert neue Chancen, die ungeliebten Konkurrenten ein für allemal aus dem Weg zu räumen. Es entspinnt sich ein kaum zu entwirrender, aber dafür umso komischerer Drogenkrieg, in dessen Zentrum Nils mit viel Recht und noch mehr Anarchie für so manche Überraschung sorgt.

13.11.2018

Kooperation BUND/PAuLA: THE TRUE COST: US 2015; R: A. Morgan

PAuLA und BUND zeigen zusammen mit dem Kommunalen Kino einen Film über die wahren Kosten unserer viel zu billigen Kleidung und demverschwenderischen Umgang damit:

Es gibt kaum einen Markt, bei dem Schein und Realität so weit auseinander liegen wie bei der Bekleidungsindustrie. Auf der einen Seite gibt es Modeschauen mit Starmodels und rotem Teppich, auf der anderen Seite wird die Kleidung zumeist unter sklavenähnlichen Bedingungen in sogenannten Dritteweltländern produziert. Die Ausbeutungskette, die hinter jedem einzelnen Kleidungsstück steckt, wird unsichtbar hinter der Glamourwelt der Modeindustrie.

THE TRUE COST – Der Preis der Mode zeigt diese Kette auf: Wo wird die Kleidung hergestellt, welche Arbeitsbedingungen herrschen dort, was passiert in den Ländern, in denen riesige Wassermengen für die Baumwolle benötigt wird, während die Menschen verdursten? Die Ausbeutung von Mensch und Natur, die hinter den Preisen steckt, ist erschreckend. Ebenso erschreckend ist die Verdrängung dieser Tatsache in der westlichen Welt. Wer würde schon eine Hose kaufen, wenn er wüsste, dass dafür ein Kind verdursten musste oder die Näherin der Hose in den Trümmern einer eingestürzten Fabrik gestorben ist? THE TRUE COST – Der Preis der Mode zeigt die erschütternde Wahrheit: Die Kosten für unsere Kleidung müssen andere bezahlen.

Das Begleitprogramm zum Film wird noch bekannt gegeben (z.B. Kleidertauschparty...)

02.10.2018

LION - der lange Weg zurück; USA/Aus 2016; R: G. Davis

LION ist eine bewegende Geschichte über die Suche nach den eigenen Wurzeln. Basierend auf dem autobiographischen Bestseller „Mein langer Weg nach Hause“ erzählt der Film die bewegende und wahre Geschichte von Saroo Brierley, der als Kind verloren ging und Jahrzehnte später wie durch ein Wunder seine Familie wiederfand.

18.09.2018

TANNA, Aus 2015; R: Martin Butler

So etwas wie eine Liebesheirat ist auf der Insel Tanna unbekannt. Doch Wawa und Dain sind eine Art Romeo und Julia. Immer wieder stehlen sie sich davon, um sich heimlich im leuchtend grünen Blattwerk des Dschungels zu treffen, während die Frauen am Fluss schon die Hochzeitsvorbereitungen treffen. Die Liebe zwischen der jungen Frau und dem stattlichen Krieger ist so stark, dass sie beschließen, sich den Traditionen zu widersetzen. Dann verschärft sich ihre Lage noch weiter, als Wawa als Instrument des Friedens dem Häuptlingssohn eines verfeindeten Stammes versprochen wird.

14.09.2018

Cinema Paradiso - Open Air Vorstellung auf dem Kirchplatz

Zur Feier des runden Geburtstags wollen die Initiatoren des Kommunalen Kinos ihr Publikum zu einem Open-Air-Fest einladen. In der Hoffnung, dass das trockene Wetter anhält, hat man als Termin Freitag, den 14. September gewählt: es sollte immer noch warm genug sein, aber früher dunkel werden als im Hochsommer. Als Festort hat man sich den östlichen Teil des Kirchplatzes ausgesucht, denn dort finden sich auch wichtige Festpartner: Die Betreiber der Osteria „Lui & Lei“ werden Speisen und Getränke anbieten; auch der Oberkircher Weltladen ist mit im Boot mit fair gehandelten Kinosnacks , Limos und Säften. Für musikalische Unterhaltung ist ab 19.30 Uhr ebenfalls gesorgt.

Nach Einbruch der Dunkelheit beginnt die Vorführung des „Festfilms“ auf die Wand des Kirchturms, der nicht zufällig ausgewählt wurde. Der Film „Cinema paradiso“ erzählt die Geschichte eines Filmvorführers in einem sizilianischen Dorf. Auch dort dient eine Hauswand als Projektionsfläche. Der Rückblick auf das Leben des von Philippe Noiret gespielten Enthusiasten spiegelt zugleich Jahrzehnte der Geschichte des Kinos auf dem Lande, wo besonders in Sizilien der Pfarrer noch das Sagen hatte, wie viele Intimitäten gezeigt werden durften. Der 1988 von Giuseppe Tornatore gedrehte Film erhielt viele Preise und gewann das Festival in Cannes.

Der Eintritt zur Filmvorführung ist frei. Bei anhaltendem Regen wird der Film (ohne Bewirtung) in der Mediathek vorgeführt.

24.07.2018

HIDDEN FIGURES; US 2016; R: Theodore Melfi

4. und letzter Film unserer Reihe gegen Rassismus: Eine leidenschaftliche Hommage an drei herausragende afroamerikanische Frauen, die zu Beginn der sechziger Jahre bei der NASA arbeiten und an vorderster Front an einem der wichtigsten Ereignisse der jüngeren Zeitgeschichte beteiligt sind. Die brillanten Mathematikerinnen sind Teil jenes Teams, das dem ersten US- Astronauten John Glenn die Erdumrundung ermöglicht. Eine atemberaubende Leistung, die der amerikanischen Nation neues Selbstbewusstsein gibt, den Wettlauf ins All neu definiert und die Welt aufrüttelt. Dabei kämpft das visionäre Trio um die Überwindung der Geschlechter- und Rassengrenzen und ist eine Inspiration für kommende Generationen, an ihren großen Träumen festzuhalten.

10.07.2018

DIE ARIER; D 2014; R: Mo Asumang

Noch nie hat sich jemand filmisch konkret an das Thema ARIER gewagt. Und das obwohl unter der vermeintlichen Marke ARIER in Deutschland gegen Menschen anderer Religion, Hautfarbe oder Geschlechtsorientierung gehetzt und gemordet wurde und wird. Auf einer persönlichen Reise versucht die Afrodeutsche Mo Asumang herauszufinden, was hinter der Idee vom "Herrenmenschen" steckt. Sie begibt sich zu Pseudo-Ariern auf Nazidemos, reist zu den wahren Ariern in den Iran, trifft sich in den USA mit weltweit berüchtigten Rassisten und begegnet dem Ku Klux Klan.

26.06.2018

WIR SIND JUNG, WIR SIND STARK, D 2014; R.: B. Qurbani

WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK. zeigt eindringlich wie eine Gesellschaft in einer lauen Sommernacht moralisch gegen die Wand fährt. Mit Feingefühl und Sensibilität folgt Burhan Qurbani dem schmalen Grat zwischen Verlust von Identität und der daraus resultierenden Flucht in eine Ideologie, die vermeintlich eine Perspektive verspricht. Mutig zeichnet der Regisseur das Bild einer verlorenen Generation und das moralische Versagen der Gesellschaft, sich um die Menschen zu kümmern. 

12.06.2018

Erster Film der Reihe Kino gegen Rassismus: JUST THE WIND

In unserem Jahresprogramm war für den 12. Juni der US-Film "Get out" vorgesehen. Wir haben uns nach Vorab-Sichtung entschieden stattdessen den bei der Berlinale mit einem silbernen Bären preisgekrönten ungarisch-deutschen Spielfilm "Just the Wind" zu zeigen.

Ausgehend von einer realen Mordserie der in Ungarn in wenig mehr als einem Jahr acht Menschen zum Opfer fielen, schildert Bence Fliegauf die Pogromstimmung, aus der Gewalt gegen Minderheiten entsteht. Ein hochpolitischer Film, über den die Frankfurter Rundschau urteilt: "Was für ein Film! Just the Wind nimmt einem von der ersten Sequenz an den Atem."

08.05.2018

WESTERN; D/Bul/A2017; R:Valeska Grisebach

Der letzte Film der Reihe "Fremdes Europa", WESTERN von Valeria Griesebach, ist eine Perle. Wie unser Alltag ist das meiste unspektakulär, birgt alles Ansätze zum Näherkommen wie zum Konflikt. Hier lenkt nicht Aktion ab, hier führt die ruhige Inszenierung in eine ungemein dichte Atmosphäre und hin zu Wesentlichem im zwischenmenschlichen Umgang: Wer ist der andere? Wie können wir uns verständigen? Grossartig, wie unaufgeregt die Filmemacherin das Geschehen betrachtet, die Entwicklungen beschreibt, die Fragilität einer jeden Situation, die in die eine Richtung kippen kann oder in die andere. Ein friedlicher Film voller Sprengstoff.

24.04.2018

DIE MAISINSEL; Geo/D/F 2013; R: Giorgi Ovashvili

Der zweite Film der Reihe über das fremde Europa, die Ränder unseres Kontinents: Die Kamera umkreist von Anfang an mit auffälliger Dynamik das Eiland, als folge sie den Strömungen, als beäuge sie misstrauisch das Stück Land, das von ihr selbst geschaffen, von Menschenhand, durch die Zivilisation verändert und nutzbar gemacht und zuletzt wieder eingefordert wird. Die Schlichtheit des Films, seine sorgfältige beredte Bildsprache sagen alles. Das ist mehr als genug. Das ist ein kleines Meisterwerk.

10.04.2018

Reihe Fremdes Europa: VIER LEBEN; I/D/CH 2010; R: Michelangelo Frammartino

VIER LEBEN ist die poetische Sicht auf den sich immer wiederholenden Kreislauf des Lebens und der Natur. Angesiedelt in der unvergleichlichen Landschaft Kalabriens, zeichnet Regisseur Michelangelo Frammartino das Porträt einer archaischen Welt und offenbart dabei Einblicke in einen zeitlosen Ort und seine ungebrochenen Traditionen. Eine bezaubernde Meditation über das Leben am Rande Europas.

 

13.03.2018

Kooperation PAuLA/BUND/KoKi: THULE TUVALU; CH 2014; R: Matthias von Gunten

Wie jedes Jahr kooperiert das Kommunale Kino mit dem BUND Renchtal und PAuLA e.V. und zeigt wichtige Dokumentarfilme zum Thema Umwelt- und Klimaschutz:

Thule liegt im obersten Norden Grönlands, Tuvalu ist ein kleiner Inselstaat im pazifischen Ozean. Trotz riesiger Entfernung und Gegensätzlichkeit, sind die beiden Orte durch ein gemeinsames Schicksal eng miteinander verbunden: Während in Thule das Eis immer mehr zurückgeht und zu Meerwasser wird, steigt in Tuvalu der Meeresspiegel mehr und mehr an. THULETUVALU handelt von den Menschen in Thule und Tuvalu, deren Leben sich für immer verändert.

Achtung: Wir zeigen den Film in der Oberkircher Mediathek

27.02.2018

ICH UND KAMINSKI; D 2016; R: Wolfgang Becker

Wolfgang Beckers neuer Film ICH UND KAMINSKI ist ein komödiantisch-satirischer Einblick in die Kunstwelt. Ein Roadmovie, das durch halb Europa führt, gesäumt von peinlichen Situationen und schmutzigen Tricks. Ein Duell zweier unterschiedlich begabter Hochstapler, deren Geschichten sich ineinander spiegeln. Der Film ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Daniel Kehlmann.

06.02.2018

ONLY LOVERS LEFT ALIVE; GB/D 2013; R: Jim Jarmush

Dritter und letzter Film der Jim Jarmush Reihe: In diesem etwas anderen Liebesfilm sind Adam und Eve ein ebenso kluges wie kultiviertes Duo, das die Trivialität der heutigen Zeit verabscheut. Und ihre barbarischen Triebe haben diese coolen Lebenskünstler meistens unter Kontrolle. Mal tieftraurig, mal entspannt lakonisch, dann wieder von absurder Komik und immer wieder überraschend, betört dieser Film mit einem ganz eigenen Kosmos und Bildern, wie sie nur einem Jim Jarmusch gelingen. Großartig Tilda Swinton und Mia Wasikowska.

30.01.2018

Sonderveranstaltung: Illenau - Die Geschichte einer ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt

Mit dem 90-minütigen Film legen die Autoren mehr als ein Stück Ortenauer Geschichte vor.

Von 1842 an revolutionierte die Illenau die Psychiatrie. Kranke werden nicht mehr einfach nur eingesperrt, verwahrt, unter Kontrolle gehalten. Sie werden therapiert, beschäftigt, integriert – als Mitmenschen behandelt. Im Lauf der Jahre wird aus der Anstalt auch ein Wirtschaftsfaktor. Ackerbau, Viehzucht, Wäscherei, Energieerzeugung.

"Die Illenau" wird geradezu sprichwörtlich in der Region – und über die Grenzen Badens und Deutschlands hinaus berühmt. Für finanzkräftige Patienten – etwa aus dem russischen Adel – wird es Mode, sich hier behandeln zu lassen. Prominentester Insasse war für einige Monate der Volksschriftsteller und Bestsellerautor Heinrich Hansjakob. Seine Erinnerungen bilden auch das textliche Fundament des Films.

Umso drastischer mutet das Ende der Heil- und Pflegeanstalt an. In der Nazizeit wird sie vom Schutzraum für die Hilfsbedürftigen zur Todesfalle.

Die Filmemacher Frank König und Emre Özlü stellen Ihren inzwischen preisgekrönten Dokumentarfilm über die Acherner Illenau persönlich im s´Freche Hus vor und freuen sich auf den Austausch mit dem Kinopublikum.

23.01.2018

BROKEN FLOWERS, USA/F 2005; R: Jim Jarmush

Der Tag fängt gar nicht gut an für Don Johnston (Bill Murray). Erst wird er von seiner sehr viel jüngeren Freundin Sherry verlassen, dann flattert auch noch ein rosafarbener Brief ins Haus. Keine Liebesbotschaft, sondern die späte Quittung für eine frühere Liaison des ergrauten Don Juan: Sein inzwischen 19-jähriger Sohn werde ihn aufsuchen, droht die anonyme Schreiberin. Doch wer ist die Mutter? Vier Frauen in vier verschiedenen Städten kommen infrage. Und so startet Don eher widerwillig und mit rosa Blumen bewaffnet eine aberwitzige Reise in seine Vergangenheit.

16.01.2018

Jim Jarmush-Reihe: PATERSON, USA 2016

Der neue Film von Kultregisseur Jim Jarmusch widmet sich mit viel Liebe zum Detail und gewohnt lakonischem Humor seinen skurrilen Figuren, allen voran dem von Shootingstar Adam Driver verkörperten Feingeist Paterson. Durch maximalen Minimalismus gelingt Jarmusch ein buchstäbliches Gedicht von einem Film.

09.01.2018

66 Kinos; D 2016; Regie: Phillip Hartmann - der Regisseur ist anwesend!

Dokumentation über die deutsche Kinolandschaft, die Regisseur Philipp Hartmann über zwei Jahre hinweg drehte, während er mit einem anderen Film auf Kinotour war. Hartman erzählt von der Bedeutung des Kinos für die heutige Gesellschaft, zeigt welche individuellen Lösungen die unterschiedlichen Kinobetreiber für ihre mannigfaltigen Probleme finden und kommt schlussendlich zu dem Ergebnis, dass man sich um die Zukunft des Kinos keine Sorgen machen muss.

Hartmann war vor 2 Jahren mit seinem vorherigen und uns in sehr guter Erinnerung behaltenen Film „Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe“ bereits Gast im Kommunalen Kino Oberkirch. Wir freuen uns den Regisseur mit seinem neuen Film, in dem auch das Kommunale Kino Oberkirch  eine kurze Szene hat, wieder dem interessierten Filmpublikum präsentieren zu dürfen.

19.12.2017

Toni Erdmann, D 2016; Regie: Maren Ade

Die Tragikomödie "Toni Erdmann" ist als bester Spielfilm mit dem Europäischen Filmpreis prämiert worden - und holt noch vier weitere Preise. Maren Ade wurde als beste Regisseurin geehrt.

Peter Simonischek ist Toni Erdmann und er ist Winfried, 65, ein Musiklehrer mit ausgeprägtem Hang zum Scherzen, der mit seinem alten Hund zusammenlebt. Seine Tochter Ines - gespielt von Sandra Hüller - ist eine Karrierefrau, die um die Welt reist, um Firmen zu optimieren. Vater und Tochter könnten also nicht unterschiedlicher sein: Er, der gefühlvolle, sozialromantische 68er, sie, die rationale Unternehmensberaterin, die bei einem großen Outsourcing-Projekt in Rumänien versucht aufzusteigen und sich in einer Männerdomäne zu behaupten. Da Winfried zu Hause also nicht viel von seiner Tochter sieht, beschließt er, sie nach dem Tod seines Hundes spontan zu besuchen. Statt sich anzukündigen, überrascht er sie mit Scherzgebiss und Sonnenbrille in der Lobby ihrer Firma

05.12.2017

Vor der Morgenröte; D 2016; Regie: Maria Schrader

Maria Schraders Drama "Vor der Morgenröte" über die Exilzeit von Stefan Zweig ist ein Historienfilm mit drängenden Fragen an die Gegenwart. Einfach einer der besten Filme des Jahres. (Spiegel)

VOR DER MORGENRÖTE erzählt episodisch aus dem Leben des österreichischen Schriftstellers Stefan Zweig im Exil. Auf dem Höhepunkt seines weltweiten Ruhms wird er in die Emigration getrieben und verzweifelt angesichts des Wissens um den Untergang Europas, den er schon früh voraussieht. Die Geschichte eines Flüchtlings, die Geschichte vom Verlieren der alten und dem Suchen nach einer neuen Heimat. Rio de Janeiro, Buenos Aires, New York, Petrópolis sind vier Stationen im Exil von Stefan Zweig, die ihn trotz sicherer Zuflucht, gastfreundlicher Aufnahme und überwältigender tropischer Natur keinen Frieden finden lassen und ihm die Heimat nicht ersetzen können. Ein bildgewaltiger historischer Film über einen großen Künstler und dabei ein Film über die Zeit, in der Europa auf der Flucht war.

21.11.2017

Reihe "Deutsche Regisseurinnen": 24 Wochen; D 2016; Regie: Anne Zohra Berrached

2016 kamen viele herrausragende Filme deutscher Regisseurinnen in die Kinos. Drei ausgewählte Produktionen zeigt das Kommunale Kino zum Jahresabschuss:

Die Moral kann hier nicht mithalten: Anne Zohra Berracheds Kino-Drama „24 Wochen“ über eine Spätabtreibung lehrt etwas Seltenes – Demut vor dem Leben, wie es gerade kommt.

Die Bühne, das Scheinwerferlicht - Astrid lebt und liebt ihren Beruf als Kabarettistin mit Hingabe, während ihr Mann und Manager Markus sie gelassen und gekonnt unterstützt. Doch als die beiden ihr zweites Kind erwarten, wird ihr sonst so durchgetaktetes Leben unerwartet aus der Bahn geworfen: Bei einer Routineuntersuchung wird Trisomie 21 festgestellt. Zunächst wissen beide nicht, wie sie damit umgehen sollen, doch sie entscheiden sich gemeinsam für ein Leben mit Down Syndrom. Mit der gleichen Stärke, mit der sie bisher ihren Alltag in der Öffentlichkeit gemeistert haben, bereiten sich die zukünftigen Eltern auf ein Leben mit einem behinderten Kind vor. Unverdrossen stellen sie sich dem Unverständnis und den hilflosen Reaktionen im Freundes- und Verwandtenkreis. Bald verliert die Diagnose ihren Schrecken und die Vorfreude auf das gemeinsame Kind kehrt zurück.

17.10.2017

Kooperation mit PAuLA und BUND: "Watermark", CAN 2014

Wasser ist Grundlage jeden Lebens und hat seit jeher eine starke Anziehungskraft auf den Menschen. Es ist wichtiger Bestandteil unserer Ernährung, Lebensraum für viele Tiere, dient als Energieerzeuger und ist nicht zuletzt Sehnsuchtsort vieler Menschen. Wasser hat unseren Planeten geschaffen und ihm Form verliehen, doch der Umgang des Menschen mit dem kostbaren Element verändert und prägt das Gesicht unserer Erde. WATERMARK (OT) erzählt in 20 Geschichten, gefilmt in 10 Ländern rund um den Globus, von der Lebensnotwendigkeit und der Schönheit des Elements Wasser.

Wir zeigen WATERMARK in der Mediathek!

10.10.2017

Grüße aus Fukushima; D 2016; Regie: Doris Dörrie

Die junge Deutsche Marie ist eine, die auszieht, das Fürchten zu lernen. Auf der Flucht vor ihren zerplatzten Lebensträumen und dem Verlust ihrer großen Liebe reist sie für die Organisation Clowns4Help in die Präfektur Fukushima. Zusammen mit dem Clown Moshe will sie den überlebenden Opfern der Dreifachkatastrophe von 2011, die auch Jahre später immer noch in Notunterkünften leben, ein wenig Freude bringen. Schweres leichter machen. Eine Aufgabe, für die Marie, das muss sie sich schon bald eingestehen, überhaupt nicht geeignet ist. Doch bevor sie erneut davon läuft, beschließt Marie ausgerechnet bei der störrischen alten Satomi zu bleiben, der letzten Geisha Fukushimas, die auf eigene Faust in ihr zerstörtes Haus in der Sperrzone zurückziehen will. Zwei Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein können, die aber beide - jede auf ihre Art - in der Vergangenheit gefangen sind und lernen müssen, sich von ihren Erinnerungen zu befreien.

26.09.2017

Kirschblüten und rote Bohnen JAP 2015; Regie: Naomi Kawase

Es ist eine einfache Geschichte, die Naomi Kawase in ihrem neuen Film erzählt – die dreier Außenseiter, die sich zufällig begegnen. Der Ort der Begegnung ist die kleine Bäckerei, in der Sentaro seine mit süßer roter Bohnenpaste ("An" genannt – so auch der japanische Originaltitel des Films) gefüllten "Dorayakis" anbietet: eine Art dicker Pfannkuchen, der auseinander geschnitten und dann mit der Paste bestrichen wird.

Die Süßigkeit erfreut sich vor allem bei den Schülern aus der Nähe einiger Beliebtheit, obwohl Sentaro eigentlich überhaupt nicht mag, was er da tut. "Ich stehe nicht so auf Süßes", bekennt er mehrmals und es verwundert schon ein wenig, dass er sich ausgerechnet diesen Beruf ausgesucht hat. Dann steht eines Tages – es ist zur Zeit der Kirschblüte – Tokue vor seiner Tür, eine ältere Dame, die sich auf seinen Zettel meldet, dass er eine Aushilfe sucht......

19.09.2017

Reihe Japan: "Unsere kleine Schwester" JAP 2015; Regie: Hirokazu Koreeda

Kino das glücklich macht! Durch einen Tunnel aus rosafarbenen Kirschblüten und die Wunderkerzen bei einer nächtlichen Kimono-Party: Dieser Film bringt Sie nach den Sommerferien gut ins restliche Jahr. Mit dem hinreißend schönen Familienstillleben aus Japan.

Die Schwestern Sachi, Yoshino und Chika leben gemeinsam in einem großen Haus in Kamakura, einer Küstenstadt unweit von Tokio. Zur Beerdigung ihres Vaters, der die Familie vor 15 Jahren verlassen hat, reisen die drei jungen Frauen aufs Land. Dort treffen sie ihre Halbschwester Suzu, die nun auf sich allein gestellt ist. Obwohl sie die schüchterne 13-Jährige kaum kennen, bieten sie ihr kurzerhand an, zu Ihnen nach Kamakura zu ziehen. Suzu nimmt die Einladung an, und so beginnt für die vier Schwestern ein neues Leben, in dem zwar die Vergangenheit ihren Platz hat, aber einzig die Gegenwart zählt.

25.07.2017

Tschik; D 2016; Regie: Fatih Akin

Kann "Tschick" im Kino dem Buch-Bestseller gerecht werden? Regisseur Fatih Akin wagte es mit seiner ersten Literaturverfilmung, heraus kam das perfekte Roadmovie.

Während die Mutter in der Entzugsklinik und der Vater mit seiner Assistentin auf "Geschäftsreise" ist, verbringt der 14-jährige Außenseiter Maik Klingenberg die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, stammt aus dem tiefsten Russland, kommt aus einem der Hochhäuser in Berlin-Marzahn - und hat einen geklauten Lada dabei. Damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende ostdeutsche Provinz. Die Geschichte eines Sommers, den alle einmal erleben wollen... Der beste Sommer von allen eben!

 

11.07.2017

Unterwegs mit Jacqueline; F 2016; Regie: Mohamed Hamidi

Die schöne Kuh Jacqueline ist Fatahs ganzer Stolz. Der größte Traum des algerischen Bauers ist es, sie eines Tages auf der Landwirtschaftsmesse in Paris zu präsentieren. Als er tatsächlich eine offizielle Einladung aus Frankreich bekommt, gibt es für ihn kein Halten mehr. Mit der Unterstützung der gesamten Dorfgemeinschaft treten Fatah und seine Kuh eine abenteuerliche Reise an: zuerst mit dem Boot übers Mittelmeer nach Marseille und von dort zu Fuß einmal quer durch Frankreich. Im Laufe dieser Odyssee, die viele Überraschungen und unerwartete Wendungen bereithält, trifft Fatah viele ungewöhnliche Menschen, die ihm dabei helfen, seinen Traum wahr werden zu lassen....

27.06.2017

Reihe Unterwegs: Ich bin dann mal weg; D 2015; Regie: Julia von Heinz

"Ich bin dann mal weg" ist die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Hape Kerkeling über seinen Pilgerweg von St.-Jean-Pied-de-Port in den französischen Pyrenäen nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens:

Hans-Peter Kerkeling ist 36 Jahre alt, hat soeben einen Hörsturz und die Entfernung der Gallenblase überwunden, als er im Sommer 2001 aufbricht zu seinem 769 Kilometer langen Fußmarsch vom französischen Saint-Jean-Pied-de-Port ins spanische Santiago de Compostela.

Regisseurin Julia von Heinz zeigt zu Beginn ihrer Adaption einen eindrucksvoll aufgedunsenen Devid Striesow samt Doppelkinn und stattlicher Plauze, dem auf der Bühne erst die Herzen zufliegen, dann die Sinne schwinden - und dem ein Arzt nach dem Zusammenbruch wochenlange strikte Ruhe verordnet. Bald schon reicht es Kerkeling nicht mehr, auf dem heimischen Lieblingssofa eine Zigarette nach der anderen zu inhalieren und dabei die Katze zu streicheln. Also auf in die Pyrenäen!

30.05.2017

Das Labyrinth der Wörter; F 2010; Regie: Jean Becker

Seinem Umfeld galt Germain (Gérard Depardieu) seit je her als schlicht. Und das nicht nur, weil der nach rund 50 Jahren auf dieser Welt immernoch nicht richtig Lesen und Schreiben gelernt hat. Eines Tages kommt der gutmütige Riese auf einer Parkbank ins Gespräch mit einer alten Dame. Die beiden mögen vierzig Jahr und hundert Kilo auseinander liegen, dennoch freundet sich Germain blitzgeschwind mit Margueritte (Gisèle Casadesus) an und lauscht bedächtig, wenn sie ihm aus Romanen vorliest und ihn damit in die fremde Welt der Wörter und Zeichen führt. Als sie langsam erblindet, entscheidet Germain sich ihr zuliebe, sein Versäumnis nachzuholen – fleißig übt er, Buchstaben in Sprache zu übersetzen...

16.05.2017

Birnenkuchen mit Lavendel; F 2015; Regie: Eric Besnard

Ein Film, der glücklich macht! Wie ein frischer Frühlingswind trägt diese französische Komödie Leichtigkeit und gute Laune ins Kommunale Kino. Mit Herz, Humor und Verstand präsentiert Éric Besnard ein Stück feiner Filmkunst. Er erzählt die Geschichte einer Frau in Nöten, die einem hochintelligenten Mann mit Asperger-Syndrom begegnet. Eine romantische Komödie der besonderen Art vor einer überwältigend schönen Naturkulisse.

02.05.2017

Reihe Frankreich: Verstehen Sie die Beliers? F 2014; Regie: Eric Lartigau

Ein Wochenmarkt irgendwo in der französischen Provinz. Hinter ihrem Käsestand steht, wie jede Woche, die gesamte Familie Bélier. Während die Eltern Rodolphe und Gigi sowie Sohn Quentin zwar auffällig freundlich, aber sehr schweigsam sind, ist Tochter Paula umso gesprächiger. Denn alle in der Familie sind gehörlos - bis auf Paula. Doch die Béliers sind ein munterer, verschworener Haufen und weit davon entfernt die Dinge so zu nehmen wie sind. Insbesondere hat sich Rodolphe in den Kopf gesetzt Bürgermeister zu werden........

Nachschub naht! Erst erwärmte "Ziemlich beste Freunde" unsere Herzen, nun liefert Frankreich mit "Verstehen Sie die Béliers?" einen neuen Feelgood-Film - über eine zauberhafte junge Frau und ihre gehörlose Familie.

28.03.2017

"The Lady in the van" GB 2015; R: Nicholas Hytner

Basierend auf einer wahren Geschichte erzählt der Film von der Freundschaft zwischen der exzentrischen alten Dame Miss Shepherd und Alan Bennett, der ihr freundlicherweise einen Stellplatz für ihren Van zur Verfügung stellt. Eigentlich wollte Miss Shepherd lediglich für drei Wochen in Bennetts Auffahrt parken...........

14.03.2017

Kooperation mit PAuLA und BUND: "Tomorrow" F 2015; R: Melanie Laurent, Cyril Dion

Die Welt ist voller Lösungen!

Was, wenn es die Formel gäbe, die Welt zu retten? Was, wenn jeder von uns dazu beitragen könnte? Als die Schauspielerin Mélanie Laurent und der französische Aktivist Cyril Dion in der Zeitschrift "Nature" eine Studie lesen, die den wahrscheinlichen Zusammenbruch unserer Zivilisation in den nächsten 40 Jahren voraussagt, wollen sie sich mit diesem Horror-Szenario nicht abfinden. Schnell ist ihnen jedoch klar, dass die bestehenden Ansätze nicht ausreichen, um einen breiten Teil der Bevölkerung zu inspirieren und zum Handeln zu bewegen. Also machen sich die beiden auf den Weg. Sie sprechen mit Experten und besuchen weltweit Projekte und Initiativen, die alternative ökologische, wirtschaftliche und demokratische Ideen verfolgen. Was sie finden, sind Antworten auf die dringendsten Fragen unserer Zeit. Und die Gewissheit, dass es eine andere Geschichte für unsere Zukunft geben kann.

Wir zeigen TOMORROW in der Mediathek!

14.02.2017

"Winterschlaf" TÜR 2014; R: Nuri Bilge Ceylan

Wenn Schönheit zum Mittel der Erkenntnis wird: Nuri Bilge Ceylans Film „Winterschlaf“ wurde in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.

Es geht um Aydin, einen alternden Schauspieler, der in der türkischen Provinz an einer Geschichte des Theaters arbeitet und nebenbei für eine Regionalzeitung schreibt. Aydin ist der Nabob der Gegend, er hat ein Hotel in der Nähe der Höhlenstädte Kappadokiens geerbt, das im Sommer brummt. Aber jetzt ist Winter......

31.01.2017

"Folge meiner Stimme" TÜR/F/D 2016; Regie Hüseyin Karabey

Ein bewegendes Drama voller Poesie - Die männlichen Bewohner eines kurdischen Bergdorfs werden vom türkischen Militär verhaftet. Erst wenn die angeblich im Ort versteckten Waffen abgegeben werden, sollen sie wieder freikommen. Die ­alte Berfe braucht nun dringend eine Waffe, um ihren Sohn freizubekommen.

17.01.2017

Reihe Türkei: "Mustang" TÜR/F/D 2015; Regie: Deniz Ergüven

Ein erstaunliches Filmdebüt das zu recht mit Preisen überhäuft wird. Ein trotziger und starker Film und eine echte Entdeckung.

Es ist Sommeranfang, und in einem Dorf im Norden der Türkei kehren Lale und ihre vier Schwestern aus der Schule heim. Unschuldige Spiele mit den Jungs werden als Unsittlichkeit ausgelegt, was einen Skandal mit unvorhergesehenen Konsequenzen auslöst. Das Haus der Familie wird zu einem Gefängnis......

20.12.2016

Wie klaut man eine Million?; USA 1966; R.: William Wyler

Audrey Hepburn und Peter O'Toole  in 60er Jahre Komödie auf Diebestour.

Ein "Werk" des Kunstfälschers Bonnet landet versehentlich in einem Pariser Museum. Seine Tochter Nicole (Hepburn) engagiert den Meisterdieb Simon (O'Toole). Der soll es herausholen, bevor ein Versicherungsexperte ein Auge darauf wirft… Dritte und letzte Zusammenarbeit von Hepburn und Regisseur William Wyler, die 1953 mit der Romanze "Ein Herz und eine Krone" begonnen hatte.


06.12.2016

A most wanted man; GB 2014; R.: Anton Corbijn

Atmosphärisch dichter, intensiver Agententhriller nach einer Vorlage von Bestsellerautor John Le Carré. Letzte Hauptrolle des verstorbenen Philip Seymour Hoffman als deutscher Anti-Terror-Agent.

 

22.11.2016

Jack in Love; USA 2010; R.: Philip Seymour Hoffman

Jack in Love basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück, in dem Philip Seymour Hoffman bereits die Hauptrolle spielte. Die Romanze wurde im Januar 2010 auf dem Sundance Filmfestival uraufgeführt und ist die erste Regiearbeit des Oscar-Gewinners.

15.11.2016

Capote; Can/USA 2005; R.: Bennet Miller

Herausragendes Porträt des legendären Truman Capote, der den Mordfall untersucht, der ihn zum Verfassen von "Kaltblütig", dem ersten True-Crime-Roman der Geschichte, bringt.

 

18.10.2016

Das Salz der Erde; F/BRA 2014; R.: Wim Wenders

DAS SALZ DER ERDE präsentiert Sebastião Salgados Leben und Arbeit aus der Perspektive zweier Regisseure: der seines Sohnes Juliano Ribeiro Salgado, der seinen Vater in den vergangenen Jahren oft mit der Filmkamera begleitete, und der von Wim Wenders, Bewunderer von Salgados Fotokunst, selbst Fotograf und einer der großen Filmemacher unserer Zeit.

16.10.2016

A UNITED KINGDOM; GB 2016; R: Amma Asante

A UNITED KINGDOM basiert auf außergewöhnlichen, wahren Begebenheiten. Im Jahr 1947 verliebte sich Seretse Khama, König von Botswana, in die Londoner Büroangestellte Ruth Williams. Ihre Heirat wurde nicht nur von ihren beiden Familien, sondern auch von den Regierungen Großbritanniens und Südafrikas abgelehnt. Doch Seretse und Ruth trotzten ihren Familien, der Apartheid und dem Britischen Empire – ihre Liebe war stärker als jedes Hindernis, das sich ihnen in den Weg stellte. Sie veränderte die Geschicke einer Nation und inspirierte die ganze Welt.

04.10.2016

Boyhood; USA 2014; R.: Richard Linklater

Freuen Sie sich auf jede einzelne Minute von "Boyhood". Der Film über einen Jungen, der zum Mann heranwächst, fängt das Leben so einfühlsam und wahrhaftig ein, wie es nur sehr selten im Kino zu sehen ist. (Spiegel)

 

20.09.2016

Kooperation mit BUND-Renchtal und PAuLA: Das Geheimnis der Bäume, F 2013; R.: Luc Jacquet

DAS GEHEIMNIS DER BÄUME ist ein faszinierender Dokumentarfilm über das Wunderwerk Baum. Er nimmt uns mit auf eine magische Reise zum Ursprung unseres Lebens – nicht umsonst werden die gewaltigen Ur- und Regenwälder die grüne Lunge unseres Planeten genannt. Wir begleiten den Botaniker Francis Hallé und sehen, wie Bäume geboren werden, wie sie leben und wie sie sterben.

Auch ganz in der Nähe entsteht gerade ein solcher Urwald. Mitglieder des BUND-Oberkirch und des Freundeskreises Nationalpark Schwarzwald (die auch als Ranger im Nationalpark tätig sind) informieren über das Wachsen des Naturwunders.

 

19.07.2016

Die Queen; GB 2006; Regie: Matthew Warchus

Der Film ist nicht nur eine Perle für anglophile Monarchisten, er bringt auch denen etwas, die an Zeitgeschichte interessiert sind, denn er ist historisch äußerst genau. Genial hat Frears und sein Drehbuchautor just einen Ausschnitt aus der langen Regentschaft von Elisabeth II. herausgegriffen, in dem mit dem Tod von Prinzessin Diana und der Reaktion der Queen daraufhin die Frage nach dem Sinn der Royals in der heutigen Zeit überhaupt diskutiert wird.

05.07.2016

Pride; GB 2014; Regie: Matthew Warchus

Pride beruht auf tatsächlichen Begebenheiten. Der Film feierte seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes 2014 und gewann dort den Queer Palm Award.

Pride erzählt eine wahre Geschichte eines Bergarbeiterstreiks in Wales. Eine Handvoll schwuler Londoner Aktivisten beschließt, die Streikenden zu unterstützen, sie sammeln viel Geld und fahren in die ferne Provinz. Was folgt, ist ein Zusammenstoß der Kulturen.

21.06.2016

Mr. Turner - Meister des Lichts; GB 2014; Regie: Mike Leigh

Der Maler William Turner führt um das Jahr 1825 ein bewegtes Leben: Neben seiner Kunst der Landschaftsmalerei widmet er sich Reisen, Bordellbesuchen und Zusammenkünften mit dem Landadel. Der Künstler kostet seine Freiheiten aus, an der Londoner Royal Academy of Arts tritt er sehr großspurig auf. Er ist alles andere als diplomatisch und mit seinem eigenwilligen Verhalten stößt Turner so manches Mitglied der ehrenwerten Gesellschaft vor den Kopf. Und auch im Privatleben ist der Umgang mit dem kauzigen Maler überaus schwierig. Er teilt die Wohnung mit seinem Vater William und seiner Haushälterin Hannah Danby, deren innige Zuneigung er schamlos ausnutzt. Als der Vater schließlich stirbt, gerät William Jr. in eine tiefe künstlerische und persönliche Krise.

10.05.2016

Die Karte meiner Träume; F/Can 2013; Regie: Jean-Pierre Jeunet

Die Karte meiner Träume: Märchenhaft angehauchtes Abenteuer um ein junges Genie, der alleine in die Großstadt reist, um einen Preis für seine Erfindung entgegenzunehmen.

Der Regisseur Jean-Pierre Jeunets („Die fabelhafte Welt der Amélie“) erzählt in „Die Karte meiner Träume“ erneut eine visuell wunderschöne Geschichte, doch diesmal steht nicht das große Liebesglück in den Mittelpunkt stellt, sondern ein kleines Genie, das sich auf eine lange Reise von Montana nach Washington D.C. begibt.

26.04.2016

Ein Geheimnis; F 2007; Regie: Claude Miller

Ein Film über die weißen Flecken und die Sprünge der Erinnerung: Claude Millers „Ein Geheimnis“ zeichnet den Weg einer jüdischen Familie durch die Zeit der Besatzung nach.

Claude Miller wurde für seine Verfilmung auf dem Montreal World Film Festival 2007 mit dem »Grand Prix des Amériques« ausgezeichnet.

19.04.2016

Honig im Kopf, D 2014, Regie: Til Schweiger mit Dieter Hallervorden

Das Kommunale Kino beteiligt sich auch 2016 an der Veranstaltungsreihe der Arbeitsgemeinschaft Pflege und Betreuung Achern-Renchtal.  Wir zeigen die ebenso temporeiche wie rührende Komödie "Honig im Kopf" um den an Alzheimer erkrankten ehemaligen Tierarzt Amandus  Rosenbach (Dieter Hallervorden). 

12.04.2016

Reihe "Besondere Kinder" - Extrem laut und unglaublich nah; USA 2011; Regie Stephen Daldry

Der zehnjährige Oskar (Thomas Horn) hat seinen Vater (Tom Hanks) bei den Terroranschlägen auf das World Trade Center vom 11. September verloren. Während sich seine trauernde Mutter (Sandra Bullock) immer mehr verschließt, begibt sich Oskar auf eine katharsische Reise, um zu lernen, mit dem Verlust zu leben. Der Junge weigert sich hartnäckig an das zu glauben, was er nicht mit eigenen Augen sehen kann. Auf der Suche nach Informationen über eine Schlüsselbox, die er im Schrank seines Vaters gefunden hat, landet Oskar schließlich in New York und trifft dabei eine Reihe von Menschen, die alle auf ihre Weise mit ihrem Verlust umgehen müssen.

Extrem laut & unglaublich nah ist ein US-amerikanisches Filmdrama von 2011 unter der Regie von Stephen Daldry. Der Film ist eine Adaption des gleichnamigen Romans von Jonathan Safran Foer und wurde 2012 für zwei Oscars nominiert.

22.03.2016

Zeit der Kannibalen ; D 2014 von Johannes Naber

Drei Unternehmensberater, zwei Männer und eine Frau, wechselnde Hotelzimmer. Mehr braucht es nicht als Basis für geschliffene, pointierte, bitterböse Dialoge über Macht, Geld, Sex und Gier, wie man sie im deutschen Kino lange nicht gehört hat. Das brillante Drehbuch von Stefan Weigl macht „Zeit der Kannibalen“ zum Schaustück für drei Schauspieler, die ebenso viel Vergnügen an der Niedertracht zu haben scheinen, wie der Zuschauer im Kino. Ein herausragender Film.

 

18.03.2016

Lauf Junge lauf; D/F/Pol 2013; Gast: Regisseur Pepe Danquart

Lauf Junge lauf: Verfilmung des gleichnamigen Romans von Uri Orlev um den Überlebenskampf eines aus dem Warschauer Ghetto geflüchteten jüdischen Jungen. Der Regisseur  und Oscar-Gewinner Pepe Danquart stellt den Film persönlich im Kommunalen Kino vor.

08.03.2016

Victoria ; D 2015; von Sebastian Schipper

Sebastian Schipper hat seinen Thriller "Victoria" in nur einer Einstellung gedreht. Ein irrsinniges Experiment, ein fantastischer Film. Gigantisch!

Nach einer Clubnacht trifft die Spanierin Victoria in Berlin auf die vier jungen Männer „Sonne“, „Boxer“, „Blinker“ und „Fuß“, die sich ihr als „echte Berliner“ vorstellen. Neu in der Stadt und auf der Suche nach Bekanntschaften, begleitet sie die vier durch die weitere Nacht.

Von der Filmbewertung wurde Victoria mit dem Prädikat besonders wertvoll versehen. In der Begründung heißt es: „Wer ein trauriges Kammerspiel mit vier kaputten Getto-Jugendlichen und einer unerfahrenen Berlinbesucherin erwartet, den wird 'Victoria' positiv überraschen. Nicht nur, weil sich der Film über eine große Fläche von Berlin-Mitte und Kreuzberg erstreckt, sondern weil sich Schipper als ein phänomenaler Dramaturg erweist.“

27.02.2016

New Offenburg - Die letzten Badener der USA; D 2013; zu Gast: Regisseur Johannes Suhm

Der Berliner Regisseur Johannes Suhm ist zu Gast im Kommunalen Kino und stellt  persönlich seinen wunderbar tiefgründigen Film "New Offenburg" vor.

Das Offenburger Tageblatt schrieb: "Was Suhm mit dem Film gelingt ist ein zutiefst menschlicher und weitestgehend unverstellter Blick auf jene Generation von Amerikanern, mit deren Tod auch ein Stückchen lebendiger badischer Geschichte verschwinden wird. Eine berührende Zeitreise!" 

23.02.2016

Reihe "Die jungen Deutschen": Love Steaks D 2014 R: Lakob Lass

Love Steaks ist ein preisgekrönter "Mumblecore"-Film aus Deutschland. Eine wilde Liebesgeschichte, aber auch ein genaues Porträt deutscher Arbeitswelt: "Love Steaks" ist die Art Film, die dem deutschen Kino lange gefehlt hat - eine aufregende Tragikomödie jenseits von platten Komödien und strengem Kunstfilm. Vielversprechendes Spielfilmdebüt, das bekannte Muster verkehrt.

 

18.02.2016

Kooperation mit Stadt Oberkirch und PAuLA: Willkommen auf Deutsch; Regie: Hauke Wendler

Willkommen auf Deutsch: Nachdenklich stimmende Dokumentation über die aktuelle Asylpolitik am Beispiel eines Flüchtlingsheims in einem norddeutschen Dorf.

02.02.2016

Kooperation mit PAuLA, BUND und Weltladen: 10 Milliarden - Wie werden wir alle satt? Regie: Valentin Thurn

Dokumentarfilm vom Regisseur von "Taste the Waste", der die industrielle, globale und die ökologische, regionale, traditionelle Landwirtschaft gegenüberstellt.

Schon im Jahr 2050 wird die Weltbevölkerung auf zehn Milliarden ansteigen – und damit auch die Hungersnot, die derzeit jeden sechsten Erdenbürger betrifft. Zwei völlig gegensätzliche Modelle der Landwirtschaft sollen Lösungen bieten: die industrielle, die die Umwelt jedoch stark belastet, und die biologische, die noch nicht in den immensen Mengen produzieren kann. Beide wollen mit innovativen Ansätzen durchstarten. Der Film stellt die Modelle gegenüber und hinterfragt ihre Vor- und Nachteile.
Die Veranstalter Kommunales Kino, PAuLA, BUND-Renchtal und Weltladen Oberkirch setzen mit dem Film ihre Umweltkooperation in der Mediathek fort. 

19.01.2016

Die Wolken von Sils Maria; F/CH/D 2014; R: O. Assayas

Eine ältere Schauspielerin sieht sich bei der Arbeit an einem Theaterstück mit ihrem jüngeren Selbst konfrontiert. Mit Juliette Binoche und Kristen Stewart.

15.12.2015

„Die geliebten Schwestern“; D 2014; R: Dominik Graf

Ein Sommer in Rudolstadt entfacht das Verlangen: In seinem Kinoepos "Die geliebten Schwestern" spekuliert Dominik Graf über eine leidenschaftliche Ménage-à-trois um den jungen Friedrich Schiller. Einen heißen Sommer lang ringen zwei Schwestern um einen Mann, den beide lieben.

Zum Jahresabschluss zeigt das Kommunale Kino den Höhepunkt des Filmjahres 2014 – „ein Film zum Niederknien und Küssen“ (BZ)

01.12.2015

2. Film der Ballhaus-Reihe: „3096 Tage“, D 2013; Regie: Sherry Hormann

Am Morgen des 2. März 1998 wird die zehnjährige Natascha Kampusch auf ihrem Schulweg in ein Haus in einem Wiener Vorort verschleppt. Hier hat der arbeitslose Fernmeldetechniker Priklopil ein unterirdisches Verlies gebaut, in dem sein Opfer die nächsten 3096 Tage ihres Lebens verbringen wird.

Für Michael Ballhaus, den Ehemann der Regisseurin Sherry Hormann ist „3096 Tage“ das letzte Filmprojekt. . Der Kameramann von Scorsese, Fassbinder und Coppola dreht nicht mehr, weil der Grüne Star ihn erblinden lässt.

17.11.2015

Reihe: Filme des Kameramanns Michael Ballhaus: „Die Ehe der Maria Braun“; D 1979; R: R.W. Faßbinder mit Hanna Schygulla

Der Film ist nicht nur eines der international erfolgreichsten Werke Fassbinders und prägte das Bild des „Neuen Deutschen Films“ im Ausland mit, er ist auch der letzte von 15 Filmen, den Fassbinder mit Michael Ballhaus als Kameramann realisierte. Bis heute gilt die Figur der Maria Braun als Verkörperung des deutschen Wirtschaftswunders, von Wohlstand um den Preis der Verdrängung. Ballhaus fängt ihr Geschichte mit wundervoll-ästhetischen Bildern ein.

20.10.2015

Kooperation mit PAuLA e.V. und BUND-Renchtal „Der Bauer und sein Prinz“; GB 2013; R: Bertram Verhaag

Mit poetischen Bildern werden wir nach Südengland auf die ökologische Farm von Prinz Charles entführt. Bereits seit 30 Jahren setzt der „Öko-Prinz“ zusammen mit seinem engagierten Farm-Manager erfolgreich seine Vision von einer nachhaltigen Landwirtschaft um und schreibt damit schwarze Zahlen. Ihre Farm hat Vorbildcharakter - Bauern aus ganz Britannien holen sich dort den Mut und das Wissen ihre eigene Landwirtschaft umzustellen.

Der Film zeigt einen Prinzen, der die Vision hat, die Welt ökologisch zu ernähren und die geschundene Natur zu heilen. Dieses Ziel verfolgt er mit seinem charismatischen Farmmanager David Wilson jetzt schon seit 30 Jahren. Die einmalige Zusammenarbeit der Beiden beweist mit poetisch eindrücklichen Bildern, wie ökologische Landwirtschaft funktioniert und welchen Nutzen und welche Heilkraft von ihr ausgeht. Bertram Verhaag beobachtete die beiden Visionäre mehr als fünf Jahre durch alle Jahreszeiten hindurch.  

Im Anschluss an den Film findet eine Podiumsdiskussion mit Vertreter/innen aus Landwirtschaft und Naturschutz statt. 

06.10.2015

„La Paloma – Sehnsucht. Weltweit“; D/F 2008; Regie: Sigrid Faltin

Es ist das meistgespielte Lied der Welt. In Sansibar wird es am Ende einer Hochzeit gespielt, in Rumänien zum Schluss einer Beerdigung. Es ist das Lieblingslied der Deutschen. 2003 wählten die "Bild"-Zeitungsleser "La Paloma" zum Jahrhundert-Hit. Tatsächlich hat es jedoch nichts mit Seemannsromantik zu tun. Der Dokumentarfilm folgt dem Lied auf seiner Reise um die Welt. Was ist das Geheimnis des Liedes? Warum rührt es so viele Menschen zu Tränen?

»Großartig unterhaltsame Kinoreise rund um den Erdball und quer durch 150 Jahre Gegenwartskultur. Ein absolut liebenswerter Film mit dem originellsten Thema des Jahres.« (Kölner Stadt-Anzeiger)

22.09.2015

Zwei außergewöhnliche Filme über Musik: : „Kinshasa Symphony“; D 2011; R.:Claus Wischmann, Martin Baer

Über ein Jahr lang begleiteten die Filmemacher immer wieder die Musiker eines Symphonie-orchesters im Kongo bei der Arbeit in der Hauptstadt Kinshasa.

„Kinshasa Symphony“ handelt davon, wie Menschen inmitten einer der chaotischsten Städte der Welt eines der komplexesten Systeme menschlicher Zusammenarbeit aufbauen: ein Symphonieorchester. Es ist ein Film über den Kongo, über die Menschen von Kinshasa und über Musik, eine wunderbare und bewegende Dokumentation über den irrwitzigen Alltag von sehr ungewöhnlichen Musikern und über die Kraft von Beethovens Neunter.

28.07.2015

4. Film "Bären und Palmen": „The Wind that shakes the Barley“; GB/IRL/D 2006; Regie: Ken Loach

Irland, Anfang der 20er-Jahre des vorigen Jahrhunderts: Englische Truppen regieren mit Grausamkeit, randalieren und unterdrücken die Bevölkerung. Deswegen schließt sich der idealistische Arzt Damien   der IRA an. Ken Loachs Meisterwerk über den irischen Unabhängigkeits-Kampf wurde mit der "Goldenen Palme" von Cannes ausgezeichnet.

Wir zeigen den Film in der synchronisierten Fassung (nicht wie im trailer).

14.07.2015

„Mutter und Sohn“; Rum. 2013; Regie: Calin Peter Netzer

Der mit dem Goldenen Bären der diesjährigen Berlinale ausgezeichnete Spielfilm MUTTER & SOHN ist das sensible Porträt einer alles kontrollieren wollenden Mutter, die nicht loslassen kann. Regisseur Călin Peter Netzer zeichnet mit dem intimen und bisweilen tragikomischen Drama über das ungleiche Verhältnis von Mutter und Sohn zugleich das differenzierte Bild einer zerrissenen Gesellschaft im heutigen Rumänien. Diese zutiefst menschliche Studie ist eine Sternstunde des neuen osteuropäischen Kinos.

30.06.2015

„Beasts of the Southern Wild“; USA 2012; R: Benh Zeitlin

"Beasts of the Southern Wild" ist ein poetisches Meisterwerk vor dem Hintergrund des Hurrikan Katrina. Die sechsjährige Hushpuppykann mit einem Lächeln Fische aus dem Wasser zaubern und wilden Kreaturen Einhalt gebieten. Und sie ist definitiv die mitreißendste Erzählerin seit Forrest Gump. Auf den internationalen Festivals des Jahres wurde der Film gefeiert, unter anderem wurde er 2013 in Cannes mit der Goldenen Kamera ausgezeichnet.

16.06.2015

Reihe „Bären und Palmen“ – 4 Meisterwerke der Festivals in Cannes und Berlin:„Aus dem Leben eines Schrottsammlers“; Bos/Slo/F 2013; R: Danis Tanovic

Überlebenskampf und Überlebenswille: Danis Tanovic erzählt in seinem Film vom Alltag einer Roma-Familie. Laiendarsteller verleihen dem Film Authentizität und Dringlichkeit. Auf der Berlinale 2013 mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnetes, nach wahren Begebenheiten erzähltes Sozialdrama.

12.05.2015

„Hinter der Tür“; Hun 2012; R.: Istvan Szabó mit Martina Gedeck und Helen Mirren

Ein Duell der Schauspielkunst… Zwei starke, sture, ebenbürtige Frauen: Magda und Emerenc, dieses ungleiche Paar, wird von zwei großen Schauspielerinnen verkörpert: Helen Mirren und Martina Gedeck.

28.04.2015

Vergiss dein Ende; D 2012, Regie: Andreas Kannengießer

Mit «Vergiss dein Ende» hat Andreas Kannengießer ein überzeugendes Werk der leisen Töne geschaffen, das sich dadurch auszeichnet, dass es ein höchst aktuelles Thema sehr subtil und wenig plakativ behandelt.

21.04.2015

„Ich fühl mich Disco“; D 2013; Regie: Axel Ranisch

„Ich fühl mich Disco“ ist ein zärtlicher Film über eine Vater-Sohn-Beziehung und eine Liebeserklärung an die Jugend. (taz)

17.03.2015

Kooperation mit PAuLA e.V. und BUND-Renchtal: „More than Honey“; CH 2012; Regie: Markus Imhoof

Das fleißigste aller Tiere, das verlässlich von Blüte zu Blüte fliegt, verschwindet langsam. Es ist ein Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird. Denn ein Leben ohne die Biene ist undenkbar. Sie ist die große Ernährerin der Menschen. Aber: Zwischen Pestiziden, Antibiotika und Monokulturen scheinen die Königinnen und ihre Arbeiterinnen ihre Kräfte zu verlieren. Regisseur Markus Imhoof verfolgt ihr Schicksal von der eigenen Familienimkerei bis hin zu industrialisierten Honigfarmen und Bienenzüchtern. Mit spektakulären Aufnahmen öffnet er dabei den Blick auf eine Welt jenseits von Blüte und Honig, die man nicht so schnell vergessen wird.

Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit für Fragen und Diskussion mit Imkern und mit Naturschützern vom BUND-Renchtal und PAuLA e.V.

03.03.2015

letzter Film der Reihe "Leben und Religion": Frühling, Sommer, Herbst, Winter….und Frühling“; KOR 2003; R.; Kim Ki-Duk

Ein alter Mönch teilt sein zurückgezogenes Leben mit seinem kleinen Schüler, einem naiven, unbedarften Kind. In einem Tempel inmitten eines Sees, umgeben von Bergen und Wäldern, von Stille und Einsamkeit, lehrt der Alte den Kleinen - und kann ihn doch nicht vor den Versuchungen der Welt bewahren.

Nichts Geringeres als der Kreislauf des Lebens, von Koreas Meister-Regisseur Kim Ki-Duk, eingefangen in atemberaubend schönen, archaischen Bildern.

10.02.2015

„Life of Pi : Schiffbruch mit Tiger“; USA 2012; Regie: Ang Lee

Der Regisseur Ang Lee fand märchenhafte Bilder, um die Geschichte von einem Jungen und einem Tiger zu erzählen. Er bedient sich dazu im bildgewaltigen Fundus dreier Weltreligionen: Hinduismus, Christentum und Islam.

27.01.2015

2. Film der Reihe

Von Menschen und Göttern erzählt die wahre Geschichte einiger Zisterzienser-Mönche, die in Algerien Entwicklungsarbeit leisten und friedvoll mit der muslimischen Bevölkerung zusammenleben. Als sich die politische Stimmung im Land aber immer mehr aufheizt und eine fundamentalistische Gruppe von Islamisten alle Ausländer auffordert das Land zu verlassen, laufen die Mönche Gefahr ihr Leben zu verlieren.

 

13.01.2015

Reihe "Leben und Religion"; : “Das Mädchen Wadja“; SAUD/D 2013 ; Regie: Haifaa Al Mansour

Die Regisseurin Haifaa Al Mansour wirft einen Blick hinter die von männlicher Macht geprägten Kulissen des Königreichs, wo sogar im Familienstammbaum Frauen nicht genannt werden. Aus dieser Unsichtbarkeit heraus will die starrköpfige Wajda, die in einer Vorstadt von Riad aufwächst. Sie träumt davon, sich mit dem Nachbarjungen mal ein Wettrennen auf dem eigenen Fahrrad zu liefern.

Der erste Film aus Saudi-Arabien - gedreht von einer Frau - erzählt von einer Elfjährigen, die gegen alle Konventionen ihre Träume verwirklichen will.

09.12.2014

The Bling Ring; USA 2013; Regie: Sofia Coppola

Kleider machen Stars: Sofia Coppolas neuer Film erzählt von einer Teenager-Clique in Hollywood, die in Promi-Villen einbricht. Die Story basiert auf einer wahren Begebenheit. 

25.11.2014

Lost in Translation; USA 2003; Regie: Sofia Coppola

Sofia Coppolas heiter-melancholischer Film "Lost In Translation" zeigt zwei Menschen, die für einen kostbaren Moment aus ihren gewohnten Bahnen ausbrechen - oscarprämierter zweiter Spielfilm von Sofie Coppola.

 

 

 

11.11.2014

1. Film der Sofia-Coppola-Reihe: Virgin Suicides; USA 1999

The Virgin Suicides war Sofia Coppolas erster langer Spielfilm. Der mehrfach prämierte Debutfilm beruht auf einem ebenso erfolgreichen Roman von Jeffrey Eugenides.

14.10.2014

Die Zeit vergeht wie ein brüllender Löwe; D 2013; Der Regisseur Philipp Hartmann stellt seinen neuen Film persönlich in Oberkirch vor.

Konfrontiert mit der Diagnose „Chronophobie“ beginnt Regisseur Philipp Hartmann eine Reise durch Zeitvorstellungen und Zeitbegriffe. Sanduhr und Atomuhr, Kalender, Landschaften, Fotografien, Souvenirs, Erinnerungen, Lebensspanne und Tod – alles kündet vom Vergehen der Zeit. 76,5 Jahre ist die statistische Lebenserwartung für Hartmann, 76,5 Minuten die reine Filmzeit, eine Minute pro Lebensjahr.

Philipp Hartmann ist ein Freund von Rainer Braxmaier und wird eigens nach Oberkirch in Kommunale Kino kommen um seinen Dokumentarfilm persönlich den Kinobesuchern vorzustellen. Man darf gespannt sein!

30.09.2014

Parada; Serb/Kroa/Slow 2011; Regie: Srdan Dragojevic

In Serbien ist es nicht weit her mit der Toleranz gegenüber Homosexuellen. In Belgrad soll eine neue "Gay Pride Parade" stattfinden, nachdem die vorherigen Versuche blutig scheiterten. Schwulen-Aktivist Mirko (Goran Jevtic) weiß um die Schwierigkeit des Unterfangens, denn Nationalisten wie Neo-Nazis wetzen bereits die Messer. Doch dann kommt es zu einer ungewöhnlichen Kooperation ......

Die serbische Schwulenkomödie "Parada" gewann den Publikumspreis der Berlinale, auf dem Balkan war der Film ein riesiger Überraschungserfolg.

16.09.2014

Oh Boy; D 2012; Regie: Jan-Ole Gerster

Niko ist Ende zwanzig und hat vor einiger Zeit seinem Studium ade gesagt. Seitdem lebt er in den Tag hinein, driftet schlaflos durch die Straßen seiner Stadt und wundert sich über die Menschen seiner Umgebung. Niko ist ein Flaneur und Zuhörer, dem die Menschen ihre Geschichten erzählen. Mit stiller Neugier beobachtet er sie bei der Bewältigung des täglichen Lebens.

Der Regie-Debütant Jan Ole Gerster setzt diesen moderen Driftern ein wunderbares, zutiefst melancholisches Denkmal. Und inszeniert mit seinen poetischen schwarzweiß-Bildern gleichzeitig einen der schönsten Berlin-Filme der letzten Jahre.

 

29.07.2014

Rainer Braxmaier präsentiert seinen Lieblingsfilm: Blow up; GB 1966; Regie: Michelangelo Antonioni

Wirklichkeit, oder Einbildung? Eine Leiche, oder einfach nur irritierend vergrößerte Bildpunkte in einer ungünstigen Aneinanderreihung? Mord, oder groteske Zufälligkeit? All das findet sich in Michelangelo Antonionis Meisterwerk von 1966 - und auch nicht... Vorgestellt wird der Film von Rainer Braxmaier.

15.07.2014

Barbara; D 2012; Regie: Christian Petzold

Die Ärztin Barbara (Nina Hoss) will die DDR unbedingt verlassen. 1980 entschließt sie sich einen Ausreiseantrag zu stellen, doch der Staat reagiert auf seine Weise: er versetzt sie von der Hauptstadt Berlin erst einmal in ein winziges Provinz-Krankenhaus.

01.07.2014

Die Wand; Ö/D 2012; Regie:Julian Pölsler nach einem Roman von Marlen Haushofer

Julian Pösler hat den als unverfilmbar geltenden Roman "Die Wand" erfolgreich auf die Leinwand gebracht. Der Film ist offizeller Kandidat für die Oscar Verleihung 2014.

03.06.2014

Paulette; F 2012; Regie: Jerome Enrico

Der Millionenhit aus Frankreich überzeugt nicht nur mit seiner grandiosen Hauptdarstellerin, der Nouvelle Vague-Ikone und César-Preisträgerin Bernadette Lafont, sondern auch mit viel Witz, Esprit und meisterhaft geschliffenen Dialogen.

21.05.2014

Nosferatu - Sinfonie des Grauens

Ein Orchester aus Musikschülern und -lehrern der Kunst- und Musikschule Lingolsheim/Frankreich begleitet musikalisch den expressionistischen Stummfilm "Nosferatu - Eine Sinfonie des Grauens" von Friedrich Wilhelm Murnau.

20.05.2014

Die Eleganz der Madame Michel; F 2009; Regie: Mona Achache

Mona Achache gelingt ein sehenswerter Blick hinter die Fassade eines Pariser Mietshauses, in dem man auf der Toilette Mozart hört und Goldfische seltsame Wege durch die Kanalisation finden.

06.05.2014

Jules und Jim; F 1962; Regie: Francois Truffaut

François Truffaut erzählt die wohl impulsivste Liebesgeschichte der Filmgeschichte. Eine leidenschaftliche und verspielte ménage à trois, in der zwei Männer einer Frau verfallen – und das bis in den Tod. Jeanne Moreau brilliert als Objekt der männlichen Begierde.

08.04.2014

Das letzte Wort; D 2012; Der Regisseur Didi Danquart stellt dem Kino Publikum seinen neuen Film persönlich vor.

"Das letzte Wort" ist ein dichtes, intensives Kammerspiel zwischen zwei Männern, das den Zuschauer in seinen Bann zieht.

25.03.2014

I´m not there; USA 2007; Regie: Todd Haynes - Michael Nock umrahmt den Film-Abend musikalisch!

Der Renchener Musiker Michael Nock ist ein ausgewiesener Dylan-Kenner. Er freut sich darauf, das Kinopublikum in den Film und das nicht leicht einzuordnende Schaffen des Künstlers einzuführen und wird den Abend auch musikalisch mit Songs von Bob Dylan umrahmen.

11.03.2014

Pina; D/F/GB 2011; Regie: Wim Wenders - vorgestellt von Enrico Tedde

„PINA“ ist ein Film für Pina Bausch von Wim Wenders und von den Tänzern des Tanztheaters Wuppertal. Er lädt die Zuschauer ein auf eine sinnliche Entdeckungsreise in eine neue Dimension.

Der in Strasbourg lebende Tänzer und Choreograph Enrico Tedde  wird  in den bildgewaltigen Film einführen und über Pina Bauschs grandioses Wirken erzählen.

25.02.2014

Voices of Transition; F/D 2012; Regie: Nils Aguilar

"Voices of Transition" ist ein außergewöhnliches Filmprojekt über innovative Wege aus der sich heute zuspitzenden Ernährungskrise. Er soll der weltweiten Energiewende-Bewegung als Inspirationsquelle dienen und möglichst viele Menschen zum Handeln animieren...

Das Kommunale Kino zeigt den Dokumentarfilm gemeinsam mit der BUND Ortsgruppe Renchtal (mit der zusammen bereits 2013 eine wirkungsvolle Umweltfilmreihe stattfand) und der neu gegründeten Oberkircher Nachhaltigkeitsinitiative "PAuLA" e.V., die ihr Anliegen im Rahmen der Veranstaltung vorstellen wird.

11.02.2014

Lachsfischen im Jemen; GB 2011; Regie: Lasse Hallström

KoKi-Mitglied Hajo Müller stellt einen seiner Lieblingsfilme vor: Lachsfischen im Jemen ist eine skurrile, satirisch angehauchte Tragikomödie mit Ewan McGregor als passioniertem Angler, der im Jemen die Möglichkeit des Lachsfischens erkunden soll.

28.01.2014

Der Verdingbub; CH 2011; Regie: Markus Imboden

Regisseur Markus Imboden lässt seinen düster-realistischen Schweizer Heimatfilm zu Anfang der 1950er Jahre spielen. Er behandelt das lange verdrängte Schicksal der sogenannten "Verdingkinder". Zwischen 1800 und 1960 wurden in der Schweiz viele Waisen, Halbwaisen oder von den Behörden ihren Familien entrissene Kinder als Arbeitskräfte zu Pflegeeltern gebracht. Dort sollten sie offiziell ein neues Zuhause bekommen und zur Schule gehen.

14.01.2014

Winterdieb; CH/F 2012; Regie: Ursula Meier

Die französisch-schweizerische Regisseurin Ursula Meier erzählt in Winterdieb erneut die Geschichte einer bizarren Familie. Doch während ihr Erstling Home -2012 im KoKi Oberkirch - in der Horizontalen spielte, nämlich an einer Autobahn, verlegte sie ihr neues Drama in die Vertikale der Schweizer Berge: Der zwölfjährige Simon fährt im Winter mit einer kleinen Seilbahn vom Industriegebiet im Tal, wo er allein mit seiner Schwester Louise lebt, in das prächtige, höher gelegene Skigebiet. Dort stiehlt er reichen Touristen Skier und Ausrüstung, um sie an die Kinder seines Wohnblocks zu verkaufen.

10.12.2013

Happy-Go-Lucky; GB 2008; Regie: Mike Leigh

Die Grundschullehrerin Pauline, genannt Poppy ist immer gut gelaunt und freundlich zu allen Mitmenschen.  Sie lebt mit ihrer Mitbewohnerin Zoe in London. Selbst als man ihr Fahrrad klaut, nimmt sie dies unbekümmert zum Anlass, endlich den Führerschein zu machen. Der griesgrämige Fahrlehrer Scott ist allerdings das genaue Gegenteil ihres Charakters.......

03.12.2013

"Shorts" - preisgekrönte Filme vom Kurzfilmfestival der Hochschule Offenburg

Hai Wissmann, Assistent der Fakultät Medien und Informationswesen, hat für uns ein spezielles Programm zusammengestellt,das alle Facetten der studentischen Filmproduktion in Offenburg abdeckt. Das gibt 101 spannende und unterhaltsame Filmminuten mit Kurzfilmen (Shorts), die zwischen vier und 30 Minuten  dauern. Eine kurze Zeit, um schicksalshafte Wendungen darzustellen...
 
Nach dem Programm stellen sich einige der Autoren auch zum Publikumsgespräch zur Verfügung.
Aus diesem Grund haben wir den Beginn der Veranstaltung schon auf 19.30 Uhr festgelegt.

26.11.2013

Vera Drake;: GB 2004; Regie: Mike Leigh

Der Film schildert mit einer ausgesprochenen Liebe zum Detail das Leben im England der 50er-Jahre. Regisseur Leigh schuf mit diesem Film eine eindrucksvolle Milieustudie, und Imelda Stauntons Darstellung der Vera Drake tut ein Übriges. "Ein unheimlich bewegender Film, der unvergesslich bleibt."

12.11.2013

Another year; GB 2012; Regie: Mike Leigh

Unterteilt in die vier Jahreszeiten Frühling, Sommer, Herbst und Winter schildert Mike Leigh in seinem zu Herzen gehenden Film Another Year mittels seiner allesamt herausragenden Darstellern und einer fein ausgewogenen Balance aus Tragik und Komik, lakonischem Zynismus und großer Empathie für seine Figuren die Brüchigkeit des Glücks, das beinahe ungerecht erscheinende Nebeneinander von Zufriedenheit und Verzweiflung, die drohende Einsamkeit und die Flucht in den Alkohol, die Unaufhaltsamkeit des Alterns und den nahenden Tod.

15.10.2013

Amour - Liebe; D/F/Aus 2012; Regie: Michael Haneke

Bis dass der Tod sie scheidet: Mit Michael Hanekes ungewöhnlich liebevollem Sterbedrama "Amour" hat das Filmfestival in Cannes einen klaren Sieger für die Goldene Palme. Jean-Louis Trintignant und Emmanuelle Riva begeistern als altes, einander verschworenes Ehepaar.

01.10.2013

Und Und wenn wir alle zusammen ziehen?; F/D 2011 R: S. Robelin

Heiter-melancholische Tragikomödie über fünf Oldies, die in einer Wohngemeinschaft den Widrigkeiten des Alters trotzen.

17.09.2013

O´Horten, NOR 2007, Regie: Bent Hammmer

Ein Zug rollt durchs winterliche Norwegen. In der Führerkabine sitzt der 67jährige Odd Horten auf seiner letzten Fahrt von Oslo nach Bergen.Bent Hammer verzaubert die Zuschauer/innen mit einer wunderbar lakonischen Erzählung über die Wege die das Schicksal nimmt, wenn der Fahrplan plötzlich nicht mehr stimmt......

23.07.2013

The Artist; F 2011; Regie: Michel Hazanavicius

Billiant Hommage an das alte Hollywood - schwarz-weiß und ohne Ton.

09.07.2013

Der Albaner; D/Alb 2012; Regie: Johannes Naber

Realistisches Drama um einen jungen Albaner, der in Deutschland kriminell wird, um seine große Liebe heiraten zu können.

25.06.2013

Ein Augenblick Freiheit; Ö/F/Tür 2008; Regie: A. Riahi

Vielfach ausgezeichneter Film über Flüchtlinge aus dem Iran. 2. Film der Reihe Migration.

11.06.2013

Reihe Migration: Almanya; D 2011; Regie: Yasemin Semderli

Erster Film der Reihe Migration: Integrationskomödie über "Gastarbeiter" aus der Türkei. Zu Gast Vertreter des türk. Kulturvereins.

14.05.2013

Taste the Waste; Ö 2011; Regie:

Dritter Teil der Kooperation mit dem BUND: Umweltpreis für den "Abfallthriller" über Verschwendung und Essen auf dem Müll. (siehe Presseartikel)

30.04.2013

Plastic Planet; Ö 2009; Regie: Werner Boote

Gemeinsam mit dem BUND gegen die Verseuchung der Umwelt mit Plastikmüll.

16.04.2013

Umweltreihe: Federicos Kirschen; Spa 2008; Regie: Antonio Quiros

Start der Umwelt-Film Reihe in Kooperation mit dem BUND Oberkirch-Renchtal: Federicos Kampf gegen die Verschmutzung durch ein Kohlekraftwerk.

19.03.2013

Ghost Dog – Der Weg des Samurai; USA 1999; R: Jim Jarmush

Der 2. Film aus der Reihe "Lieblingsfilme der Kinocrew": Ghost Dog ist ein lakonischer „Zeitlupenthriller“, bei dem der Weg das Ziel ist.

05.03.2013

Reihe Lieblingsfilm: Der letzte schöne Herbsttag; D 2010; R: Ralf Westhoff

„Es kann so schlecht nicht stehen um die Liebe in Deutschland, wenn sie Beziehungskomödien hervorbringt wie den Film von Ralf Westhoff“

19.02.2013

Nader und Simin – Eine Trennung; Iran 2011; R: Asghar Farhadi

 „Nader und Simin“ gewann 2011 den Goldenen Bären in Berlin und 2012 den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.

29.01.2013

Metropolis; D 1927; R: Fritz Lang

Metropolis ist ein Stummfilm des deutschen Expressionismus. Er zählt zu den bedeutensten Werken der Filmgeschichte und wurde ins Weltdokumentenerbe der UNESCO aufgenommen.

15.01.2013

The Social Network; USA 2010, R: David Fincher

David Fincher erzählt die Geschichte eines beispiellosen Aufstiegs mit schnellen Dialogen und Versatzstücken aus Drama, Biopic und Wirtschaftskrimi.

11.12.2012

Le Havre; Fin/D/F 2011; Regie: Aki Kaurismäki

 In seinem Flüchtlingsdrama beschwört der Großmeister die Solidarität der Schwachen untereinander.

27.11.2012

Juha; Fin 1999; R: Aki Kaurismäki

Archaische Dreiecksgeschichte zwischen dem Bauern Juha, seiner Frau Marja und dem Schuft aus der großen Stadt....ohne Worte und ohne Farbe..

13.11.2012

Reihe Kaurismäki: I hired an contract killer; Fin/D/GB 1990; R: A. Kaurismäki

Kaurismäki Reihe: Hommage an den filmnoir um einen Lebensmüden, der auf sich einen Killer ansetzt und sich dann verliebt....

16.10.2012

Bittere Kirschen; D 2011; Regie: Prof. Didi Danquart

Didi Danquart stellt seinen neuen und bisher radikalsten Film wieder persönlich im KoKi vor. Im Mittelpunkt steht Lena (Anna Stieblich), die zur Beerdigung ihrer Mutter wieder in ihre Heimatstadt zurück kehrt. Es beginnt ein magischer Roadmovie.....

02.10.2012

Birdwatchers; Bras./ITA 2009; Regie: M. Bechis

Genveränderte Agrarindustrie in Brasilien treibt die Guarani Indianer in den Selbstmord - oder in den Aufstand...

18.09.2012

Home; F/CH/Bel 2009; Regie: Ursula Meier

vieldeutige Parabel, fantasievoll, skurill und politisch

17.07.2012

Die Beschissenheit der Dinge; Bel 2009; R.: F. v. Groeningen

Wüste Prollkomödie nach einer Vorlage von Dimitri Verhuelst.

03.07.2012

Kleine Tricks; Pol 2009; Regie: A. Jakimowski

...erzählt wie schöne das Leben sein kann, auch wenn man für die richtige Einstellung ein paar kleine Tricks benutzen sollte.

19.06.2012

Der Schmetterling; F 2002; Regie: Philippe Muyl

Romantisches Abenteuer aus Frankreich, das auf liebenswürdige Weise die Generationen versöhnt.

22.05.2012

Reihe 5 x Nachbarschaft: Die Standesbeamtin; CH 2009; Regie: Micha Lewinsk

Erster Film der "Nachbarschafts"-Reihe: Spritzige romatische Komödie voller Lokalkolorit in Schwizzer Dütsch.

08.05.2012

Goethe! ; D 2010; Regie: Philip Stölzl

3. Film der Reihe "junger deutscher Film" über Goethes Jugendjahre

24.04.2012

Vincent will meer; D 2010; Regie: Ralf Huettner

Deutscher Filmpreis 2011, Vincent leidet am Tourette Syndrom und flieht mit der Asche seiner Mutter ans Meer.

20.03.2012

Soul kitchen; D/F 2008; Regie: Fatih Akin

Feel-good movie und Liebeserklärung Fatih Akins an seine Heimatstadt Hamburg.

06.03.2012

Min Dit - Die Kinder von Diyarbakir; D 2009; R.: M. Bezar

Der dritte Film in der Türkei-Reihe: das grausame Vorgegen paramilitärischer Todesschwadrone in Türkisch- Kurdistan und das Schicksal zweier Waisenkinder. 

07.02.2012

Die Fremde; D 2010; Regie: Feo Aladag

Intensive streitbare Studie, die sich mit dem Thema Ehrenmord befasst.

17.01.2012

Türkei-Reihe: BAL-Honig; Tür 2012; Regie S. Kaplanoglu

Goldener Bär 2011 für einen Film voll poetischer Schönheit. Die Geschichte eines Honigsammlers in der anatolischen Bergwelt.