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Kommunales Kino Oberkirch
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Programm

16.04.2024 - 20:00

MUNAY TANZT; D 2022 - Zu Gast sind Regisseur Mario Kanzinger und Munay

Zu Gast im Kommunalen Kíno: Regisseur Mario Kanzinger und Munay

Munay, 75 Jahre alt, lebte 27 Jahre im Schwarzwald. Irgendwann war es Zeit für gravierende Veränderungen. Munay machte sich auf den Weg zu einer außergewöhnlichen Reise. Sie startete in Konstanz, das Ziel war Flensburg, ganz im Norden der Republik. Unterwegs übernachtete Munay in ihrem kleinen Zelt - aber am liebsten im Moos unter dem Sternenhimmel. 

Begleitet wurde sie von Mario Kanzinger, einem passionierten Dokumentarfilmer aus Südbaden und führte ein Handy-Tagebuch. MUNAY TANZT zeigt authentisch die emotionalen Höhen und tiefen von Munays Reise auf ihrem Weg durch Deutschland - und zu sich selbst.

Munay und der Filmemacher Mario Kanzinger sind zu Gast im Kommunalen Kino. Die Veranstaltung findet um 20 Uhr im s´freche hus statt.

30.04.2024 - 20:00

OSKARS KLEID; D 2022; R: Hüseyin Tabak

Ernst und humorvoll zugleich bringt Hüseyin Tabak ein aktuelles Thema auf die Leinwand: Oskar ist eigentlich Lili, ihr Vater muss sich daran gewöhnen.

»Etwas mehr Humor« fordert die Transfrau im Gespräch über die Definition verschiedener Genderidentitäten. Ihr gegenüber sitzt Ben auf der Suche nach Antworten. Ben, der Polizist mit anachronistischem Männerbild, der seinem Sohn Oskar rät, zuerst zuzuschlagen, und der heilfroh ist, vom Kinderpsychologen zu hören, dass Oskar nicht schwul ist. Nein, er ist nicht schwul, aber er ist wahrscheinlich ein Mädchen, so die Diagnose des Therapeuten. 

Mit Humor, aber auch mit großer Ernsthaftigkeit wird die Beziehung von Ben zu seinem Sohn Oskar erzählt, der nun, mit neun Jahren, weiß, dass er ein Mädchen ist. Er nennt sich Lili. Florian David Fitz, der Ben als verärgerten und irritierten Vater spielt, hatte die Idee und lieferte das Drehbuch zu dieser Tragikomödie, die ein Thema von großer Aktualität auf die Leinwand bringt. Der Film dreht sich weniger um Lili, denn die weiß schon ganz genau, dass sie im falschen Körper geboren wurde. Es geht um Ben, der diese Wandlung zunächst nicht akzeptieren kann. Er hat einen weiten Weg vor sich, indem er sein eigenes Männerbild hinterfragt und feststellt, dass seine Familie da schon viel weiter ist. 

 

14.05.2024 - 20:00

Kooperation PAuLA/BUND-Renchtal: VOGELPERSPEKT IVEN; D 2023; R: Jörg Adolph

Eine Reise durch die heimische Vogelwelt, die vom Aussterben bedroht ist: Jörg Adolphs Dokumentarfilm "Vogelperspektiven".

Alle Vögel sind schon da? Von wegen. Jede achte Vogelart ist vom Aussterben bedroht, ein gewaltiges Verschwinden, das kaum jemand bemerkt. Brüten die Meisen nicht wie jedes Jahr im Garten? Und haben kürzlich am See nicht sogar Reiher nach Fischen gepickt? Vögel sind überall, in den Hecken, auf Dächern und Bäumen, auf dem Land und in der Stadt. Dass es trotzdem immer weniger werden, Deutschland in den letzten 60 Jahren fast die Hälfte seiner Vögel verloren hat, ist nicht gleich zu erkennen, man muss es wissen. (SZ) 

Jörg Adolph, der sich zuletzt in "Das geheime Leben der Bäume" von Peter Wohlleben, dem Autor des gleichnamigen Buches, hat einweihen lassen, lässt sich in seinem Dokumentarfilm nun von den Vögeln faszinieren. Um ihre Schönheit zu erkennen, muss man kein ausgefuchster Birdwatcher sein. Adolph zeigt die Tiere oft in Zeitlupe und aus der Nähe, das Teleobjektiv des Filmemachers

 

11.06.2024 - 20:00

Filmland Spanien - PARALLELE MÜTTER; E 2021; R: Pedro Almodóvar

Pedro Almodóvar, "Enfant Terrible" des spanischen Kinos, zeigt sich in seinem neuesten Film erstaunlich behutsam. Er erzählt die Geschichte von zwei Frauen die zur gleichen Zeit Mutter werden und sich in verworrenen Episoden immer wieder begegnen. Der Film entfaltet sich vom Politischen zum Intimen und zum Schluß mit überwältigender emotionaler Wucht wieder zurück zum Politischen. Dern Hintergrund bilden grausame Geschehnisse während der Franco-Diktatur.

25.06.2024 - 20:00

CARMEN; E 1983; R: Carlos Saura

Der zweite Film aus der Reihe "Filmland Spanien" ist ein Klassiker und ein Meisterwerk des großen spanischen Regisseurs Carlos Saura. Saura verlegt die berühmte Komposition von Georges Bizet in die Flamenco-Szene. Die Zuschauer erleben die Entwicklung einer Theateraufführung und die Vermengung zwischen getanzter Handlung und Wirklichkeit - mit der magischen Musikbearbeitung des Gitarristen Paco de Lucia. 

09.07.2024 - 20:00

DER PERFEKTE CHEF; E 2021; R: Fernando León Aranoa

Firmenchef Blanco – in „Der perfekte Chef“ grandios gespielt von Javier Bardem – führt ein soziales Unternehmen. Zumindest behauptet Blanco das. Steckt ein Mitarbeiter in einer Krise, steht ihm Chef Chef Blanco bei wie ein liebevoller, aber auch strenger Vater. Es geht um ein Familienunternehmen, einige hundert Mitarbeiter, an der Spitze der Patriarch. Der Film „Der perfekte Chef“ entwickelt sich nun langsam aber sicher zur Geschichte einer Enthüllung. Am Anfang erscheint Blanco noch als emphatische, charismatische Persönlichkeit. Dass er eine Affäre mit der Praktikantin beginnt, na ja … Als dann aber alles nicht mehr so rund läuft, sein Produktionsleiter verfängt sich vollends in seinen Neurosen, die Praktikantin erweist sich als eine ganz andere, als sie zu sein schien, da zeigen sich bei Blanco ganz andere Seiten.

Wann wurde der spanische Schauspieler Javier Bardem zum Weltstar? Schon in der Zeit, als er noch bei Pedro Almodóvar spielte oder erst, als er bei den Coen-Brüdern in Hollywood den Serienkiller in „No Country for Old Men“ gab. Unvergesslich in dieser Rolle: Bardems Frisur. Die ist, wie einige finden, jetzt noch schlimmer in der spanischen Komödie „Der perfekte Chef“, der Geschichte eines Firmenbosses, gegen den Mutter Theresa an Mitgefühl nicht einmal in Ansätzen mithalten könnte.

 

23.07.2024 - 20:00

ALCARRÁS - DIE LETZTE ERNTE; E 2022; R: Carla Simón

Würdiger Abschluss der Filmreihe: Wegen seiner menschlichen Tiefe und der Lebensnähe gewann der Film von Carla Simón 2022 sensationell den "Goldenen Bären" bei der Berlinale. Mit Laiendarstellern spielte sie einen Teil ihrer eigenen Familiengeschichte nach - den unaufhaltsamen Niedergang einer Pfirsichplantage im katalanischen Dorf Alcarrás, die ausgerechnet einer Solaranlage weichen soll.

Seit 80 Jahren baut die Familie Solé in Alcarràs Pfirsiche an. In diesem Sommer versammelt sie sich zum letzten Mal zur gemeinsamen Ernte. Das Land hatte ihnen einst der Großgrundbesitzer Pinyol überlassen, als Dank für seine Rettung im Spanischen Bürgerkrieg. Doch der junge Pinyol will vom Handschlag seines Großvaters nichts mehr wissen. Er will das Land zurück, um eine Photovoltaik-Anlage darauf zu errichten. Auf einzigartige, vielstimmige, mit überbordender Energie und Momenten der Stille orchestrierte Weise erzählt „Alcarràs“ von der letzten Ernte der Solés – so handfest, zärtlich und sinnlich, dass wir uns bald selbst als Mitglied der Familie wähnen. 

"Wegen der herausragenden Darstellungen, von den Kinderschauspieler:innen bis zu den 80jährigen, wegen der Fähigkeit, die Zärtlichkeit und Komödie einer Familie ebenso zu zeigen wie ihre Kämpfe, und wegen des Portaits unserer Verbindung zur Erde um uns herum und unserer Abhängigkeit von ihr: Der Goldene Bär der Berlinale 2022 geht an Alcarràs". M. Night Shyamalan, Präsident der Jury

01.10.2024 - 20:00

WAS MAN VON HIER AUS SEHEN KANN; D 2022; R: Aaron Lehmann

Schon der Roman der in Berlin lebenden Schriftstellerin Mariana Leky war 2017 ein Bestseller. Aaron Lehmanns Verfilmung der skurrilen Geschichte eines Dorfes im Westerwald, in dem alles auf wunderbare Weise miteinander zusammenhängt, ist einer der Höhepunkte des aktuellen deutschen Kinos geworden - mit Aussicht auf eine Oscar-Nominierung. 

Martin und Ich-Erzählerin Luise wachsen in den 1980er-Jahren in einem kleinen Westerwald-Ort auf. Dass sie später einmal heiraten werden, ist für alle beschlossene Sache. Für die Kinder, aber auch für Großmutter Selma und deren Jugendfreund, den Optiker. Und für verschiedene andere skurrile Bewohner des Ortes. Wenn da nur Selmas unheilvoller Traum nicht wäre....Immer, wenn Großmutter Selma von einem Okapi träumt, stirbt jemand im Dorf, innerhalb der nächsten 24 Stunden. Und weil Selmas Traum sich dann doch rasend schnell den Weg in die Öffentlichkeit bahnt, herrscht bald ein großes Durcheinander.

Das Buch von Mariana Leky ist auch deshalb so erfolgreich, weil es Züge eines Märchens trägt. Nicht nur wegen Selmas Okapi-Träumen, sondern auch durch die Figur der Luise. Im Roman ist sie ein ätherisches Wesen, das alle verzaubert und bei dem Gegenstände herunterfallen, wenn Luise lügt. Die Luise von Schauspielerin Luna Wedler ist im Film eher ein verschrobener Bauerntrampel.

Ohnehin ist vieles, was im Roman hübsch und zauberhaft und liebenswert erscheint, in der Verfilmung eine Spur düsterer. So, als sei Regisseur und Drehbuchautor Aron Lehmann die von Mariana Leky gezeichnete übernatürliche Schönheit nicht ganz geheuer gewesen. Mit Corinna Harfouch als Selma hat er allerdings eine Idealbesetzung gefunden. Und das, obwohl sie kein bisschen aussieht wie Rudi Carrell, wie es doch im Buch heißt.(SWR)

13.10.2024 - 17:00

STUMMFILMKONZERT JOHANNES CERNOTA

Stummfilm-Klassiker mit Live-Klavierbegleitung für die ganze Familie

Mediathek Oberkirch 17:00 Uhr

Noch in guter Erinnerung ist der begeisternde Auftritt des Pianisten Johannes Cernota in der Mediathek im Oktober 2022, wo er Stummfilmklassiker am Flügel begleitete. Jetzt kommt der Oldenburger Künstler wieder nach Oberkirch - mit neuem Programm - ebenso virtuos wie seine Protagonisten Charlie Chaplin, Buster Keaton oder Stan Laurel und Oliver Hardy.

Cernota ist Komponist und Konzertpianist, außerdem betätigt er sich als bildender Künstler mit Performances, Malerei und Skulpturen. Bekanntheit erlangten seine Einspielungen mit Werken Erik Saties sowie gemeinsam mit dem Cellisten Thomas Beckmann mit Werken Charlie Chaplins. Die entsprechende CD unter dem Titel Oh! That Cello wurde mit dem „Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ ausgezeichnet.

15.10.2024 - 20:00

SONNE UND BETON; D 2022; R: David Wnendt

Es gibt diese Tage, die mit kleinem Nervkram anfangen, und dann kommt es immer noch dicker und dicker. Der fünfzehnjährige Lukas hat so einen Tag, als ihn morgens am Eingang seiner Brennpunktschule, die Security Guards ohne Schulausweis partout nicht in den Unterricht lassen wollen. Eine kleine Sache, mit der eine fatale Kette von Ereignissen in Gang gesetzt wird. »Scheiß drauf«, sagt er sich, und verabredet sich zum Schulschwänzen mit seinem Kumpel Gino, der als Dritten im Bunde Julius mitzieht. Und dann dauert es nicht mehr lange, bis die Jungs zwischen die Fronten geraten.....

 

 Seit seinem ersten Kurzfilm »CALIFORNIA DREAMS« über einen schulschwänzenden Teenager in der Marzahner Plattenbausiedlung hat David Wnendt immer wieder Geschichten über volatile Jugendliche erzählt. Mit großer Empathie und Genauigkeit hat er deren Milieus in den Blick genommen, sorgfältig recherchiert und die Betroffenen in Vorbereitung und Dreh eingebunden. Für »SONNE UND BETON« hat er sich mit Felix Lobrecht zusammengetan, der den gleichnamigen Roman aus seinen eigenen Erfahrungen in Gropiusstadt destilliert hat. 

05.11.2024 - 20:00

BILDER DIE BLEIBEN; R: Katharina Gruber und Gisela Tuchtenhagen

Gemeinsame Veranstaltung mit dem Hospizverein Acher-Renchtal. Die Regisseurin Katharina Gruber ist zu Gast und stellt ihren Film persönlich vor.

Der Umgang mit Sterbenden und Toten ist meist tabuisiert und von Angst und Unsicherheit geprägt. Viele Menschen haben noch nie einen Sterbeprozess begleitet. Das Schweigen über den möglichen Tod vereitelt die Möglichkeit, Wünsche für die Gestaltung des eigenen Abschieds zu äußern. Das kann es für alle Beteiligten erschweren, einen liebevollen und selbstbestimmten Abschied von einander zu erleben.

Der bewegende Film von Katharina Gruber und Gisela Tuchtenhagen ist nach einer Idee von Gesine Meerwein entstanden. Die 45-jährige Gesine Meerwein lebt mit der Diagnose "schnellwachsende Metastasen" und hat unberechenbare Schmerzschübe. Offen und eigenwillig setzt sie sich mit Tod und Bestattung auseinander, begleitet von einem Netzwerk von Freund:innen und Familie. Als die Dreharbeiten für den Film beginnen, weiß niemand, dass es tatsächlich die letzten Monate ihres Lebens sind.

Nach dem Dokumentarfilm besteht die Möglichkeit mit der Regisseurin Katharina Gruber und Mitgliedern des Hospizvereins Acher-Renchtal über den Film und das Tabuthema Sterben und Endlichkeit zu sprechen.

19.11.2024 - 20:00

WUNSCHFILM DES PUBLIKUMS

Zum ersten Mal in der 46-jährigen Geschichte des Kommunalen Kinos dürfen sich die Besucher:innen einen Wunschfilm auswählen. In den Wochen zuvor wurden Listen ausgegeben, in denen die Vorlieben der KoKi-Gäste gewählt werden konnten. Das Ergebnis kann sich nun sehen lassen.

03.12.2024 - 20:00

ANSELM - DAS RAUSCHEN DER ZEIT; D 2023; R: Werner Herzog

Auch mit fast 80 Jahren ist die Schaffenskraft des international bekanntesten deutschen Regisseurs Wim Wenders noch ungebrochen. Bei seinem in 3D gedrehten Dokumentarfilm (bei uns im KoKi zeigen wir die 2D Fassung) über den aus Rastatt stammenden Maler Anselm Kiefer (geb. 1945) treffen zwei wahre "Titanen der Bildgewalt" aufeinander. Das Ergebnis stellte Wenders erstmals bei den Filmfestspielen in Cannes 2023 vor. Anselm Kiefer sprengt sowohl durch die Dimension als auch durch die Materialauswahl seiner Werke die Grenzen der Malerei. Ein spannendes Aufeinandertreffen zweier kompromissloser Ästheten. Die fachkundige Einleitung in das Werk der beiden übernimmt ein ebenfalls großer Ästhet: der Oberkircher Künstler Rainer Braxmaier.

17.12.2024 - 20:00

DER ENGLÄNDER, DER IN DEN BUS STIEG UND BIS ANS ENDE DER WELT FUHR; GB 2021; R: Gilles MacKinnon

Das leist, melancholisch-schöne Roadmovie ist dieses Jahr unser Weihnachtsfilm und garantiert Balsam für das romatische Gemüt.

Tom ist ein alter Mann. Der Gang des 90-jährigen ist unsicher. Vor kurzem hat er seine geliebte Frau Mary verloren. Mit ihr ist er einst aus dem äußersten Südwesten Englands, von Land´s End, in den höchsten Norden Schottlands gezogen. Nun will Tom die Reise zum Ursprung ihrer Liebe allein antreten. Weil er aber wenig Geld hat, muss er dazu die Busse des Nahverkehrs nutzen, die für Rentner kostenlos sind. Natürlich gibt es dabei viele Begegnungen und alles kommt anders als geplant. Überall trifft Tom auf Menschen, die entweder ihm helfen, ihn zum Beispiel bei sich übernachten lassen, oder denen er hilft. 

Mit ihren eigenen Landsleuten gehen der schottische Regisseur Gillies MacKinnon und sein englischer Drehbuchautor Joe Ainsworth dabei oft auch hart ins Gericht: Sie zeigen Menschen, die mal liebenswert, mal unliebsam sind, die zu viel trinken oder rassistische Parolen grölen. Tom wird aus dem Bus geworfen oder mit nach Hause genommen, sein Ziel verliert er aber nie aus den Augen. Dass man sich keine allzu großen Sorgen um ihn macht, liegt auch an Timothy Spall: Der Engländer ist einer der großen Schauspieler seiner Generation.